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Verliert der Westen Afrika, oder hat er Afrika schon verloren?

Published On: 30. Juli 2022 12:07

Die Reaktionen des Westens auf die Afrikareise des russischen Außenministers Lawrow zeigen, wie isoliert der Westen in der Welt inzwischen ist.

Die Afrikareise des russischen Außenministers Lawrow wurde von fast schon panischen Reaktionen westlicher Medien und Politiker begleitet. Zwar haben sich zu Beginn der russischen Intervention über 100 Länder in der UNO einer Erklärung des Westens angeschlossen, die die russische Intervention in der Ukraine verurteilt hat, aber das waren leere Worte, denn die Erklärung hat keinerlei praktische Folgen. Wie gering die weltweite Unterstützung für die anti-russische Linie des Westens ist, zeigte sich, als kein Land, das nicht zu den Satelliten der USA gehört, die westlichen Sanktionen gegen Russland unterstützt hat.

Das hat das chinesische Außenministerium in einem Bild verdeutlicht, auf dem zu sehen ist, was die „Internationale Gemeinschaft“ laut westlichen Medien ist, und was die „Internationale Gemeinschaft“ tatsächlich ist.

Selbst normalerweise so US-treue Staaten wie die arabischen Golfmonarchien haben es abgelehnt, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, oder die westliche Linie auf andere Art zu unterstützen. Egal, ob Habeck oder Biden, alle Kniefälle westlicher Politiker vor den arabischen Monarchen, in deren Länder Homosexuelle öffentlich enthauptet werden, haben nichts gebracht, denn die Araber haben nicht einmal einer Erhöhung der Ölförderung zugestimmt, sondern ziehen es vor, sich an die Vereinbarungen mit Russland zu halten, die sie im Rahmen der OPEC+ getroffen haben.

Der „Kampf der Narrative“ in Afrika

Ganz traurig sieht es für den Westen in Afrika aus, wo sich kein einziges Land der anti-russischen Linie angeschlossen hat. Das führte dazu, dass sich EU-Chefdiplomat Borrell Anfang Juni beklagt hat, der Westen sei dabei, den „Kampf der Narrative“ im Süden der Welt zu verlieren.

In der Tat sieht es so, dass die westliche Propaganda in den Teilen der Welt, die nicht in der westlichen Medienblase stecken, kaum verfängt. Die westliche Legende, Russland benutze die russischen – und vor allem ukrainischen – Getreideexporte als Waffe, um den weltweiten Hunger als Druckmittel zu benutzen, wird außerhalb des Westens von niemandem geglaubt.

Im Rest der Welt ist bekannt, dass es die westlichen Sanktionen gegen Versicherungen, russische Transportunternehmen, russische Banken und andere russische Firmen sind, die den Getreideexport aus Russland behindern. Und man weiß dort auch, dass Kiew offen erklärt hat, sein Getreide erst zu exportieren, wenn es im Gegenzug westliche Anti-Schiffsraketen bekommt. Russland hat damit, dass ukrainisches Getreide nicht exportiert wird, nichts zu tun. Es gibt die angebliche russische „Getreideblockade“ nicht, von der westliche Medien fabulieren.

Das hat auch der Präsident der Afrikanischen Union bei seinem Besuch beim russischen Präsidenten Putin am 3. Juni deutlich gesagt:

„Die Sanktionen gegen Russland haben diese Situation noch verschärft und jetzt haben wir keinen Zugang zu Getreide aus Russland, insbesondere zu Weizen aus Russland. Und vor allem haben wir keinen Zugang zu Düngemitteln, denn die Situation war schon schwierig und ist jetzt noch schwieriger geworden, was sich auf die Ernährungssicherheit in Afrika auswirkt.

