verboten-gut:-elsaessers-biografie-“ich-bin-deutscher”-trotz-verbotsdrohung-wieder-erhaeltlichVerboten gut: Elsässers Biografie “Ich bin Deutscher” trotz Verbotsdrohung wieder erhältlich
sri-lanka:-jetzt-regieren-schwabs-marionettenSri Lanka: Jetzt regieren Schwabs Marionetten
uwe-seeler:-abschied-von-einer-legende

Uwe Seeler: Abschied von einer Legende

Published On: 22. Juli 2022 11:35

Kein Fußballer war so bodenständig und volksverbunden wie der HSV-Star. Gestern ist Uwe Seeler im Alter von 85 Jahren verstorben. Wir präsentieren Ihnen in unserem COMPACT-Spezial Nationalsport Fußball – Herzschlag einer deutschen Leidenschaft die Glanzzeiten des deutschen Fußballs – von den Anfängen im Kaiserreich über das Wunder von Bern 1954, das dramatische WM-Finale 1966, das Jahrzehnt der Götter mit Helmut Schön und seinen Mannen bis zum Sommermärchen 2006. Hier mehr erfahren.

Der Tod von Uwe Seeler hat große Bestürzung im gesamten deutschen Fußball ausgelöst. Sein Stammverein, der Hamburger SV, stellte das schwarz-weiß-blaue Vereinswappen auf seinem Twitteraccount auf schwarz-weiß um und nahm Abschied vom „größten HSVer aller Zeiten“.

Prägender Fußballer einer Ära

Das ist keine Übertreibung. Ohne Uwe Seeler wäre der HSV nicht zu dem Verein geworden, der jahrzehntelang eine führende Rolle im deutschen Fußball spielte. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte der HSV zum Serienmeister in der Oberliga Nord, die man zwischen 1948 und 1963 sage und schreibe 15mal als Tabellenerster abschließen konnte.

Schon damals sprachen an der Elbe alle von Uwe Seeler, dem kopfballstarken Mittelstürmer, dessen Name bis heute wie der kaum eines anderen Spielers für Vereinstreue und Verlässlichkeit steht. Sein Vater hatte den Zehnjährigen, der am 5. November 1936 in Hamburg als Sohn eines Hafenarbeiters geboren wurde, bei der Fußballabteilung des HSV angemeldet.

Meister und DFB-Pokalsieger mit dem HSV

1954 gab er dann sein Debüt in der Oberligamannschaft der Norddeutschen. Seine fast unglaubliche Bilanz dort summierte sich auf 267 Tore in 237 Spielen. Damit war Seeler der dominierende deutsche Spieler im Jahrzehnt vor der Einführung der Bundesliga.

Aus HSV-Sicht sicherlich unvergessen bleibt die Saison 1959/60, als man im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Frankfurter Waldstadion mit 3:2 gegen den 1. FC Köln siegte und sich die erste Nachkriegsmeisterschaft sicherte. Als der HSV dann am 14. August 1963 im Niedersachsenstadion von Hannover den DFB-Pokal gewann, erzielte Uwe Seeler alle drei Treffer zum 3:0-Sieg über Borussia Dortmund.

Uwe Seeler im Jahr 2006. Foto: 360b I Shutterstock.com.

Seinem Verein blieb „Uns Uwe“ bis zu seinem Tod treu. Daran konnte auch ein Traumangebot nichts ändern, das Inter Mailand ihm 1961 gemacht hatte. 1,2 Millionen DM boten die Norditaliener damals für den Transfer, eine Summe, die damals jede Vorstellungskraft sprengte. Helenio Herrera, der damalige Trainer von Inter, war sogar extra an die Alster gereist und hatte sich im noblen Hotel Atlantic einquartiert. Eine Woche lang pilgerte Herrera jeden Tag zum HSV-Trainingsplatz, um Seeler doch noch für einen Wechsel zu gewinnen. Doch dieser blieb standfest, weil er sich „für Hamburg und für Deutschland“ entschieden hatte, wie der Fußball-Journalist Alfred Draxler später berichtete.

Kein Ärger über das Wembley-Tor

Seeler absolvierte auch eine glanzvolle Karriere in der Nationalmannschaft, wo er in 72 Länderspielen 43 Tore erzielte. Sein Debüt gab er im Oktober 1954 bei einem Länderspiel gegen Frankreich und er dürfte damals mächtig stolz darauf gewesen sein, in der frischgebackenen Berner Weltmeister-Elf mitspielen zu dürfen.

Vier Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966,1970) spielte der Mittelstürmer aus der Hansestadt und wurde schließlich auch Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. 1966 hätte er seine sportliche Karriere im Wembley-Stadion als Spielführer der deutschen Nationalmannschaft mit dem Weltmeistertitel krönen können, der ihm durch die Anerkennung des irregulären Treffers von Geoff Hurst in der 101. Minute gestohlen wurde. Doch Uwe Seeler hat in seiner für ihn typischen Art mit dieser Entscheidung nie gehadert.

Noch 2012 äußerte er gegenüber Spiegel Online zum Wembley-Tor:

„Ach was, darüber lache ich. Im Fußball muss man Dinge abhaken können. (…) Wenn Du verloren hast, hast Du verloren. Einen Tag lang verarbeiten, dann wieder nach vorne schauen, so habe ich es immer gehalten.“

Als er am 1. Mai 1972 bei seinem Abschiedsspiel gegen eine Weltauswahl im Hamburger Volksparkstadion mit Ehrungen überhäuft wurde, äußerte er nur:

„Was soll der ganze Klimbim, sagt lieber, auf welches Tor wir spielen“.

Es waren seine menschlichen Qualitäten wie Bescheidenheit, Bodenständigkeit und Volksverbundenheit, die ihn weit über Hamburg hinaus für viele Menschen zum Helden machten. Er wird unvergessen bleiben.

Als es noch eine echte Nationalmannschaft gab: Mit unserer prachtvollen Sonderausgabe Nationalsport Fußball – Herzschlag einer deutschen Leidenschaft bieten wir Ihnen ein sporthistorisches Werk der Sonderklasse. Wir präsentieren Ihnen die Glanzzeiten des deutschen Fußballs – von den Anfängen im Kaiserreich über die Höhepunkte der 1930er und 1940er Jahre, das Wunder von Bern 1954, das hochdramatische WM-Finale von Wembley 1966, das Jahrzehnt der Götter mit Helmut Schön und seinen Mannen bis zum Sommermärchen 2006. Alle großen Schlachten, Siege und bewegenden Momente auf dem Rasen. Hier oder durch das Anklicken des Banners unten bestellen.

COMPACT-Spezial Nationalsport Fußball

Categories: Compact-MagazinTags: , , , Daily Views: 1Total Views: 22
verboten-gut:-elsaessers-biografie-“ich-bin-deutscher”-trotz-verbotsdrohung-wieder-erhaeltlichVerboten gut: Elsässers Biografie “Ich bin Deutscher” trotz Verbotsdrohung wieder erhältlich
sri-lanka:-jetzt-regieren-schwabs-marionettenSri Lanka: Jetzt regieren Schwabs Marionetten