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Wie in Russland über den Konflikt zwischen den USA und China berichtet wird

Published On: 22. August 2022 3:02

Die Taiwan-Krise, die durch den Besuch von Nancy Pelosi ausgelöst wurde, schwächt sich nicht ab. Wie wird in Russland darüber berichtet?

Die Entwicklung in der Taiwan-Krise beschäftigt auch die russischen Medien. Hier habe ich einen Bericht darüber aus dem wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Der Streit zwischen den USA und China über Taiwan scheint sich auch drei Wochen nach dem Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan nicht zu beruhigen. China schickt mehr Flugzeuge und Kriegsschiffe nach Taiwan. Taiwan führt Manöver durch. Unterdessen drängen die Amerikaner Taiwan erneut dazu, die Handelsbeziehungen mit den USA zu stärken. Sie haben das als „US-Taiwan-Handelsinitiative des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Als Reaktion darauf hat das chinesische Außenministerium die USA aufgefordert, alle offiziellen Kontakte mit Taiwan einzustellen, auch was Handelsabkommen betrifft.

Ein Bericht unseres China-Korrespondenten.

In China heißt es „der Drache hat sich zusammengerollt, der Tiger hat sich gesetzt“, was bedeutet, dass ein strategisch wichtiger Punkt und ein strategisch wichtiges Gebiet besetzt wird. Für Peking ist das jetzt Taiwan, das durch eine Meerenge vom Festland getrennt ist. Mit der Fortsetzung der Manöver will die chinesische Armee Washington zeigen, dass die Heimat des Schießpulvers es trocken hält und die Wiedervereinigung mit der Insel nicht aufgeben wird.

Die Manöver des Kommandos Ost werden im südlichen Einsatzgebiet fortgesetzt. Das ist der Zerstörer Nanchang, auf dessen Basis die chinesische Marine – wie man hier sagt – „die große chinesische Meeresmauer“ bauen will. Die Jian-20-Kampfflugzeuge überfliegen nun fast die Insel selbst. Peking hat sein erstes Ziel erreicht: Taiwan ist umzingelt und wird von See und aus der Luft blockiert.

„Dies ist das erste Mal, dass wir eine solche Reichweite von Gefechtsschüssen bis in den Osten Taiwans geübt haben, indem wir Raketen über die Insel hinweg feuerten, die die Luftverteidigungszone der Patriot-Systeme durchquerten und Übungsziele genau vor der Nase der US-Aegis-Systeme trafen“, sagte En Xiangqing, Professor an der Nationalen Verteidigungsuniversität der Volksbefreiungsarmee Chinas.

Es überrascht nicht, dass die USA nervös wurden und den Flugzeugträger Reagan näher an Japan zurückzogen, nur für den Fall der Fälle. Die taiwanesischen Nachrichten waren sehr besorgt und fragten sich, wo denn die von den Amerikanern versprochene Militärhilfe ist. Wie sich herausstellte, war sie fast fünfhundert Meilen entfernt.

Carl Thomas, Befehlshaber der Siebten US-Flotte, erkannte zwar die Professionalität der chinesischen Armee an, verglich China jedoch mit einem Gorilla und sagte, die USA könnten den Abschuss chinesischer Raketen über Taiwan nicht einfach ignorieren. Peking antwortete daraufhin, dass es nicht China war, das Pelosi auf die Insel geschickt hat. Und die Unterstützung der Unabhängigkeit Taiwans sei so, als würde China die Abspaltung Alaskas fordern.

„Es war eine US-amerikanische Politikerin, die nach Taiwan gekommen ist, um die Separatisten, die für die so genannte ‚Unabhängigkeit Taiwans‘ kämpften, anzustacheln, und nicht die chinesische Seite, die jemanden zur Unterstützung der Unabhängigkeit Alaskas in die USA geschickt hat. Chinas harte Reaktion auf die US-Provokation ist absolut gerechtfertigt, weshalb sie in der internationalen Gemeinschaft auf breites Verständnis und Unterstützung stößt“, sagte Wang Wenbin, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums.

Putins hat über Verständnis und Unterstützung gesprochen und darüber, dass der Besuch von Pelosi eine gut geplante Provokation der Amerikaner war. Und dass es ist an der Zeit ist, dass die USA damit aufhören. (Anm. d. Übers.: Die erwähnte Rede von Putin finden Sie hier)

„Die Erklärung von Präsident Putin verkörpert die hochrangige strategische Zusammenarbeit zwischen China und Russland, sowie die konsequente und entschlossene gegenseitige Unterstützung beider Länder in Fragen, die mit den Kerninteressen des jeweils anderen Landes zusammenhängen“, sagte Wang Wenbin.

