Kirche schmeißt Polizeiseelensorger nach Unterzeichnung des Polizisten-Briefes raus
Der offene Brief hunderter Polizisten an den Innenminister führt zu Konsequenzen. Die katholische Kirche trennt sich von ihrem Polizeiseelensorger. Dieser hatte den offenen Brief von 600 Polizisten per Namen unterzeichnet. Gegen einen weiteren Polizisten wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Von Waldo Holz*
Uwe Eglau ist Psychotherapeut und ehrenamtlicher Diakon in der Polizeiseelensorge. Von der kirchlichen Tätigkeit wurde er vom Wiener Erzbischof Christoph Schönborn nun „mit sofortiger Wirkung“ entpflichtet.
Polizeiseelensorger entpflichtet
Der Diakon hatte für den offenen Brief der Polizisten seinen Namen zur Verfügung gestellt: „Weil sich sonst niemand traut, seinen Namen herzugeben. Die Polizistinnen und Polizisten stürmen zwar Wohnungen. Aber sie haben Angst vor Repressalien oder disziplinären Folgen“, erklärt er nach Veröffentlichung des Briefes.
Der Brief von Schönborn ist mit 19. Jänner datiert. Er kursiert seit Samstag in den Sozialen Medien.
Er schilderte auch den Druck, den ungeimpfte Polizisten aktuell ausgesetzt sind: „Eine junge Kollegin hat mich weinend angerufen, als sie auf ihre erste Polizeiinspektion zugeteilt wurde. Die erste Frage war: Bist du geimpft? Als sie verneint hat, wurde sie aggressiv angegangen.“
Nun wurde ihm diese Tätigkeit von der katholischen Kirche genommen. Begründung: Seine „Privatmeinung“ könne als offizielle Position der katholischen Kirche missverstanden werden. Das würde „Schaden für das von gegenseitigem Vertrauen geprägte Verhältnis von Kirche und Staat“ bringen. Der Brief kommt direkt von Kardinal Christoph Schönborn. Er ist Erzbischof von Wien und lässt sogar aus dem Stephansdom eine Impfstraße machen.
Auch Disziplinarverfahren gegen weiteren Polizisten
Drei Personen von 600 unterzeichneten den Brief namentlich. Die Begründung dafür ist eben der massive Druck, den kritische Polizisten aktuell ausgeliefert seien. Die Entpflichtung von Eglau gibt den Kritikern durchaus recht. Zugleich leugnet die Regierung, dass es sich um 600 Polizisten handeln würde, da diese ja „anonym“ auftreten würden.
Auch gegen einen zweiten der drei Unterzeichner gibt es Konsequenzen: Johannes Röchl, niederösterreichischer Polizeibeamter und FPÖ-Lokalpolitiker. Ihm geht es (noch) nicht aufgrund des Briefes an den Kragen. Schuld ist ein Facebook-Posting. Weil er einen Aufruf der Bundesheergewerkschaft geteilt hat, läuft nun ein Disziplinarverfahren. Hinsichtlich des offenen Briefes würden „Erhebungen“ laufen, sagt die LPD NÖ.
Bild wikicommons
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