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Wie in Russland über den Beschuss des AKW Saporischschja berichtet wird

Published On: 21. August 2022 23:36

Der ständige, inzwischen fast täglich stattfindende, Beschuss des AKW in Saporischschja durch die ukrainischen Streitkräfte ist auch ein wichtiges Thema in den russischen Medien.

Ich habe schon viel über den Beschuss des AKW Saporischschja schon oft berichtet und die deutschen Medienberichte darüber sind ebenfalls hinlänglich bekannt. Daher will ich hier aufzeigen, wie das russische Fernsehen am Sonntagabend in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick über den Beschuss des Kernkraftwerkes berichtet hat und habe den Bericht aus der Sendung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Das AKW Saporischschja als Waffe

Das sind Geschosse des NATO-Kalibers 155 Millimeter. Sie sind in gefährlicher Nähe des Lagers für abgebrannte Brennelemente eingeschlagen. Die ukrainische Artillerie schießt immer näher an die Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja, dem größten in Europa, heran. Die Anlage steht seit fünf Monaten unter russischer Bewachung, aber das Personal ist immer noch ukrainisch. Und der Strom wird in das ukrainische Stromnetz eingespeist.

Die Ukraine macht keinen Hehl daraus, dass sie auf die Anlage schießt, wie ein erfreuter Bericht auf dem offiziellen Kanal des Nachrichtendienstes der Armee zeigt. Und zur Bestätigung gibt es Drohnenaufnahmen, die einen Einschlag direkt vor dem Verwaltungsgebäude, am Rande der Sicherheitszone, zeigen. In gefährlicher Nähe, wie die polnische Zeitung Myśl Polska feststellte: „Die Behauptungen der ukrainischen Seite, die Russen steckten hinter dem Beschuss des AKW Saporischschja, machen keinen Sinn; sie würden bedeuten, dass Russland entgegen der elementaren Logik gegen seine eigenen Interessen handelt.“

Ein Berater des japanischen Premierministers Nobuo Kishi verglich die Geschehnisse mit Hiroshima: „Die Welt steht am Rande einer nuklearen Katastrophe. Ukrainische Raketen dürfen nicht im Kernkraftwerk Saporischschja explodieren. Wiederholen Sie nicht die amerikanischen Verbrechen!“ Doch eine halbe Stunde später löschte er seinen Beitrag – schließlich widerspricht er der offiziellen Position des Westens.

„Die Präsenz der russischen Streitkräfte im AKW Saporischschja hindert den Betreiber und die ukrainischen Behörden daran, ihren Verpflichtungen im Bereich der nuklearen Sicherheit und der Strahlensicherheit gemäß den internationalen Übereinkommen und den Sicherheitsstandards der IAEO nachzukommen“, so die EU. Aber kein Wort über den Beschuss.

Die ukrainische Seite jongliert mit verschiedenen Varianten: Mal seien die Reaktoren vermint, mal sei das Kernkraftwerk in eine Militärbasis umgewandelt worden. Dieses Video, das von einem Mitarbeiter aufgenommen wurde – kurz sind darauf Lastwagen zu sehen -, wird als Bestätigung dafür ausgegeben, dass Russland schwere Waffen in der Anlage platziert hat.

„Das Video, das als Beweis für die Anwesenheit russischer Militärausrüstung auf dem AKW-Gelände verwendet wird, zeigt sehr deutlich die üblichen LKW der Rosgwardia, einen weißen GAZ-3309. Ich möchte Sie daran erinnern, dass es die Rosgwardia-Männer sind, die für die Bewachung der Umgebung des Kraftwerks und die Messung des Strahlungshintergrunds zuständig sind“, betonte Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptrats der Militär- und Zivilverwaltung der Region Saporischschja. (Anm. d. Übers.: In Russland ist die Rosgwardia als eigene Einheit für den Schutz kritischer Infrastruktur verantwortlich, weshalb sie diese Aufgaben auch in den nun russisch kontrollierten Gebieten des Konfliktgebietes übernommen hat. Die Rosgwardia betreibt dort Objektschutz und ist keine kämpfende Truppe)

Übrigens ist die ukrainische Nationalgarde, die früher das Kernkraftwerk bewacht hat, vollständig auf unsere Seite gewechselt, und die Kämpfer erhalten nun die russische Staatsbürgerschaft.

„Für den Fall, dass die radioaktive Gefahr zunimmt, haben wir einen Plan B, um die Menschen zu evakuieren und das Gebiet zu dekontaminieren. Wir sind vollständig darauf vorbereitet. Wir hoffen trotzdem auf den gesunden Menschenverstand der Europäer und dass sie verstehen, dass Russland bereit ist, den IAEO-Inspektoren bedingungslos Zutritt zu der Anlage zu gewähren, und ich appelliere an sie, denn es hat keinen Sinn, an Selensky und seine Bande zu appellieren“, so der Leiter der provisorischen Verwaltung des von Russland kontrollierten Teils der Region Saporischschja Jewgeni Balizky.

