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Leserbriefe zu „Die totale Meinungsmache ist möglich“

Published On: 22. März 2022 16:57

Jens Berger hat in diesem Beitrag das Ergebnis seiner wochenlangen Beobachtungen von deutschen TV-Talkshows mitgeteilt. Ein „wahrer Sturm der Meinungsmache“ sei wahrzunehmen beim durchgängigen Thema der russischen Invasion der Ukraine. Offizielle und inoffizielle ukrainische Vertreter seien als „normale“ Stimmen zu Wort gekommen. Eine Einordnung ihrer Äußerungen sei nicht erfolgt. Stets werde die Rolle der Falken eingenommen. Von den „Talkshow-Meinungsmachern“ sei über „Afghanistan“, „Irak“ oder gar „Serbien“ nichts zu hören gewesen. Als Ergebnis wird festgestellt: „Unsere Talkshows bilden nicht die Debatte ab, sie lenken die Debatte in eine bestimmte Richtung“ und „Es fehlt nicht mehr viel, dann wollen wir alle den „totalen Krieg“ und später fragen sich schlaue Leute, wie das damals möglich war“. Danke für die interessanten Leserbriefe, in denen auch andere Meinungen enthalten sind. Hier nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

wieder einmal sprechen Sie mir so sehr aus dem Herzen mit dem heutigen Artikel “die totale Meinungsmache ist möglich”!

Danke für diese so wahren und gleichzeitig so unendlich traurigen Worte!

Manchmal weiß ich nicht mehr wohin mit meiner Traurigkeit!…

Zum Glück gibt es Euch!…

und Rosa Luxemburg in meinem Herzen, die nicht müde wurde “das zu sagen was ist”

und – “trotz alledem” – immer das Schöne (z.B. Naturbetrachtungen aus ihrer Gefängniszelle) gesehen hat !!

Macht weiter so!!!

Herzliche Grüße

Susanne Heuser

2. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

danke!  Ihrem Artikel ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Jeden neuen Morgen das neue Erwachen, in einer anderen Welt zu sein. In einer Welt, in der man nicht noch einmal geboren werden möchte. Muss sich jede neue Generation in Deutschland die gleiche Frage stellen: wie ist das möglich gewesen? Aber Sie haben Recht. Wir wissen es doch, wir haben es doch gewusst, aber wir haben nicht glauben wollen, dass es nocheinmal und so schnell passieren würde. Täglich brechen alte Freunschaften und Bekanntschaften weg. Gestern wollte mein Mann einer alten Studienfreundschaft zum Geburtstag gratulieren—-,sie nahm Glückwünsche gar nicht erst entgegen, sondern sagte nur: “hoffentlich wird dieser Putin bald ermordet”. Diese Frau ist 92 Jahre alt geworden. Müsste sie es nicht wirklich auch besser wissen?

nochmals Dank für Ihren nicht trostreichen, aber unterstützenden Artikel.

Ingrid Scholz

3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

 

ich schätze Ihre Artikel sehr, auch wenn ich mal nicht Ihrer Ansicht bin.

 

Ich schätze Ihre Artikel über die verschiedensten Themen, weil man daraus erkennen kann, dass Sie Ihren journalistischen Beruf aus tiefster Überzeugung ausüben. Das wiederum unterscheidet Sie von einem Großteil Ihrer Berufskollegen, die ich seit einiger Zeit gerne als Lohnschreiber bezeichne, da sie nur noch als Hofberichterstatter fungieren.

 

Ihnen wird bewusst sein, dass sich die Massenmedien bei uns, genau wie in den USA, im Besitz einiger weniger Reicher befinden. Was also soll da anderes bei herauskommen?

 

Die Verflechtungen zwischen Geld und Politik waren vor einiger Zeit noch recht verdeckt und wurden mehr im Verborgenen betrieben. Heute gibt man sich noch nicht einmal mehr Mühe, diese verwerflichen Verflechtungen unter dem Teppich zu halten.

 

Und so ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass sich der Urnenpöbel, wie Georg Schramm uns einmal so treffend bezeichnete, mit Grausen abwendet.

 

Wo finden denn in diesem Land bitte noch wirkliche, echte Debatten mit offenem Ausgang statt?

 

Wo wird der Souverän denn bitte noch einbezogen?

