Studie: Mehr Rhinoviren als SARS-CoV-2 bei «Covid»-Symptomen

Published On: 4. Juli 2022 0:08

Studie: Mehr Rhinoviren als SARS-CoV-2 bei «Covid»-Symptomen

Veröffentlicht am 4. Juli 2022 von KD.

Es häufen sich die Anzeichen, dass die Covid-Massnahmen, welche unsere sozialen Kontakte dramatisch reduzierten, unser Immunsystem durcheinander gebracht haben. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Brasilien untersuchte nun die Veränderungen in der Epidemiologie von Atemwegsinfektionen während der Covid-Beschränkungen. Ziel der Studie war es, die Prävalenz einer Vielzahl von Erregern der Atemwege bei symptomatischen Kindern und Jugendlichen während der Pandemie in Südbrasilien zu beschreiben.

Dazu wurden Krankenhauspatienten und ambulante Patienten im Alter von 2 Monaten bis 18 Jahren mit Anzeichen und Symptomen einer akuten «Covid-19-Erkrankung» von Mai bis November 2020 in zwei Krankenhäusern im brasilianischen Porto Alegre in die Studie aufgenommen. Bei allen Teilnehmern wurde ein PCR-Test durchgeführt, mit dem 20 Erreger der Atemwege (drei Bakterien und 17 Viren) untersucht wurden.

Die Studie ergab, dass von den 436 Teilnehmern 45 im Krankenhaus behandelt wurden. Erstaunlich ist, dass der häufigste Erreger das Rhinovirus war, welches bei 216 der Patienten entdeckt wurde, gefolgt von SARS-CoV-2 bei 97 Patienten, wobei bei 31 eine Koinfektion mit diesen beiden Viren auftrat. Die übrigen Erreger wurden bei 24 symptomatischen Teilnehmern gefunden. Einige Erreger, wie zum Beispiel Influenza A und B, wurden bei keinem der Kinder ermittelt. Zudem waren Krankenhausaufenthalte häufiger bei Personen mit anderen Erregern als SARS-CoV-2 sowie bei Säuglingen.

In einem Editorial im Jornal de Pediatria konstatiert Mark. A. Brown, dass die «Covid-Pandemie» zu tiefgreifenden Veränderungen in fast allen Lebensbereichen geführt habe. Am deutlichsten zeige sich dies zunächst bei den nicht-pharmazeutischen Massnahmen (NPI) zur Eindämmung der Ausbreitung von SARS-CoV-2, welche die Menschen auf der ganzen Welt in unterschiedliche Grade der sozialen Isolation zwangen. Dadurch sei in mehreren Ländern der Welt auch ein dramatischer Rückgang anderer Atemwegsviren gemeldet worden. Brown weiter:

«Doch dieser scheinbar positive Aspekt der Pandemie könnte einen Preis haben, den wir bereits zu zahlen beginnen.»

Interessant ist, dass sich die geringere Prävalenz von SARS-CoV-2 und der geringere Schweregrad der Infektionen in dieser Studie gemäss Brown zumindest teilweise durch virale Interferenzen erklären lassen. Denn in einer anderen Studie wurde ermittelt, dass angeborene Immunreaktionen in Form von Interferonproduktion im Zusammenhang mit einer kürzlichen Infektion mit Rhinoviren die Immunreaktion in den oberen Atemwegen beschleunigen und die Replikation von SARS-CoV-2 verhindern.

Kommentar Transition News:

Die Resultate der brasilianischen Studie könnten darauf hindeuten, dass eventuell auch in anderen Ländern ein Teil der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten «Covid»-Patienten mit Rhinoviren infiziert waren – und womöglich daran erkrankt sind.

Die Resultate der zweiten erwähnten Studie könnten indes bedeuten, dass die durch die Massnahmen reduzierten «viralen Interferenzen» die Verbreitung des angeblichen SARS-CoV-2 begünstigt haben.

Browns Editorial-Titel lautete: «Rhinovirus and COVID-19 in children: a new order out of chaos?» Ich würde antworten: «Nein, eher a new chaos out of order