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Forderung aus Russland: Assange gegen zum Tode verurteilte Briten austauschen

Published On: 28. Juli 2022 3:00

In Russland hat eine NGO an die Donezker Regierung appelliert, Julian Assange und einen Russen gegen zwei in Donezk zum Tode verurteilte Briten auszutauschen. Interessant ist, von wem die Forderung kommt.

Die Idee, Assange gegen in Donezk gefangene und zum Tode verurteilte Briten auszutauschen, hatte ich auch schon, und sie wurde hier in den Kommentaren bereits diskutiert. Nun könnte dieser Vorschlag Realität werden, denn die russische Menschenrechts-NGO „Fonds für den Kampf gegen Repression“ hat dem Chef der Donezker Volksrepublik (DNR) diesen Vorschlag offiziell unterbreitet:

„Wir, die Menschenrechtsorganisation Fonds für den Kampf gegen Repression, wenden uns an Sie mit der Bitte, den 48-jährigen britischen Staatsbürger Sean Pinner und seinen 28-jährigen Landsmann Aiden Aslin, die in der DNR zum Tode verurteilt wurden, gegen den russischen Staatsbürger Viktor But, der von einem amerikanischen Gericht in einem fabrizierten Fall zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, und den australischen Journalist Julian Assange auszutauschen, der auf seine Auslieferung aus Großbritannien in die USA wartet, wo ihm bis zu 175 Jahre Gefängnis drohen, weil er die Wahrheit über US-Kriegsverbrechen und massenhaftes Fehlverhalten von US-Geheimdiensten aufgedeckt hat“

Wird das ein offizieller Vorschlag?

Der Fonds für den Kampf gegen Repression ist eine russische NGO, die von dem russischen Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin gegründet wurde. Den Konsumenten deutscher Medien ist Prigoschin ein Begriff, weil in den westlichen „Qualitätsmedien“ für so ziemlich alle russischen Sünden steht. Er soll der Organisator der „Petersburger Trollfabrik“ sein und auch Verbindungen zu der Sicherheitsfirma Wagner haben, die westliche Medien aller möglichen Dinge beschuldigen. Außerdem wird Prigoschin auch als „Putins Koch“ bezeichnet.

Ich will auf all diese Geschichten, die westliche Medien über Prigoschin verbreiten, nicht eingehen. In diesem Zusammenhang ist etwas anderes entscheidend: Egal, ob die im Westen verbreiteten Geschichten über Prigoschin wahr sind oder nicht, unbestritten ist, dass er in Russland ein einflussreicher Mann ist, der Putin gut kennt. Wenn Prigoschins Stiftung so einen Vorschlag macht, dann dürfte das mit dem Kreml abgesprochen sein und es würde mich sehr wundern, wenn Denis Puschilin, der Chef der DNR, diesen Vorschlag nicht aufgreifen sollte.

Um wen geht es?

Wer Julian Assange ist, muss ich nicht erklären. Der andere Mann, der in amerikanischer Haft ist und laut dem Vorschlag ausgetauscht werden soll, ist der Russe Viktor But. But wurde von den USA als „Händler des Todes“ bezeichnet und ihm wird illegaler Drogen- und Waffenhandel vorgeworfen. Er wurde unter sehr umstrittenen Umständen 2008 in Thailand verhaftet, 2009 in die USA gebracht und dann zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Sein Gesundheitszustand hat sich in amerikanischer Haft sehr verschlechtert und Russland, das ihn für unschuldig hält, fordert schon lange seine Freilassung.

Laut dem Vorschlag sollen die beiden Briten Sean Pinner und Aiden Aslin, die in Donezk zum Tode verurteilt wurden, gegen die Assange und But ausgetauscht werden. Über Aslin habe ich mehrmals berichtet, denn ich war auch bei einem Interview mit ihm im Donezker Gefängnis dabei.

Die mögliche Zwickmühle

Man muss nun abwarten, ob Donezk diesen Vorschlag tatsächlich offiziell unterbreitet. Die USA dürften den Vorschlag zurückweisen, weil es nicht um US-Amerikaner geht und sie But nicht entlassen und Assange endlich in ihre Hände bekommen wollen.

Peinlich könnte die Geschichte jedoch für London werden, denn wenn die britische Regierung den Austausch von zweien ihrer Staatsbürger aus Kadergehorsam gegenüber den USA ablehnt, anstatt sie gegen Assange auszutauschen, der ja noch in britischem Gewahrsam ist, dann könnte das in Großbritannien für einige Unruhe sorgen.

Sollte es so kommen, gehe ich davon aus, dass wir in westlichen Medien nicht viel davon erfahren werden, und wenn doch berichtet wird, dann wird wahrscheinlich von einer „zynischen, russischen Erpressung“ oder ähnlichem die Rede sein, um vom Schicksal von Assange abzulenken, der ja nur in Haft sitzt, weil er Kriegsverbrechen der USA öffentlich gemacht hat.

Wir müssen also abwarten, ob Donezk diesen Vorschlag tatsächlich macht. Ich bleibe an der Geschichte dran.


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