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Wie nordkoreanische Medien: Der Spiegel über Scholz

Published On: 8. Juli 2022 21:32

Bundeskanzler Scholz hat sich in einer ZDF-Show-Veranstaltung „den Fragen besorgter Bürger“ gestellt. Der Spiegel-Artikel darüber steht den Jubel-Berichten nordkoreanischer Medien über Kim Jong-un in nichts nach.

Bundeskanzler Scholz hat sich in einer Showveranstaltung im Fernsehen angeblich „den Fragen besorgter Bürger“ gestellt und wurde dabei von Stichwortgebern wie Maybrit Illner nach Kräften unterstützt. Ich habe mir die Show nicht angeschaut, mir reicht der – ganz nach nordkoreanischem Vorbild – verfasste Jubel-Artikel des Spiegel darüber.

Dass Scholz keinerlei Argumente hat, wurde schon vor einigen Tagen im Bundestag klar, als Scholz von einem AfD-Abgeordneten gefragt wurde, wie es der Ukraine hilft, wenn die Menschen in Deutschland frieren und wenn der Industrie der Strom abgestellt werden muss. Anstatt in der Sache zu antworten, hat Scholz den Mann und seine Partei als „pro-russisch“ bezeichnet, was aktuell wohl das schlimmste Schimpfwort ist, das Scholz kennt.

Dabei ist die Frage durchaus berechtigt. Gerade wenn man anti-russisch ist, müsste man die Frage stellen, wie Deutschland der Ukraine denn helfen soll, wenn es seine eigene Wirtschaft mit Vollgas an die Wand fährt. Was Scholz als „Solidarität mit der Ukraine“ bezeichnet, ist der wirtschaftliche Selbstmord Deutschlands und der EU. Und wie sollen sie die Ukraine helfen, wenn sie selbst vor die Hunde gehen?

Da die Lage in Deutschland aufgrund des selbst verursachten Gasmangels jeden Tag schlechter wird, hat der Staatssender ZDF den Kanzler in einer Sendung „Fragen besorgter Bürger“ beantworten lassen. Das ZDF, Sie erinnern sich, ist der KanzlerInnen-Propaganda-Sender, der 2014 eine Umfrage gefälscht hat, um Merkel zur beliebtesten Frau Deutschlands zu machen, obwohl die Umfrage etwas ganz anderes ausgesagt hat. Dafür wurde am Ende niemand wirklich bestraft, die Sache verlief im Sande.

Daher ist es Zeitverschwendung, sich eine „kritische“ Fragestunde mit dem Kanzler beim ZDF anzuschauen. Die handverlesenen „besorgten Bürger“ stellen ohnehin nur harmlose Fragen und die Moderatoren helfen Scholz nach Kräften, damit er bei der Veranstaltung gut aussieht. Als kritische Frage hätte ich Scholz zum Beispiel nach Cum-Ex befragt, aber auf so eine Idee kommt beim ZDF niemand.

Sogar in dem Spiegel-Artikel über die Kanzler-Werbesendung des ZDF konnte man zwischen den Zeilen lesen, wie „kritisch“ es dort zugegangen ist. Die kritischste Situation war laut Spiegel folgende:

„»Das glaub ich Ihnen nicht«, sagt die klimaschützerisch engagierte Studentin Rifka Lambrecht da zum amtierenden deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Unser Kanzler, ein Lügenbaron wie der vielfach der Schwindelei überführte britische Premier?

Nein. Scholz hatte beteuert, er sei persönlich entschieden gegen den Beschluss des EU-Parlaments gewesen, Erdgas und Atomstrom ziemlich wahrheitswidrig als klimafreundliche Energien einzustufen. Er habe ihn aber nicht verhindern können. Wörtlich sagt der Kanzler: »Ich fand das immer falsch.« Weil Scholz kein Hasardeur ist, dem man mit ein paar frischen Zeugenaussagen oder alten Videoaufnahmen mühelos das Gegenteil beweisen könnte, wird der Lügenvorwurf der Studentin Lambrecht in der ZDF-Sendung »Maybrit Illner« von der Moderatorin und vom Bundeskanzler einfach gemeinsam weggelächelt.“

Die kritischste Frage kam also von einer Klimagläubigen und als sie Scholz eine Lüge vorwirft, übergehen die (ach so kritische) Moderatorin und der Kanzler das einfach.

Ich dachte, in Deutschland hätten die Menschen längst andere Probleme, zum Beispiel, dass ihnen am Jahresende Nachzahlungen für die Wohnnebenkosten in Höhe von 2.000 Euro und mehr ins Haus flattern werden, und dass sie daher ab Januar 2023 mindestens 200 Euro monatlich weniger in der Tasche haben werden, weil die monatlichen Abschlagszahlungen dann drastisch erhöht werden. Diese Zahlen wurden in der Sendung anscheinend nicht thematisiert und die Frage, wie eine alleinerziehende Krankenschwester das bezahlen soll, wurde in der ZDF-Wohlfühl-Sendung offensichtlich nicht gestellt.

