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Frankreichs Probleme mit seinen Kernkraftwerken

Published On: 18. September 2022 5:00

In Frankreich sind von 56 Kernreaktoren derzeit 33 wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Das verschärft die Energiekrise in der EU zusätzlich, weshalb man in Frankreich über Änderungen der Wartungsrichtlinien nachdenkt.

Die Energiekrise in der EU treibt merkwürdige Blüten, denn normalerweise ist Frankreich für seine stabile Stromversorgung bekannt, die ihm seine Kernkraftwerke liefern. Derzeit jedoch hat Frankreich ein Problem, weil über die Hälfte seiner 56 Kernreaktoren gewartet werden und deshalb abgeschaltet sind. Frankreich importiert daher momentan Strom unter anderem aus Deutschland und pumpt im Gegensatz zum ersten Mal in der Geschichte Erdgas über eine kleine Pipeline nach Deutschland.

Da die Energiekrise in aller Munde ist, die Probleme in Frankreich in den Medien aber kaum thematisiert werden, fand ich es interessant, bei der russischen Nachrichtenagentur TASS eine Meldung dazu zu finden, die ein wenig Licht in dieses in Deutschland medial kaum beleuchtete Thema bringt. Daher habe ich die Meldung der TASS übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Frankreich will die Normen für Strahlenbelastung erhöhen, um die Wiederinbetriebnahme von AKWs zu beschleunigen

Das französische Institut für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz erklärt, das Hauptproblem sei die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und nicht die Bereitschaft der Arbeitnehmer, sich einer zusätzlichen Strahlenbelastung auszusetzen

Die Pläne beinhalten eine Erhöhung der Strahlungsdosis für einige Techniker, um ihnen mehr Zeit im Reaktor zu ermöglichen. Die Vertragspartner des französischen Energiekonzerns EDF erhöhen die Normen für Strahlenbelastung, so das Institut für Strahlenschutz am Samstag. Das berichtete der Radiosender RFI am Samstag.

Aufgrund von Korrosionsproblemen in einigen Reaktoren wurde ihre Wiederinbetriebnahme verschoben. „Die Arbeiten, die derzeit durchgeführt werden, erfordern mehr Arbeitsstunden im Reaktorteil der Gebäude“, zitiert der Sender einen Auszug aus einem EDF-Dokument.

In dem Dokument heißt es, dass diese Tätigkeit von den Auftragnehmern, die die Jahres-Grenzwerte für die Strahlenbelastung ihrer Mitarbeiter festgelegt hatten, ursprünglich nicht geplant war. Nun haben einige Auftragnehmer der EDF mitgeteilt, dass sie bereit sind, die maximal zulässige Dosis für einige Techniker zu erhöhen, zum Beispiel von 12 auf 14 Millisievert.

Wie der Radiosender mitteilt, hat das französische Institut für Nuklear- und Strahlensicherheit (IRSN) bestätigt, dass dieser Anstieg nicht besorgniserregend ist, da die Dosis auf jeden Fall unter dem in Frankreich zulässigen Höchstwert von 20 Millisievert pro Jahr liegt. Das Hauptproblem ist jedoch nicht die Bereitschaft der Arbeitnehmer, sich einer zusätzlichen Strahlenbelastung auszusetzen, sondern die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, das mit der Korrosion umgehen kann. Als Alternative erwägt EDF die Einstellung von Schweißspezialisten aus den USA.

Zuvor hatte die französische Ministerin für die Energiewende, Agnès Pannier-Runachet, erklärt, dass die EDF zugesagt habe, den Plan für die prophylaktische Wartung der Kernkraftwerke zu ändern und die abgeschalteten Reaktoren bereits im Oktober dieses Jahres wieder in Betrieb zu nehmen. Dies betrifft jedoch nur neun der 33 Reaktoren, die derzeit abgeschaltet sind. Die verbleibenden 24 Reaktoren sollen „vor Ende des Winters“ in Betrieb genommen werden, allerdings wird davon ausgegangen, dass die Reparaturen an einigen von ihnen länger dauern könnten, insbesondere an denjenigen, bei denen Korrosion unter Druck festgestellt wurde. Medienberichten zufolge betrifft das 12 Reaktoren.

Ende der Übersetzung

Damit dürften Frankreichs Atomreaktoren in diesem Winter kaum zu einer Entlastung der Energiekrise beitragen, da nur ein kleiner Teil von ihnen rechtzeitig wieder ans Netz gehen kann, um im Winter für Abhilfe zu sorgen.


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