kiew-sabotiert-besuch-der-iaea-experten-des-akw-saporischschja

Kiew sabotiert Besuch der IAEA-Experten des AKW Saporischschja

Published On: 30. August 2022 17:13

Nach Monaten ist nun eine Expertengruppe der Internationalen Atomenergiebehörde auf dem Weg zum AKW in Saporischschja. Kiew verstärkt gleichzeitig den Beschuss.

Wenn man Kiew glauben will, was die westlichen „Qualitätsmedien“ fast bedingungslos tun, beschießt Russland sich den ganzen Tag selbst. Wenn in Donezk Zivilisten von Artillerie beschossen werden, soll das angeblich Russland sein. Wenn das unter russischer Kontrolle stehende AKW in Saporischschja beschossen wird, soll das angeblich Russland sein. In Russland wird das sogar in seriösen Nachrichtensendungen inzwischen nur noch ironisch mit Formulierungen dieser Art kommentiert: „Laut dem Westen beschießt Russland seine eigene Zivilisten, Soldaten und das AKW mit NATO-Waffen. Wir schießen den ganzen Tag nur auf uns selbst und benutzen dazu die Waffen, die die NATO der Ukraine geliefert hat.“

Das Problem ist nämlich, dass dieser Beschuss – auch beim AKW – mit Waffen durchgeführt wird, die die NATO an Kiew geliefert hat. Das sind zum Beispiel die M777-Haubitzen der USA mit dem NATO-Kaliber 155-Millimeter. Aber diese Details werden im Westen nicht gemeldet, sie würden das gewollte Bild zu sehr stören.

Hier werde ich den Beschuss des AKW der letzten Tage zusammenfassen, außerdem erfahren Sie hier Details über die geplante Inspektion des AKW durch die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die nun endlich stattfinden soll, von Kiew aber schon im Vorwege sabotiert wird, und wir schauen uns an, wer von dem Beschuss des AKW profitiert. Beginnen wir mit letzterem.

Wer profitiert von dem Beschuss des AKW?

Die Frage, wer von dem Beschuss des AKW profitiert, klingt absurd, denn wie kann jemand von einer möglichen Atomkatastrophe profitieren? Aber es gibt tatsächlich Motive für den Beschuss des AKW.

Russland hätte keinen Vorteil von einem Beschuss des AKW, denn die radioaktive Strahlung würde Russland treffen und da der Westen mit seiner medialen Macht ohnehin schon Russland beschuldigt, würden viele Menschen und vielleicht auch Staaten Russland die Schuld an einer möglichen Katastrophe geben. Das würde Russlands Position auf der internationalen Bühne schwächen und es wäre ein Vorwand für neue Sanktionen. Dass das außerdem den NATO-Verteidigungsfall auslösen und zu einem Krieg mit der NATO selbst führen könnte, kommt noch hinzu. Welchen Vorteil hätte Russland also davon?

Anders ist die Lage für Kiew, denn wenn man in Kiew zum Beispiel darauf setzt, dass bei dem Beschuss nicht das AKW selbst beschädigt wird, was zu einem Super-GAU führen könnte, sondern „nur“ die Lager der nuklearen Brennstäbe, die sich auf dem Gelände des AKW befinden, dann wäre der Austritt von Radioaktivität verhältnismäßig gering, der propagandistische Effekt aber wäre gigantisch, wenn man das Russland in die Schuhe schieben kann. Außerdem ist es seit der Eskalation des ukrainischen Krieges im Februar der größte Wunsch der Kiewer Regierung, die NATO in ihren Krieg mit Russland zu ziehen. Die Kiewer Regierung hat also durchaus Motive, für den Beschuss des AKW.

Noch eindeutiger ist die Lage in Washington, denn für die USA ist all das weit weg und eine Atomkatastrophe in Europa hätte keine Auswirkungen auf die USA. Auch die USA haben den Wunsch, neue Horrormeldungen über Russlands angebliche Barbarei zu verbreiten, um mehr Länder der Welt dazu zu bewegen, sich der anti-russischen Politik und den Sanktionen anzuschließen.

Und da im Westen und in der Welt das Interesse an den Vorgängen in der Ukraine nachlässt, was sich negativ auf die Waffenlieferungen und andere Unterstützung Kiews auswirkt, sind Kiew und auch Washington sehr daran interessiert, dieses Interesse an der Ukraine wieder zu verstärken und der westlichen Öffentlichkeit zu zeigen, dass sie leiden, frieren und hungern muss, um das böse Russland in die Schranken zu weisen.