Die Erklärung des chinesischen Außenministeriums wird von der Zeitung Huangqiu Shibao aufgegriffen: „Während die USA um die Aufrechterhaltung ihrer Hegemonie besorgt sind, verteidigen Russland und China die internationale Ordnung und Gerechtigkeit.“ Der Hongkonger Presse zufolge werden Putin und Xi auf dem G-20-Gipfel in Indonesien, wo der chinesische Staatschef möglicherweise private Gespräche mit Biden führen wird, gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten.

Die vorangegangenen telefonischen Verhandlungen haben zu keinem Ergebnis geführt. Schließlich hat Xi den US-Präsidenten – wie sich herausstellte – gebeten, einen Weg zu finden, Pelosis Reise nach Taiwan zu verhindern. Das Weiße Haus war sich der internationalen Spannungen, die dieser Besuch auslösen würde, durchaus bewusst. Aber Biden tat nichts. Und Peking wird das nicht auf sich beruhen lassen.

Andere Kongressabgeordnete folgen – trotz Pekings Protesten – Pelosis Beispiel und fliegen nach Taiwan. Die pro-amerikanische Regierungschefin der Insel, Tsai Ing-wen, schafft es auf dieser Karikatur gerade noch, den roten Teppich vor ihnen auszurollen. Der demokratische Senator Ed Markey wurde in Taipeh begrüßt und willkommen geheißen, natürlich nicht so, wie Pelosi, obwohl auch er sich bemüht hat. Auch das taiwanesische Militär tat sein Bestes, das Land überzog die gesamte Küste mit Stacheldraht, stellte Flugabwehrkanonen an den Stränden auf und lud Reporter auf den Luftwaffenstützpunkt Hualian ein, um ihr, wie sie betonen, bestes Kampfflugzeug, die amerikanische F-16, vorzuführen.

Extra für die Dreharbeiten hat das Militär Raketen – in den USA hergestellte Harpoons und AIM-120-Lenkraketen – an Pylonen unter den Tragflächen befestigt. Und die Regierung der Insel hat bereits eine neue Aufstockung des Militärbudgets und den Kauf von weiteren tausend solcher Raketen angekündigt. Die Menschen in Taipeh haben die Kosten bereits berechnet: „Sie haben versucht, einen Konflikt zwischen den beiden Seiten der Meerenge zu provozieren, nur um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Und sie sind zu weit gegangen. Jetzt wird das chinesische Festland unser Handelsabkommen kündigen. Und was dann? Wir werden den chinesischen Markt verlieren, unsere Unternehmen werden in Konkurs gehen, und die Menschen werden verhungern. Ist es das, wofür amerikanische Politiker unsere Politiker manipulieren?“

Mit dem Beginn der Taiwan-Krise und den militärischen Manövern verschlechtert sich die Lage für die Unternehmen auf der Insel tatsächlich. Nach Angaben der amerikanischen Handelskammer in Taipeh kommt es zu Lieferunterbrechungen und einige haben aus Angst vor einem Ausbruch von Feindseligkeiten beschlossen, ihr Geschäft ganz einzustellen. Multinationale Unternehmen schließen auch einige ihrer Produktionsstätten auf dem chinesischen Festland. So hat Apple beispielsweise beschlossen, die Produktion von Smartwatches und Computern ins benachbarte Vietnam zu verlegen.

Aber hier geht es nicht um Politik oder gar um die Taiwan-Frage. Das heutige China, das sich nicht mehr als globale Werkbank, sondern als Wissenschafts- und Technologiezentrum positioniert, hat mit Billigarbeit nichts mehr zu tun. Hier besuchte der chinesische Staatschef Xi Jinping während seiner Reise nach Shenyang in dieser Woche eine Robotikfabrik. „Um das Ziel der zweiten Hundertjahrfeier zu erreichen, China in jeder Hinsicht zu einem großen modernen sozialistischen Land zu machen, müssen wir unabhängige Innovationen fördern. Nur so können wir das Ziel erreichen“, sagte er.

Der Drache hat sich eingerollt, der Tiger hat sich gesetzt – und der amerikanische Adler?

Ende der Übersetzung


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