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Verhandlungen zwischen den USA und Russland über Austausch von Gefangenen

Published On: 28. Juli 2022 19:30

Nachdem ich gestern über eine Initiative berichtet habe, Assange gegen im Donbass zum Tode verurteilte Briten auszutauschen, gibt es auch aus den USA Meldungen über Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch.

Ich habe heute berichtet, dass eine russische NGO den Chef der Donezker Volksrepublik aufgefordert hat, Assange und einen in den USA gefangen gehaltenen Russen gegen die beiden in Donezk zum Tode verurteilten Briten auszutauschen. Allerdings war ich skeptisch, dass die USA auf den Deal eingehen würden, weil es sich dabei nicht um US-Bürger handelt.

Parallel zu meinem Artikel wurde in den USA gemeldet, dass US-Außenminister Blinken mit seinem Amtskollegen Lawrow sprechen möchte, um über den Austausch von zwei US-Amerikanern gegen den in den USA gefangen gehaltenen Russen zu verhandeln. Bei den Amerikanern, die in russischen Gefängnissen sitzen, handelt es sich um Paul Whelan, der in Russland wegen Spionage verurteilt wurde, und um die US-Basketballerin Brittney Griner, die derzeit oft in den Medien erwähnt wird. Sie hatte bei ihrer Einreise Marihuana-Produkte im Gepäck, was in Russland verbotener Drogenschmuggel ist.

Dass die USA die Verhandlungen öffentlich gemacht haben, wurde in Russland kritisiert. Moskau forderte, dass die USA sich an die diplomatischen Gepflogenheiten halten und über diplomatische Kanäle verhandeln sollen, anstatt mit Hilfe von Medienberichten.

Die Meldung gibt jedoch im Zusammenhang mit der Forderung der russischen NGO Grund zur Spekulation, denn die NGO wurde von einem Putin nahestehenden Mann gegründet, weshalb zu vermuten ist, dass die Forderung mit dem Kreml abgesprochen war. Hier könnte man spekulieren, dass die Verhandlungen über den Austausch des Russen gegen die beiden Amerikaner hinter den Kulissen stattfinden und dass man in Moskau auf die Idee gekommen ist, den Deal um die beiden Briten und Assange zu erweitern.

Das könnte auch der Grund dafür sein, dass die USA damit nun an die Öffentlichkeit gegangen sind, um ihrer Bevölkerung zu zeigen, dass sie sich für die in Russland gefangenen Amerikaner einsetzen. Die USA könnten Russland, wenn es die Verhandlungen um die Briten und Assange erweitern, Erpressung vorwerfen, oder das sonst wie medial ausschlachten.

Wenn Russland die Freilassung der beiden US-Bürger mit der Freilassung von Assange verbinden sollte, wäre das nicht die Rettung für Assange vor der politischen Verfolgung der USA, es wäre auch ein PR-Erfolg für Russland. Um London dazu zu bringen, bei dem Spiel mitzuspielen, muss Moskau ihnen die beiden Briten anbieten. Dass die USA allerdings bereit sind, Julian Assange, ihren „Staatsfeind Nummer 1“, freizulassen, bezweifle ich leider.

Das ist natürlich alles spekulativ, aber ich hoffe, dass ich mit der Spekulation, dass all diese Meldungen über Gefangenenaustausche miteinander zusammenhängen, recht habe. Es wäre vor allem Assange zu wünschen, nach fast zehn Jahren als unschuldig politisch Verfolgter endlich wieder in Freiheit zu kommen.


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