 

Wo finden denn Volksentscheide oder vergleichbares in diesem Land statt?

 

CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP? Wo bitte war noch mal der Unterschied? Vor der Wahl und nach der Wahl? Impfpflicht? Staatsverschuldung? Rüstungsausgaben? Alle sind sich im Großen einig.

 

Entschuldigen Sie die vielleicht etwas provokante Frage, aber sind wir uns alle sicher, noch in einer echten Demokratie zu leben? Die Frage darf gerne zum Nachdenken anregen.

 

Zum eigentlichen Inhalt Ihres Artikels möchte ich anmerken, dass wir es als Meister der Doppelmoral erstklassig verstehen, Gut und Böse lupenrein auseinander zu halten, wobei der Level der Empörung gerne auf hohem Niveau gehalten werden darf, denn Empörung muss sein. Es geht hierbei um geradezu lächerliche Dinge, aber auch um sehr wichtige.

 

Wir empören uns, dass ein schwarzer Keks „Afrika“ heißt und dass „Uncle Ben“ ein Farbiger auf einer Reispackung ist, weshalb die „umstrittenen“ Namen selbstverständlich geändert werden. Wir sind korrekt unterwegs, Fall abgeschlossen. Das noch immer alle 13 Sekunden auf der Welt ein Kind unter fünf Jahren stirbt, lässt uns komplett kalt. Hauptsache der Keks heißt nicht mehr „Afrika“.

 

Wir empören uns zu Recht über den illegalen russischen Angriff auf die Ukraine. Warum empören wir uns dann aber nicht auch darüber, dass es in acht Jahren nicht gelungen ist, den Bürgerkrieg zu beenden?

 

Hat dieser Krieg in unseren Nachrichten denn überhaupt stattgefunden? Nein, hat er nicht. Warum nicht? Weil er zu diesem Zeitpunkt für große Entscheidungen unwichtig war.

 

Beispielsweise griffen am 02. Mai 2014 (rechtsradikale) Anhänger der neuen Kiewer „Regierung“ in Odessa prorussische Anhänger an und verbrannten mehr als 40 Menschen im Gewerkschaftshaus.

Der französische Filmemacher Paul Moreira hat u.a. dieses Massaker in seinem Film „Masken der Revolution“ dokumentiert. Wo waren denn damals unsere Solidaritätsbekundungen? Man stelle sich vor, Russen hätten Ukrainer in ein Gewerkschaftshaus getrieben und dieses angezündet. Frau Lamprecht hätte die Mobilmachung ausgerufen.

 

Man stelle sich vor, „der Russe“ hätte seinerzeit unsere geschätzte Bundeskanzlerin abgehört.

 

Man stelle sich vor, ein australischer Journalist, der chinesische Kriegsverbrechen öffentlich gemacht hat, würde in Russland unter dubiosen Vorwänden in Einzelhaft sitzen. Was wäre hier wohl los. Solidaritätsbekundungen von früh bis spät. Die feministische deutsche Außenpolitik würde sich nicht mehr einkriegen.

 

Diese grassierende Doppelmoral meine ich, und die Liste ließe sich erschreckend lange fortsetzen.

 

Es ist keine neue Erkenntnis, dass wir durch den Großteil der Medien gelenkt werden, was auch sehr gut funktioniert. Es erfordert das Interesse und die Zeit, sich auf alternativen Kanälen zu informieren und sich daraus seine individuelle persönliche Meinung zu bilden. Meiner Einschätzung nach gelingt das leider immer weniger Menschen und das bereit mir Sorgen.

 

Des Weiteren sollten wir uns von dem Gedanken verabschieden, dass unser Führungspersonal in unserem Interesse unterwegs ist. Das ist eindeutig nicht mehr der Fall, auch schon vor Olaf Scholz.

 

Der Bundeskanzler steht wortlos neben Herrn Biden, als dieser Nord Stream II beerdigt, der Vizekanzler sieht Deutschland in einer „dienenden Rolle“ gegenüber den USA, die Außenministerin möchte Russland ruinieren und das halbe Land darf sich von einem durchgeknallten ukrainischen Botschafter anpöbeln lassen. Herr Scholz möchte den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich beenden, lässt aber deutsche Waffenexporte zu. Das alles passt in keiner Weise mehr zusammen.