Dass Maybrit Illner in der Sendung vor allem die Stichwortgeberin und Hilfestellung für den Kanzler war, konnte man sogar aus dem Spiegel-Artikel herauslesen. Scholz hat offenbar vor allem als Phrasendrescher geglänzt:

„Scholz ist ein Virtuose der Fleißfloskeln »Da arbeiten wir dran!« und »Wir haben uns vorgenommen, dass …«.“

Um das Phrasendreschen von Scholz in ein gutes Licht zu rücken folgt unmittelbar danach folgender Satz im Spiegel-Artikel:

„Er gibt nicht den großkotzigen Macher und schon gar nicht den Visionär, sondern stets den eifrigen Dranarbeiter.“

Dass es aber schlicht zu viele leere Worte waren, die Scholz abgespult hat, und dass es die Aufgabe von Illner war, ihm trotzdem beizustehen und darüber hinwegzutäuschen, anstatt ihm kritische Fragen zu stellen, kann man aus dem nächsten Absatz des Spiegel-Artikels herauslesen:

„Manchmal hilft ihm die Talkerin Illner, ungeduldig wie eine Kindergärtnerin, die einem Schützling beim Memoryspiel einsagt, ein wenig auf die Sprünge. Sie mahnt ihn, sich nicht in der endlosen Benennung von Interessengruppen zu verschwafeln. Sie treibt ihn bei der Beschreibung der Regierungsaktivitäten an, indem sie treuherzig-ungläubig einschiebt: »Und daran sind Sie dran?« Und sie stellt ihm nur scheinbar dramatische, knallharte Moderatorinnenfragen“

Schon daran kann man sehen, dass die Kanzler-Werbeveranstaltung offenbar ein totaler Reinfall gewesen ist.

Aber das hindert den Spiegel nicht daran, trotzdem von Scholz zu schwärmen. Der letzte Absatz des Spiegel-Artikels lautet allen Ernstes:

„Und wenn die Mangellage aber kommt? Dann wird ihr kein anderes Land und keine andere Regierung so gut vorbereitet begegnen wie die Frauen und Männer um den obersten Politikarbeiter der Deutschen. Scholz präsentiert sich an diesem Fernsehabend als grundsolider, ehrlicher Abrackerer. Ein Mann, der sich für praktisch jede am Horizont dräuende Unbill gerüstet sieht. Der für uns alle wacht und das große Ganze im Blick hat, darin schon beinahe Super-Olaf und nicht bloß Scholzomat. Wenn es ganz schlimm kommt, sagt Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz, dann müssen wir uns »für die Zukunft unterhaken«. Im »Maybrit Illner«-Studio schienen die Bürgerinnen und Bürger unterhakbereit.“

Nein, das war keine Satire von mir, das so hat der Spiegel seinen Artikel über die Kanzler-Show im ZDF wirklich beendet.

Scholz hat keine einzige Lösung aufgezeigt, sondern nur Phrasen gedroschen. Leeres Gelaber vom Kanzler, während die Menschen in Deutschland verarmen, ist für den Spiegel aber ein Zeichen dafür, dass Scholz ein „grundsolider, ehrlicher Abrackerer“ ist. Und er ist ein „Mann, der sich für praktisch jede am Horizont dräuende Unbill gerüstet sieht.“ Super, aber wie und womit ist er denn gerüstet?

Apropos Super: Für den Spiegel ist der phrasendreschende Kanzler der Cum-Ex-Banken auch „beinahe Super-Olaf“ – und Super-Olafs Lösung für alle existenziellen Probleme der Menschen in Deutschland ist:

„Wenn es ganz schlimm kommt, dann müssen wir uns für die Zukunft unterhaken“

Unterhaken kenne ich vom Oktoberfest, wenn alle saufen und schunkeln und danach so besoffen sind, dass sie nicht mehr unfallfrei geradeaus laufen können, ohne sich gegenseitig unterzuhaken. Das also ist die Lösung von „Super-Olaf“ für die Probleme, vor denen Deutschland steht?

Der Spiegel sieht das so, denn laut Spiegel scheinen „die Bürger unterhakbereit

Echt jetzt?

Sorry, lieber Spiegel, aber Du musst bei Deinen Lehrern in Pjöngjang noch ein paar Nachhilfestunden nehmen. Die nordkoreanischen Medien schreiben überzeugendere Lobhudeleien über ihren „großen Führer“

Schlussbemerkung: Ich wollte den Spiegel-Artikel eigentlich sachlich analysieren, aber ich bin daran gescheitert, weil der Spiegel-Artikel wie eine Satire auf nordkoreanische Medien klingt, aber der Spiegel meint das ernst, was er schreibt. Daher ist es mir (trotz einiger Versuche) nicht gelungen, meinen Artikel ohne Ironie und Sarkasmus zu schreiben.


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