Die Motivlage ist also eindeutig und es nicht Russland, das Vorteile von dem Beschuss des AKW hat.

Kiew gibt den Beschuss zu

Man muss auch gar nicht spekulieren, wer das AKW beschießt. Man muss nur den Erklärungen aus Kiew zuhören, die es aber aus irgendwelchen Gründen nicht in die Schlagzeilen westlicher Medien schaffen.

Mitte August hat der ukrainische Präsident Selensky russische Soldaten in der Nähe des AKW davor gewarnt, dass sie Ziele für die ukrainische Armee sind. Dabei sprach Selensky ausdrücklich von russischen Soldaten, die das AKW angeblich als Deckung benutzen, womit er unterstellt hat, dass auf dem AKW-Gelände russische Stellungen seien. Das ist – ich weiß das aus erster Hand von Journalisten, die das AKW besucht haben – definitiv nicht der Fall. Aber Selensky rechtfertigt damit offen den Beschuss des AKW.

Auch das Pentagon schlägt in die gleiche Kerbe. Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet unter Berufung auf US-Medien von einem Pentagon Briefing:

„Wie die Zeitung schreibt, hat ein US-Militärbeamter angesichts der wiederholten Behauptungen Russlands, tatsächlich beschieße die Ukraine das AKW, nicht ausgeschlossen, dass die ukrainischen Streitkräfte auf das Gebiet nahe des Kraftwerks feuern. „Ich denke, es besteht die Möglichkeit, dass dies der Fall ist“, zitierte die Zeitung den US-Militärbeamten. Er fügte hinzu, dass „das in vielen Fällen die Antwort auf Beschuss ist.“

Nach der Version des Pentagon-Beamten „ist sich die Ukraine der möglichen Folgen eines Angriffs auf das Kernkraftwerk sehr bewusst und sie tut alles, was sie kann, um sicherzustellen, dass das nicht geschieht“. „Sie haben sich mit uns darüber beraten“, sagte er. Gleichzeitig behauptete der Pentagon-Sprecher weiterhin, dass die russischen Streitkräfte „aus unmittelbarer Nähe“ des AKW feuerten.“

Auch das Pentagon sagt also ziemlich offen, dass es Kiew ist, das das AKW beschießt, und rechtfertigt den Beschuss des größten AKW in Europa damit, dass dort angeblich russische Soldaten sind.

Die Folgen des Beschusses

Hier liste ich nur Beispiele für den Beschuss des AKW und seiner Umgebung aus den letzten Tagen auf, die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Am 25. August wurde das Gebiet des AKW beschossen und die Stromleitungen wurden beschädigt, was zu großflächigen Stromausfällen in der Stadt Saporischschja geführt hat. Saporischschja wird noch von der Ukraine kontrolliert, aber das AKW liefert, auch wenn es unter russischer Kontrolle ist, immer noch Strom für große Teile der Ukraine. Da die Stromversorgung des AKW selbst dabei nicht beschädigt wurde, funktionierte die Kühlung der Reaktoren und es bestand keine unmittelbare Gefahr für einen GAU.

Am 26. August wurden vier Treffer von Artilleriegranaten auf dem AKW-Gelände gemeldet, die „in der Nähe der Lager für radioaktive Isotope“ eingeschlagen sind, wie es in der Meldung hieß.

Am 29. August wurde das Dach des Spezialgebäudes beschädigt, in dem der radioaktive Brennstoff für die Reaktoren gelagert wird. Der Beschuss des Gebäudes erfolgte mit 155-Millimeter-Granaten aus amerikanischen M777-Haubitzen, Radioaktivität ist jedoch nicht ausgetreten. Wie die Bilder zeigen, liegt das beschädigte Gebäude in unmittelbarer Nähe des zweiten Reaktors des AKW.