 

In diesem Sinne, weitermachen und bleiben Sie sich treu.

 

Herzliche Grüße

Stefan Wolff

 

PS: Mich würde beizeiten interessieren, ob die letzten beiden Sätze Ihres Artikels für „Empörung“ gesorgt haben…

4. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

 

zunächst einmal besten Dank für Ihre Arbeit und die Arbeit aller Mitstreiter der NDS. Sie sind einer der wenigen Leuchttürme des gesunden Menschenverstandes in einer immer weiter aufgewühlten, schweren See der Propaganda und der Unvernunft. Was die besagten “Talkshows” betrifft, gebe ich gerne zu, dass ich diese Propaganda-Shows schon länger nicht mehr sehe, schon seit 2014 nicht mehr. Wenn ich doch einmal beim Durchzappen hängen bleibe, so halte ich es nur kurz aus und schalte schon aus rein psychohygienischen Gründen weiter. Aber auch das geht fast nicht mehr, einschlägige Sendungen all überall.

Meiner Meinung nach ist der Mainstreammedienbetrieb fast komplett durchsetzt mit einschlägigen neokonservativen und neoliberalen Sprachrohren und Claqueren, die sich nur allzu gerne das hippe Mäntelchen des Genderns, der Inklusion und der Diversity umhängen. Diese “Liberalität” und “Ratio” aber an anderer Stelle völlig außen vor lassen. Ein Offenbarungseid war für mich jedenfalls die Szene, als nahezu der gesamte Bundestag einen bekennenden Faschistenverehrer wie Melnyk beklatschte und der “unerträgliche Botschafter” vom russenhassenden Pfarrer Gauck umarmt wurde. Ich frage mich ständig: Ist das Naivität, Dummheit, Feigheit oder gar nur schnöde Korruption, die da am Werk ist? Ich habe am 26. September 2021 das letzte Mal gewählt, denn diese “Alternativlosigkeit” ist einfach nur noch trostlos.

Es ist in Deutschland wieder gefährlich, eine abweichende Meinung vom Mainstream zu vertreten. Man läuft Gefahr, den sozialen und beruflichen Tod zu sterben, wenn man versucht, auf die Vorgeschichte dieser schrecklichen Katastrophe hinzuweisen, auch wenn man beteuert, dass man den Krieg Russlands gegen die Ukraine scharf verurteilt. Man kann allenfalls bei wirklich engen Freunden und verständigen Verwandten darüber offen reden, schon etwas weiter entfernte Bekannte können ein Risiko darstellen, wodurch man selbst oder gar die eigene Familie möglicherweise Nachteile erleiden könnte. Die Propaganda von ARD, ZDF und Co. ist einfach erdrückend und allgegenwärtig. Umso tröstlicher ist es, dass die NDS dem entgegenhalten. Machen Sie weiter so.

 

Mit besten Grüßen

A.M.I.R.

5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ein paar Gedanken meinerseits zu dem, was Sie da äußern.

“Vollkommen unverständlich ist der Trend, sogar offizielle ukrainische Vertreter einzuladen und zuzuschalten und deren Aussagen nicht als die einer Kriegspartei einzuordnen. Das ist unprofessionell, das ist Meinungsmache, ja, das ist Propaganda.”

Was stellen Sie sich vor? Den russischen Botschafter einladen und nach jeder Ausage von Herrn Rodnyansky zu ihm herüberschwenken, damit er das TV-Publikum mit Putin-Phrasen à la “Die Ukraine ist überhaupt kein Staat, baut Massenvernichtungswaffen und muss entnazifiziert werden” beglückt? Und was die Aussagen des Präsidentenberaters betrifft: Ich wüsste nicht, dass es bislang unter den von Ihnen aufgeführten Diskussionsrunden auch nur eine gab, in der die von Ihnen formulierte Position, “dass es unweigerlich zu einem Dritten Weltkrieg führen würde, wenn die NATO die militärische Sprache der Gewalt wählt” bei den Anwesenden nicht unisono geteilt oder zumindest unbestrittene Mehrheitsmeinung gewesen wäre. Insofern erübrigt sich auch, Ihre – ohnehin nur rhetorisch gemeinte – Frage zu beantworten, ob es “wirklich niemanden” mehr gibt, “der Deutschland nicht in einen Krieg ziehen will”. Ich wüsste hierzulande niemanden, der dies täte – weswegen einfach Unsinn ist, was Sie da behaupten.