Ich habe gerade heute Morgen mit meinem Kollegen von der Kommission der Afrikanischen Union gesprochen und ihm gesagt, dass es zwei Hauptprobleme gibt – die Krise und die Sanktionen. Wir müssen zusammenarbeiten, um diese beiden Probleme anzugehen, damit Lebensmittel, insbesondere Getreide und Düngemittel, von den Sanktionen ausgenommen werden.“

Im Klartext: In Afrika beschuldigt man den Westen, schuld an der Lebensmittelkrise und dem drohenden weltweiten Hunger zu sein, und fordert explizit eine Lockerung der Russland-Sanktionen, um die drohende Hungersnot zumindest abzumildern. Das verschweigen die deutschen „Qualitätsmedien“ ihren Lesern allerdings.

Lawrow in Afrika

Wie schlecht der Stand des Westens im Gegensatz zu Russland in Afrika ist, zeigte sich schon 2019, als Putin zu einem russisch-afrikanischen Gipfel geladen hat. Dazu sind von 54 geladenen Staats- und Regierungschefs über 40 gekommen, die restlichen haben hochrangige Vertreter geschickt. Ein so hochrangiges Treffen hat der Westen mit den afrikanischen Ländern noch nie auf die Beine stellen können.

Als der russische Außenminister Lawrow letzte Woche zu einer großen Afrikareise aufgebrochen ist, war die Panik im Westen spürbar. Der Spiegel zum Beispiel hat in einem langen Artikel mit der Überschrift „Lawrows Reise nach Ägypten, Äthiopien, Uganda und Kongo – Putins Chefpropagandist und seine Mission in Afrika“ darüber berichtet und in dem Artikel alle anti-russischen Lügen der westlichen Propaganda aufgeboten. Die Einleitung des Artikels lautete:

„Der russische Außenminister Sergej Lawrow reist durch Afrika und gibt dem Westen die Schuld an der Lebensmittelknappheit. Er wird mit offenen Armen empfangen – und verbreitet dort ungestört die Lügen des Kreml.“

Die Angst im Westen

Die Reise von Lawrow war wie erwartet ein Erfolg. In Afrika hat man jahrhundertelange Erfahrung damit, wie der Westen die Länder dort ausbeutet und ihnen vorschreiben will, wie sie zu leben haben. Russland und China gehen einen anderen Weg, denn sie bieten wirtschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe und ohne politischen Druck an, was in Afrika weitaus besser ankommt, als die Methoden des Westens. Da helfen auch alle hetzerischen Spiegel-Artikel nichts.

Die Sorgen im Westen sind so groß, dass der französische Präsident Macron gleich darauf ebenfalls nach Afrika gereist ist. Auf einer Pressekonferenz in Kamerun sagte Macron über immer die immer aktiveren Kontakte zwischen afrikanischen Ländern und russischen Diplomaten und Armeeangehörigen:

„Das ist eine neue Form. Ich würde sie nicht einmal als Kooperation bezeichnen. Es geht eher darum, geschwächten politischen Führungen oder absolut illegitimen militärischen Junten zu gefallen. Das erregt im Wesentlichen Besorgnis um den afrikanischen Kontinent.“

Das ist genau die Art von westlicher Arroganz, die Länder außerhalb der westlichen Medienblase abstößt, denn wieder zeigt Macron, dass er die Länder nicht ernst nimmt, indem der Westen entscheidet, welche Regierungen legitim sind und welche einfach nur „illegitime militärische Junten“ sind. Genau das tun Russland und China nicht, sie akzeptieren andere Länder und ihre Regierungen und wollen den Ländern keine politischen Vorschriften machen, wie sie leben sollen.

Macron sagte bei der Gelegenheit auch:

„Wir werden von bestimmten Leuten angegriffen, die behaupten, dass die europäischen Sanktionen die Ursache für die weltweite Nahrungsmittelkrise, auch in Afrika, sind. Das ist völlig falsch. Es ist nur so, dass Lebensmittel, wie auch Energie, zu russischen Kriegswaffen geworden sind“

Diese offensichtlichen Lügen westlicher Vertreter werden sicher nicht dazu beitragen, dass der Westen den „Kampf der Narrative“ gewinnen wird.


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