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Russland: Putin erwartet Rekord bei Weizenernte

Published On: 13. Mai 2022 16:40

Russlands Präsident Wladimir Putin erwartet in diesem Jahr eine Rekordernte beim Weizen, während die Ukraine 20 Millionen Tonnen Getreide dringend verschiffen muss, dies möglicherweise aber nicht schafft. Die Kriegstreiber stürzen Deutschland in den Abgrund. Lesen Sie mehr darüber in der aktuellen COMPACT-Ausgabe mit dem Titelthema „Blackout: Kein Strom, kein Gas, kein Frieden“. Hier mehr erfahren.

Glückliches Russland, kann man da nur sagen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat gestern am Rande einer Regierungssitzung angekündigt, dass das größte Flächenland der Welt mit einer sehr guten Getreideernte rechne. Er äußerte:

„Nach Einschätzung von Spezialisten – das sind natürlich nur vorläufige Schätzungen – könnte sich die Getreideernte auf 130 Millionen Tonnen belaufen, darunter 87 Millionen Tonnen Weizen.“

Das wäre nach Angaben des russischen Präsidenten eine neue Rekordernte beim Weizen. Die russische Bevölkerung dürfte damit keine Hungersnot zu fürchten haben. Für den Rest der Welt könnte hingegen eine Hungerkatastrophe bevorstehen, wie es sie seit Menschengedenken nicht gegeben hat.

Özdemir sagt Hilfe zu

20 Millionen Getreide stecken nämlich in der Ukraine fest, weil die Schifffahrtsrouten über das Schwarze Meer blockiert sind. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat der Ukraine zwar Hilfe bei der Ausfuhr des Getreides zugesagt, doch noch ist nicht klar, wie dies konkret geschehen soll.

Doch kaum etwas wäre dringender als die Klärung solcher Fragen. Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich derzeit nämlich fast ausschließlich auf die Frage, wie es ohne russisches Gas und Öl weitergehen soll. Doch die Frage, wie es ohne russischen und belarussischen Dünger weitergehen soll, könnte sich als weit wichtiger erweisen.

Als sich vor 14 Jahren die Finanzkrise auf ihrem Höhepunkt befand, wurden selbst diejenigen Banken, die diese Krise erst herbeigeführt hatten, für systemrelevant erklärt. Momentan wird diese Debatte nun in einem anderen Rahmen geführt und niemand wird bestreiten können, wie essenziell wichtig die Lieferungen russischer Energierohstoffe nach Deutschland sind. Diverse Unternehmensführer haben schon deutlich gemacht, dass ihrer Auffassung nach die deutsche Industrie nach einem russischen Energierohstoffembargo schon nach wenigen Monaten regelrecht kollabieren würde.

„Deutlich geringere Ernten 2023“

Ein anderes, mindestens ebenso wichtiges Thema scheint dagegen derzeit noch fast völlig außerhalb der Wahrnehmung der deutschen Politik und Öffentlichkeit zu liegen, obwohl es mittel- bis langfristig mit noch drastischeren Konsequenzen verbunden sein könnte als ein russisches Gasembargo. Es geht um eine sich abzeichnende Knappheit von Düngemitteln, die dafür sorgen könnte, dass unzählige Bauern auf der ganzen Welt in den kommenden Monaten ihre Saat entweder gar nicht oder nur in einem ungenügenden Ausmaß ausbringen können.

Bauerndemonstration 2019 in Berlin. Kommen zu den vielen Sorgen der Landwirte nun auch nuch unbezahlbare Düngemittel? Foto: Lars Günther (MdL, AfD)

Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) äußerte schon:

„Sollte es zu Ausfällen kommen, wären ab 2023 deutlich geringere Ernten vorprogrammiert.“

Noch weit drastischer fällt die Prognose von Matthias Berninger aus, der früher Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium war und der heute den Bereich „Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit“ der Bayer AG leitet. Er sagt:

„2023 werden wir eine der größten Hungersnöte der Menschheitsgeschichte erleben“

Vor der globalen Hungerrevolte?