“Zumindest ich habe in den letzten Wochen permanent die Begriffe ‘Aleppo’ und ‘Tschetschenien’, aber kein einziges Mal etwas über ‘Afghanistan’, ‘Irak’ oder gar ‘Serbien’ gehört.”

Was heißt denn “oder gar Serbien” ? Als wenn das der Vergleich wäre, der der hier behandelten Materie sachlich (und nicht nur geographisch) am nächsten käme! Muss man allen Ernstes daran erinnern, dass dem Eingreifen der Nato in Serbien ein tatsächlicher Genozid vorausgegangen war (Stichwort Srebrenica) – während im Falle von Putins Überfall auf die Ukraine das Wort Genozid eine absichtsvoll als solche gewählte, völlig leere Propaganda-Worthülse bildet? Dieser Pawlowsche Reflex der letzten Putin-Mohikaner, in einer damit völlig inkompatiblen Angelegenheit ständig mit Verweisen auf “Serbien” und “Kosovo” um die Ecke zu kommen, ist doch einfach nur armselig.

“Wer heute noch auf Entspannung, Diplomatie, Annäherung oder Deeskalation setzt, gehört nicht in den Debattenkorridor. Es fehlt nicht mehr viel, dann wollen wir alle den ‘totalen Krieg’ und später fragen sich schlaue Leute, wie das damals möglich war.”

Ich kenne keinen – und habe auch in den von Ihnen angeführten Talkshows niemanden gehört -, der Krieg will, geschweige den den totalen: Weder im Sinne der insinuierten Goebbels-Assoziation, die Sie sich da albernerweise nicht verkneifen konnten, noch sonst irgendwie. Vor allem wollte die Ukraine keinen Krieg, und sie hat nichts von dem getan, was der Verursacher dieses Krieges zu seinem absurden Vorwand genommen hat. Schon von daher ist Ihre Eingangs-Prämisse, dass man in der Öffentlichkeit beide Kriegsgegner gewissermaßen gleichberechtigt einander gegenüberstellen sollte, gewissermaßen als handle es sich um zwei streitende Schulkinder – und wenn man das nicht tut, Meinungsmache und “Propaganda” betreibt – , eine reichlich abwegige. Und was die von Ihnen vermisste “Diplomatie” angeht: Was taten denn sämtliche Politiker des Westens im Vorfeld dieses Krieges ? Was tun Macron, Scholz, Bennett, Erdogan und selbst Selensky jetzt noch, indem sie gefühlt dreimal täglich mit Putin zu telefonieren und mit ihm zu kommunizieren versuchen ? Wie sähe denn eine “Deeskalation” Ihrer Meinung nach aus? Ja, ich weiß schon – Sie hatten es ja neulich schon an hiesiger Stelle dargelegt: Dass die Ukraine sich am besten kampflos ergeben, sich widerstandslos entwaffnen und in Putins Reich einverleiben lassen sollte – denn sie hat ja doch keine Chance, und alles andere verlängert nur den Blutzoll. Und der Westen soll gefälligst an seine eigeben Sünden denkenmdie Hände in den Schoß legen und zuschauen. Und wer zu etwas anderem rät, und seien es auch nur Witschaftssanktionen, der “eskaliert”.

Nun ja – seien Sie mir nicht böse, Herr Berger (obwohl mir eigentlich ziemlich egal ist, ob Sie das sind): Aber wenn das die Vorstellung von “Annäherung” ubd “Entspannug” ist, die Sie, entschuldigen Sie das böse Wort: propagieren – dann bin ich eigentlich ziemlich froh (soweit man das bezüglich des hier in Rede Stehebden so ausdrücken kann), dass Sie und Ihr verbliebenes Häuflein mit dieser Ansicht in unserer politischen Gegenwart mittlerweile ziemlich alleine dastehen.

Von unserem Leser P.L.

6. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag zu obigem Thema. Mittlerweile ist es mir unmöglich, eine der einschlägigen Talkshows oder auch nur die Nachrichten einzuschalten, ohne eine meiner Gesundheit abträgliche Verärgerung zu empfinden. 

Der bisherige Gipfel der stark einseitigen Parteinahme durch die Medien bezüglich der russischen Invasion in der Ukraine war heute die Zuschaltung des ukrainischen Präsidenten Selenskij zur Bundestagssitzung. Auch dieses Video habe ich mir bewusst “entgehen” lassen, denn anderes als die bekannten Forderungen nach Geld, Waffen und Flugverbotszone war nicht zu erwarten. Wurde während der Angriffskriege der USA jemals der jeweilige Präsident des jeweiligen angegriffenen Landes (Saddam Hussein – Irak, Assad – Syrien, Gaddafi – Libyen – um nur einige wenige zu nennen – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen) zu einer Bundestagsdebatte zugeschaltet? Ich schließe daraus, dass es gute Kriege (von den USA geführt) und böse Kriege (von Russland geführt) gibt.

Genauso wie es gute Flüchtlinge (aus der Ukraine) und böse Flüchtlinge (die von Belarus aus über die Grenze die polnische Grenze überschreiten wollten), gibt. In einer Dokumentation auf Tagesschau 24 beklagte eine polnische Grenz-Anwohnerin, dass vor dem Krieg Geflüchtete Ukrainer/innen in Polen mit Blumensträußen begrüßt würden, während man die nicht aus der Ukraine kommenden, ebenfalls vor den Kriegen in ihrer Heimat Geflüchteten vor kurzem mit Stacheldraht und Tränengas gewaltsam zurückgewiesen habe, so dass viele im Wald erfroren seien, wo heute noch immer Leichen dieser Geflüchteten gefunden würden. Mitleidige Menschen bestatten sie in anonymen Gräbern. Darüber in den übrigen MSM  kein Wort.

Zu deutschen TV-Talkshows und ihren Moderator/innen: Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal die BBC als gutes Beispiel nennen müsste, die täglich um 10.30 Uhr die Sendung “Hard talk” bringt, bei der ein prominenter, meist aus Politik oder Wirtschaft bekannter Gast, vom Moderator hochnotpeinlich befragt wird. Es wäre sehr wünschenswert, dass auch in unseren Medien so mancher mit Samthandschuhen angefasster Gast vor laufender Kamera gezwungen würde, unangenehme Fragen zu  beantworten.

Wer über die Hintergründe des Krieges in der Ukraine mehr wissen möchte, dem sei nochmals der auch von den NDS genannte Dokumentarfilm von Oliver Stone empfohlen.

youtube.com/watch?v=9E9i24XhWtw

Der Film zeigt nicht nur, wie die Ukraine sich vor den Karren der USA spannen ließ (und sich weiterhin lässt), sondern klärt auf, wie es zu dem heutigen Desaster kommen konnte. Danach sieht man den Konflikt mit anderen Augen.

Mit herzlichen Grüßen und Dank für Ihre unverzichtbare, in diesen Zeiten so wertvolle Arbeit!

G. Fernekes

7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

 

Ihre  Verwunderung über die Proganda  in den Talkshows der ÖR nehme ich Ihnen nicht ab. Denn diese Meinungsmache kennen wir nicht erst seit Corona sondern schon durch die Diffamierung der Immigrationskritiker  spätestens seit 2016. Wie dabei vorzugehen ist kann man dem Ihnen sicher bekannten Framinghandbuch des WDR entnehmen.

 

Es kommt aber ein weiterer Aspekt hinzu. Es genügt in der Googlesuche einzugeben “Wer produziert eigentlich Lanz/Maischberger …” um herauszufinden, dass diese Meinungsmache von den Meinungsmachern samt und sonders selbst produziert wird. Der Frontmann/-Frau und der CEO der Produktionsgesellschaft sind meistens eine Person.

Die ÖR-Anstalten sind nur Einkäufer einer Ready-made-production. Ich würde vermuten, dass in den Lieferverträgenzwar alle quantitativen Aspekte geregelt sind aber nicht eine Qualitätskontrolle der Inhalte.

Was soll man sich auch einmischen, welche Gäste wie oft geladen werden dürfen und geschweige denn Dinge wie Ausgewogenheit der Berichterstattung und Übereinstimmung der Anforderungen mit dem Auftrag der ÖR fordern.