„Alle russischen Streitkräfte müssen sich unverzüglich und bedingungslos aus dem Werk und den angrenzenden Gebieten zurückziehen. Die Welt kämpft seit vielen Jahrzehnten für eine unabhängige Kontrolle aller Aktivitäten mit Kernmaterial und Strahlenschutz. Wenn die Welt jetzt nicht die Kraft und die Entschlossenheit hat, ein einziges Kernkraftwerk zu verteidigen, bedeutet das, dass die Welt verliert“, sagt Selensky.

Selensky selbst ist übrigens nach Lwiw – so weit von Saporischschja enfernt, wie möglich – gereist, wo er mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und UN-Generalsekretär Gutteres über das Nuklearproblem gesprochen hat. Aber alle drei machten am Tisch solche Gesichter, dass niemand einen Durchbruch bei den Verhandlungen erwartet hat. Vertreter der EU, die die Situation in der Anlage in erster Linie betrifft, waren überhaupt nicht dabei.

„Den neuesten Zahlen zufolge haben die sechs größten europäischen Länder der Ukraine im gesamten Juli den ersten Monat seit dem Einmarsch Russlands im Februar keine neuen bilateralen militärischen Verpflichtungen angeboten. Wenn Länder wie Frankreich und Deutschland sich weigern, Waffen an die Ukraine zu liefern, ist das ein Zeichen dafür, dass sie schwächer werden. Das Interesse an der Ukraine lässt nach, die westliche Hilfe ist knapp, was bedeutet, dass die Ukraine irgendetwas braucht, um wieder auf sich aufmerksam zu machen“, schrieb Politico.

„Die Ukraine betrachtet die Krimbrücke, die die besetzte Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet, als legitimes militärisches Ziel. Es handelt sich um einen illegalen Bau und ein wichtiges Einfallstor für die Versorgung der russischen Armee auf der Krim. Solche Einrichtungen sollten zerstört werden“, sagte Michail Podoljak, Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes.

Sie müssen die eigene Bevölkerung auch von den Skandalen um die ukrainischen Eliten ablenken. In einem Interview mit der Washington Post gab Selensky zu, dass er im Voraus wusste, wann die russische Militäroperation beginnen würde, und die Bürger aus Angst vor finanziellen Verlusten bewusst nicht informiert hat: „Das wäre ein Schlag gegen die Wirtschaft des Staates gewesen. Entschuldigen Sie, wenn ich nicht gesagt habe, dass man etwas mit mir machen machen wollte, obwohl der Geheimdienst mich ständig darüber informiert hat. Er hat empfohlen, alle aus dem Land zu bringen. Aber wie soll das gehen?“

Aber Selenskys Kinder zum Beispiel hat seit Ende Februar niemand mehr in der Ukraine gesehen. Seine engsten Vertrauten sagen, dass sogar seine Hunde außer Landes gebracht wurden. Viele Oligarchen haben sich nach Monaco geflüchtet, wo nach einer Untersuchung der Ukrainska Pravda Villen im Wert von zweihundert Millionen Euro stehen, die Rinat Achmetow gehören, Privatflugzeuge, wie das von Viktor Pintschuk, Yachten und teure Autos. Und alle diese Geschäftsleute, oder zumindest ihre Kinder, sind im wehrpflichtigen Alter und müssten in der Armee dienen.

Die Mobilisierung in der Ukraine läuft nun folgendermaßen ab: Vertreter der militärischen Registrierungs- und Rekrutierungsbüros mit Maschinenpistolen fangen die Drückeberger direkt auf der Straße ein. (Anm. d. Übers.: Heimlich aufgenommene Bilder der brutalen Zwangsrekrutierungen werden an dieser Stelle des Beitrages gezeigt) Und die ständigen Misserfolge der Armee an der Front sind der Grund für den Wunsch, das AKW Saporischschja als Waffe einzusetzen.

„Die ukrainische Seite und ihre Handlanger aus den USA versuchen, diese Karte auszuspielen, indem sie einen ihrer Meinung nach unbedeutenden Unfall im Kernkraftwerk verursachen und dadurch den normalen und sicheren Betrieb des Kraftwerks stören und die Schuld auf Russland schieben“, sagte Igor Kirillow, Leiter der russischen ABC-Truppen.

So ein Unfall kann nicht unbedeutend sein und wäre mit Sicherheit schlimmer als Tschernobyl und Fukushima. Im schlimmsten Fall wird eine radioaktive Wolke nicht nur die Ukraine, sondern auch einen großen Teil Europas bedecken. Und je nach Windrichtung könnte sie Asien genauso bedrohen. Als letzter Ausweg wird die Option erwogen, die Reaktoren stillzulegen, falls der Beschuss anhält. Der fünfte und sechste Reaktor würden in den kalten Bereitschaftszustand versetzt, das heißt, die Anlage würde vollständig abgeschaltet.

Ende der Übersetzung


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