Eine düstere Prognose, die geradezu apokalyptisch wirkt. Doch mit seinen Befürchtungen steht Berninger nicht alleine da. In der neuen COMPACT-Ausgabe Blackout: Kein Strom, kein Gas, kein Frieden wird mit Blick auf dieses Thema festgestellt:

„ (…) Darüber hinaus sind Düngemittel für viele ärmere Staaten unbezahlbar geworden. Die großen Player auf diesem für die Menschheit so wichtigen Markt sind frühere sowjetische Kalikombinate aus dem Ural und Belarus, die nun dem westlichen Embargoregime unterliegen. Industriell hergestellte Stickstoffdünger sind keine Alternative, da die Gaspreise für eine kostengünstige Herstellung derselben mittlerweile zu hoch sind. Brasilien befürchtet wegen dieser Entwicklung drastische Einbußen bei seiner Agrarproduktion. Noch viel schlimmer ist die Lage in Afrika. Hier ist aufgrund klimatischer Bedingungen ein Getreideanbau in weiten Regionen nicht möglich. Dies muss durch Importe ausgeglichen werden, die für die Bewohner des Schwarzen Kontinents immer unerschwinglicher werden.

Der Bonner Ökonom Matin Qaim schätzt, dass der Krieg weitere 100 Millionen Menschen in den Hunger treiben wird. Ins gleiche Horn stößt auch David Beasley, der US-amerikanische Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen. In einem Interview mit der ,Frankfurter Allgemeinen Zeitungʽ verlieh er seiner Befürchtung Ausdruck, dass der Waffengang in Osteuropa ,unvorstellbare Auswirkungenʽ haben werde. Die um sich greifende Nahrungsmittelknappheit werde neue Migrationsströme auslösen, die ,die syrische Flüchtlingskrise wie ein Picknick im Park aussehen lassenʽ könne.

Leicht von der Hand zu weisen sind solche Szenarien nicht. Ein leerer Bauch trieb ab dem Dezember 2010 auch die Massen in fast zwei Dutzend Staaten zwischen Mauretanien und dem Iran auf die Straße. Diese in den Medien geographisch etwas unzutreffend als Arabischer Frühling bezeichnete Protestbewegung bezog ihre Explosivität nicht zuletzt aus dem Unmut über im Zuge der Weltfinanzkrise rasant gestiegene Ernährungspreise. Bald schon zersplitterte sie sich in diverse terroristische und islamistische Strömungen, stürzte Libyen und Syrien in verheerende, vom Westen mit angezettelte Kriege und mündete schließlich in der komplett destabilisierten Welt von heute. Dieser Alptraum könnte sich nun in potenzierter Form wiederholen.“

Den ganzen Text „Die Hungermacher“ können Sie in der neuen COMPACT-Ausgabe Blackout: Kein Strom, kein Gas, kein Frieden lesen.

„Blackout – Kein Strom, kein Gas, kein Frieden“: Das ist das Titelthema der Mai-Ausgabe von COMPACT. Hier bestellen.

Sie finden zu diesem Thema folgende Artikel in COMPACT 5/2022:

Kein Strom, kein Gas, kein Frieden

Mit den Russland-Sanktionen schädigt sich Deutschland selbst mehr als das rohstoffreiche Riesenland im Osten. Es droht die größte Wirtschaftskrise seit 1945 – Verelendung, wie sie die meisten von uns zu Lebzeiten nicht kannten.

Blackout – was der Staat plant

Die Bundesregierung hat die Folgen eines Gas-Engpasses in einer Übung durchspielen lassen – mit schockierendem Ergebnis. Ein Übergreifen der Krise auf die Stromversorgung wurde vorsichtshalber ausgeblendet – dann käme alles noch schlimmer.

Die Hungermacher

Nicht nur Gas, sondern auch Nickel, Dünger und Weizen: Die Welt ist in vielen Bereichen auf Russland angewiesen. Jetzt droht eine globale Hungersnot, die einen erneuten Asyl-Tsunami auslösen könnte.

Die Not an der Küste

Verzweiflung in Mecklenburg-Vorpommern: Nord Stream 2 ist beerdigt, Fischerei und Landwirtschaft ächzen unter den hohen Energiepreisen. Für Politik und Medien ist Russland der Schuldige. Doch unter den Betroffen sieht man das anders.

Jetzt helfe ich mir selbst

Wenn es hart auf hart kommt, ist man auf sich gestellt. Nur gut, dass es Experten gibt, die einem zeigen können, wie man sicher durch die Krise kommt.

Und im Dossier von COMPACT 5/2022 finden Sie einen Augenöffner: “Bilder, die lügen” – mit Beispielen aus Bosnien (“KZ”, 1992), Kosovo (Racak, 1999) und der Ukraine (Butscha, 2022).

COMPACT 5/2022 dürfen Sie nicht verpassen! Hier vorbestellen.

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