Das belastet nur das Kunden-/Lieferantenverhältnis; zumal die Sender nachgewiesen selbst auf diesen Auftrag pfeiffen.

Es wäre interessant, wenn es gelänge,  aus dem Kreis der Medien Whistleblower zu finden um mit deren Input Fakten über diese sauberen Geschäft zu erlangen und diese publik zu machen. Es würde mich nicht mal wundern, wenn dabei heraus käme, dass unsere Talkshow-Helden hinter den Kulissen von den gleichen Sponsoren Zuwendungen erhalten wie z.b. der Spiegel.

 

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Fend

8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

 

in Sachen Corona haben wir gesehen, wie sehr das Schwingen der Moralkeule in Verbindung mit Angst ein Mittel zur politischen Selbstermächtigung der Medien war. Da schon passte zwischen Politik und Medien kein Blatt mehr.

 

Dieses bewährte Rezept (Russland als Aggressor gegen die wehrlosen Zivilisten der Ukraine und der Atomkrieg) findet nun auch im Ukrainekrieg Anwendung.

 

Worüber niemand spricht: Der hohe moralische Anspruch von Politik (Baerbock) und Medien dient in hohem Maße der Mobilmachung von Feindbildern, aktuell gegen Russland und Russen.

 

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Deutschland führt mit Waffenlieferungen an die Ukraine als deutschem Stellvertreter Krieg gegen Russland, weil Putin der neue Hitler ist, dessen neben der deutschen Judenverfolgung bemerkenswerteste politische Tat – der deutsche Angriffskrieg gegen Russland (Sowjetunion) war. Deutschland im Widerstand gegen Adolf Hiltler, indem man gegen Russland zu Felde zieht und russische Kultur eliminiert: Wenn das kein Meisterstück historischer Weißwäsche ist!

 

Wer die historische Kontinuität verstehen will, muss sich vor Augen halten, dass der 2. Weltkrieg im Osten (Volk ohne Raum) ein – wie immer, wenn es um Deutschland geht – „verspäteter“ Kolonialkrieg war, in dem es darum ging, Naturalien und Rohstoffe (Erdöl in Aserbaidschan) für den deutschen Großmachtanspruch zu requirieren. In punkto Naturalien diente der Völkermord an den Juden in Osteueropa sehr profan (auch) der Ausschaltung von Nahrungskonkurrenten (Deutschland requirierte im 2. Weltkrieg systmatisch Lebensmittel für die mit Rüstung beschäftigte Heimatfront).

 

Legt man den Maßstab des Kolonialkrieges an, lässt sich das deutsche Überlegenheitsgefühl gegen slawische Untermenschen ohne weiteres in den Kontext der Völkermorde an den Ureinwohnern in Süd- und Nordamerika (USA) und Australien oder den Massakern der Kolonialkriege (Hereros) in Afrika stellen. Nur eben im 20. Jahrhundert.

 

Der Ukrainekrieg ist ein Stellvertreterkolonialkrieg gegen Russland, das sich mit Putin als Jelzins Nachfolger dem Status einer Kolonie des Westens entzogen hat: Das ist ebenso so unverzeihlich wie der Aufstieg Chinas vom Billiglohnstandort zur autonomen Wirtschaftsmacht. Das Ressentiment gegen Russland und China (in New York ist Pfefferspray in Chinatown wegen zunehmender rassistischer Übergriffe Mangelware) ist nur vor dem Hintergrund kolonialer Attitüde verständlich.

 

Ja, Russland hat den schwelenden Konflikt formal zum Krieg gemacht: Gegen seine Beendigung arbeiten die EU und die USA – auf Kosten von Menschenleben – aufs Emsigste. Selinski ist nur Marionette und kein eigenständiger Akteur – eine Inszenierung durch und durch. Den Krieg wird er nur mit Zustimmung der USA beenden.

 

Im Ergebnis finden wir uns in Deutschland im 19. Jahrhundert wieder, in dem der großmannsüchtige und hohl-pompöse deutsche Kaiser Wilhelm II. nach Bismarck den Anschluss Deutschlands an die Kolonialpolitik der westlichen Mächte (Platz an der Sonne) suchte und sein Flottenprogramm startete.

 

Die Verkündung einer rüstungspolitischen Zeitenwende durch den persönlich unbedeutensten Bundeskanzler aller Zeiten steht folgerichtig für Deutschlands entschlossenen Weg vorwärts in die Vergangenheit.

 

Mit freundlichen Grüßen

EJ

9. Leserbrief

Guten Tag Herr Berger,

 

…so, so, von Aleppo haben Sie `was gehört. Das finde ich aber erstaunlich.

 

Nun gut . in Aleppo verteidigten vom Wertewesten bezahlte Blutsäufer und Kopfabschneider eben jene Werte gegen die apokalyptische Kavallerie der Assads und Putins. Aber: war da nicht auch noch was anderes? Wie war das noch gleich mit den von den Apokalyptischen organisierten Fluchtkorridoren ? Wer knallte noch gleich die armen Teufel, die auf diesem Wege zu entkommen suchten, ab, wie die Hasen – oder besser gesagt: wie die Truthähne? Wie aus dem Irak bereits bekannt, gehört das “Truthahnschießen” ja zu den besonderen Vergnügungen der wertewestlichen Befreier – Julian Assange lässt grüßen.

Was das unsägliche Personal der ÖR-Propaganda angeht: ich erinnere an eine legendäre Philippika des kaum noch vernehmbaren Georg Schramm, bezüglich der “Öffentlichrechtlichen Bedürfnisanstalten”. In einem schwer erklärbaren Anfall purer Milde sprach er, mit Blick auf die Maischbergers, Illners, Wills, etc. von Clo-Frauen. Mir fiele hier eine sehr viel passendere Bezeichnung ein.

 

Frank Schultz

 

p.s.: vor einigen Tagen sprach ich mit Bekannten über die aktuelle Situation in der Ukraine. Verständliche Empörung. Ich wies dann darauf hin, dass Leute in Gebieten der Ostukraine seit vielen Jahren schon, mit wechselnder Intensität,  u.a. mit Artillerie beschossen werden und das Tausende von Toten und Zigtausende von Verletzten zu beklagen sind.

Reaktion: “Ach? Nööö, davon haben wir noch nie was gehört.”

 

Und überhaupt und sowieso: ist das eigentlich noch Max Uthoff oder ist das schon Friedrich Merz? Die Länge dürfte in etwa passen.

10. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrter Herr Berger,

Ihre treffenden Bemerkungen zum Stand der Meinungsmache in Deutschland lassen erschauern. Es gibt nicht den Ansatz von konstrutivem Herangehen an die Frage, wie diesen Krieg beenden, im Gegenteil gewinnt man mehr und mehr den Eindruck, daß sich rasch darauf als Dauerzustand eingerichtet wird ohne nachzudenken, wo das enden wird. Nüchtern betrachtet ist die Situation, ich bitte um Entschuldigung doch ganz einfach. Es gibt nur zwei Wege, aus dieser herauszukommen, ich nenn diese mal einen europäische und einen amerikanischen. Der europäische Weg wäre, ohne Rücksicht auf politische Befindlichkeiten im Interesse der betroffenen Menschen den “Preis” erfragen, den die Russen verlangen. Ich kann davon ausgehen, daß dies innerhalb 24 Stunden machbar wäre. Die Kämpfe würden eingestellt und alles andere wäre dann anschließend im Verhandlungswege zu regeln. Dem ukrainischen Staat mußte dazu allerdings begreiflich gemacht werden, daß er die russischen Bedingungen zu akzeptieren hätte, würde sicher weh tun, wäre im Interesse des Friedens aber unumgänglich. Der amerikanische Weg dagegen, die Kämpfe gehen mit mehr oder weniger verdeckter Unterstützung der NATO weiter, bis zum bitteren Ende. Ich male mir die Einzelheiten nicht aus, nehme jedoch an, irgendwann verliert eine Partei die Nerven und Europa wird zum Schlachtfeld. Ob Rußland das überlebt, lasse ich offen, denn das ist dann nicht wichtig. Im günstigsten Falle,  natürlich nicht für die Menschen in Europa, bleiben final die USA und China übrig. Europa dürfte auf lange Zeit weitgehend unbewohnbar sein. Oder sehen Sie noch einen anderen Weg?

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Keller

Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

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