Am 30. April wurde früh am Morgen Beschuss des AKW und der nahegelegenen Stadt Energodar gemeldet, in der das Personal des AKW wohnt. Die Stadt, die ebenfalls unter russischer Kontrolle steht, wird fast jeden Tag mit Artillerie beschossen, wobei auch Zivilisten zu Schaden kommen. Auf dem Gelände des AKW gab es Explosionen nahe des Lagers für ausgebrannte Brennelemente. Am gleichen Tag kommentierte der Chef der Verwaltung der Region den Beschuss der letzten Tag wie folgt:

„Man kann hier nicht mehr von zufälligem Feuer sprechen, von Angriffen auf das Gebiet – sie zielen auf kritische Einrichtungen im Kernkraftwerk Saporischschja, eindeutig mit dem Ziel, zumindest eine Freisetzung von kontaminiertem Material zu verursachen“

Der Besuch der IAEA-Experten

Seit Monaten fordert die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) Zugang zu dem AKW. Auch Russland fordert das seit Monaten. Westliche Medien berichten zwar über die Forderung der IAEA, verschweigen aber, dass auch Russland den Besuch des AKW fordert, und dass es Kiew ist, dass die Besuche verhindert. Das ist keineswegs russische Propaganda, wie die Meldungen über den nun endlich angekündigten Besuch ein weiteres Mal zeigen.

Das Problem ist, dass das Gebiet des AKW und das AKW selbst völkerrechtlich zur Ukraine gehören, weshalb die IAEA für den Besuch die Erlaubnis von Kiew braucht. Würde Kiew erlauben, dass die Experten über Russland zum AKW fahren, hätten sie genauso, wie all die Journalisten, die das AKW bereits besucht haben, schon vor Monaten dort sein können.

Aber Kiew verweigert jedoch die Anreise über Russland und besteht auf die Anreise über Kiew, was bedeutet, dass die Experten auf dem Weg zum AKW durch die Frontlinie müssen. Das jedoch hielt Kiew – nicht zu Unrecht – bisher für zu gefährlich und hat die Genehmigung, das AKW zu besuchen, bisher mit dem Verweis auf Sicherheitsrisiken verweigert. Westliche Medien lassen in ihren Berichten diese Details weg und berichten nur darüber, dass Kiew den Besuch des AKW bisher mit dem Hinweis, es könne die Sicherheit der Experten nicht garantieren, untersagt hat.

Am 30. August hat die IAEA gemeldet, ihre Experten seien in Kiew eingetroffen, um von dort zu dem AKW zu reisen. Das bestätigt ein weiteres Mal, dass die russischen Meldungen der letzten Monate korrekt waren und dass es Kiew war, dass den Besuch monatelang verhindert hat, denn wäre es umgekehrt, hätten die IAEA-Experten schon lange in Kiew sein müssen, um auf den von Kiew erlaubten, aber von Russland verweigerten Besuch des AKW zu warten. Nun zeigt sich jedoch vollkommen offen, dass Kiew die Experten erst jetzt in die Ukraine gelassen hat.

Russland garantiert die Sicherheit der Experten „unter Berücksichtigung der Risiken, die dort ständig herrschen und die mit dem unaufhörlichen Beschuss durch die ukrainische Seite verbunden sind.“

Die IAEA-Experten, die das AKW besuchen werden, kommen aus Albanien, China, Frankreich, Italien, Jordanien, Litauen, Mexiko, Polen, Serbien und Nordmazedonien. Da Berichte solcher Experten, wie die Erfahrung mit dem OPCW zeigt, inzwischen meistens politisiert sind, ist es fraglich, ob sie zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen. Es ist davon auszugehen, dass vor allem die Experten aus Litauen und Polen – egal, was sie vor Ort sehen werden – Russland beschuldigen werden, während ebenfalls davon auszugehen ist, dass die Experten aus China und Serbien eher auf der Seite Russlands stehen. Ob es unter diesen Umständen zu einem gemeinsamen Bericht der IAEA-Experten kommt, ist fraglich.

Russische Analysten vermuten, dass der nun noch einmal verstärkte Beschuss des AKW Kiew einen Vorwand liefern soll, den Besuch der Experten doch noch abzusagen. Der Besuch ist für diese Woche angekündigt, ob er tatsächlich stattfinden kann, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.


In meinem neuen Buch „Inside Corona – Die Pandemie, das Netzwerk und die Hintermänner – Die wahren Ziele hinter Covid-19“ zeige ich anhand von umfangreichen zugespielten Datenanalysen, wie die Pandemie durch diverse Organisationen in mehreren Phasen vorbereitet wurde, wobei die aktive Vorbereitungsphase etwa 2016/2017 begann. Darüber hinaus zeigen die Daten auch, welche übergeordneten Ziele diese Organisatoren verfolgen und wie die Pandemie ihnen den Weg zur Erreichung dieser Ziele ebnet.

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch