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EU verlangt Ölpreisdeckel als Sanktion – OPEC+ kürzt Ölförderung um 2 Mio Fass pro Tag

Published On: 6. Oktober 2022 9:23

Die G7 haben kürzlich als Sanktion eine Deckelung des Ölpreises beschlossen. Die EU hat sich nun untertänigst angeschlossen. Die „Sanktionen“ werden immer skurriler unter dem Motto „Wie können wir uns noch mehr schaden?“. Die Antwort der OPEC fällt mit der Kürzung der Fördermenge ziemlich eindeutig aus.

Am 2. September hatten die G7 beschlossen eine Preisobergrenze für russisches Öl einzuführen. Die Maßnahme soll am 5. Dezember in Kraft treten.

Die Länder der Europäischen Union – abzüglich Ungarn – folgen nun gehorsam den Wünschen der USA und haben am Mittwoch ebenso eine Preisobergrenze für russisches Öl einzuführen versucht. Die 27 Mitgliedstaaten wollen ein Verbot für den Transport von russischem Öl auf dem Seeweg in andere Länder verhängen, das über der Preisobergrenze liegt, die die G7 bis zum 5. Dezember einführen will, wenn ein EU-Embargo für das meiste russische Öl in Kraft tritt. Ein konkreter Preis für die künftige Obergrenze muss noch festgelegt werden. Eine Einigung über die Preisobergrenze war nicht leicht zu erzielen, da mehrere EU-Länder befürchteten, dass dies ihren Schifffahrtsindustrien schaden würde.

Weitere Einzelheiten zu den Sanktionen werden noch am Donnerstag veröffentlicht. Das neue Sanktionspaket wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in der vergangenen Woche vorgeschlagen. Von der Leyen hatte für ihre Dienste im Interesse der US-Oligarchen kürzlich von der Gates Foundation den „Global Goalkeeper Award“ verliehen bekommen.

OPEC kürzt Ölfördermenge

Nahezu gleichzeitig hat die OPEC+ sich am Mittwoch auf eine drastische Kürzung der Ölproduktion geeinigt und damit das Angebot auf dem ohnehin schon angespannten Markt gedrosselt, wie Reuters vom OPEC+ Meeting in Wien berichtet. (Bild oben: Das OPEC Gebäude in Wien.) Das Plus-Zeichen bei OPEC bedeutet, dass zu dem Gremium auch Russland gehört.

Wenig erfreut zeigt sich die US-Regierung, die „die überraschende Entscheidung als kurzsichtig bezeichnete“ so Reuters.

Reuters berichtet weiter:

„Der De-facto-Führer der OPEC, Saudi-Arabien, erklärte, die Produktionskürzung um 2 Millionen Barrel pro Tag (bpd) – das entspricht 2 % des weltweiten Angebots – sei notwendig, um auf die steigenden Zinsen im Westen und die schwächere Weltwirtschaft zu reagieren.

Das Königreich wies den Vorwurf zurück, es würde sich mit Russland, das der OPEC+-Gruppe angehört, zusammentun, um die Preise in die Höhe zu treiben, und sagte, der Westen sei oft von „Wohlstandsarroganz“ getrieben, wenn er die Gruppe kritisiere.“

CNN hat heute als Schlagzeile „Laut Weißem Haus war Bidens Saudi-Reise keine Verschwendung, während er die „kurzsichtige“ Entscheidung der OPEC+ zur Kürzung der Ölfördermenge kritisiert“. Tatsächlich haben die Saudis Biden bei seinem Besuch im Juli kalt auflaufen lassen und keinen einzigen seiner Wünsche erfüllt. Saudi Arabien liefert bereits Öl für chinesische Yuan statt Dollar und will der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) beitreten, um näher mit Russland und China zu kooperieren. Beim letzten Meeting der SOZ Mitte September in Samarkand ist Saudi Arabien Dialogpartner des Bündnisses geworden.

Die am Mittwoch in Wien beschlossene Kürzung der Öllieferungen soll offenbar die Bemühungen der USA und der EU konterkarieren eine Preissenkung durchzudrücken.

Der saudische Energieminister Abdulaziz bin Salman begründete die Kürzung unter anderem damit, „dass die OPEC+ proaktiv handeln müsse, da die Zentralbanken in der ganzen Welt „verspätet“ mit höheren Zinssätzen gegen die steigende Inflation vorgingen“.

Im Moment gibt es eine Unterproduktion wegen der vielfältigen Sanktionen des von der USA geführten „Wertewestens“ gegen Länder wie Russland, Venezuela und den Iran. Deshalb werden laut Prinz Abdulaziz, die tatsächlichen Kürzungen nur 1,0 bis 1,1 Millionen Fass pro Tag betragen.

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak, der in der vergangenen Woche auf die US-Sanktionsliste der „Special Designated Nationals“ gesetzt wurde, reiste ebenfalls nach Wien, um an dem Treffen teilzunehmen. Novak unterliegt keinen EU-Sanktionen. Er und andere Mitglieder der OPEC+ vereinbarten, die Kooperationsvereinbarung mit der OPEC um ein weiteres Jahr bis Ende 2023 zu verlängern.

Die wichtigsten Aussagen von Alexander Novak nach dem OPEC-Treffen:

„Russland wird weiterhin Öl nur an diejenigen Verbraucher liefern, die Marktpreismechanismen bereitstellen; die Einführung von Preisobergrenzen für russisches Öl verstößt gegen alle Marktmechanismen und ist katastrophal für die globale Ölindustrie; die Entscheidung der OPEC, die Ölproduktion zu reduzieren, ist beispiellos, da der Markt ausgeglichen werden muss; der Haushalt der Russischen Föderation wird auf der Grundlage von Ölpreisen von 70 Dollar pro Barrel berechnet; die Untersuchung der Sabotage an den „Northern Streams“ sollte mit russischer Beteiligung erfolgen.“

Stellungnahme von Katars Energieminister Saad al-Kaabi:

„Ich hoffe, dass es irgendwann ein Ende der Krise geben wird, das Europa Frieden bringt und hoffentlich einen Teil des russischen Gases zur Unterstützung Europas zurückbringt. Wenn man sich die Situation ansieht, wird es für Europa sehr schwierig sein, mehr als zwei Winter lang keine russischen Gaslieferungen zu erhalten. Viele Länder und Unternehmen sind an uns herangetreten, und ich habe immer wieder dasselbe gesagt: „Europa war schon immer von Russland als Hauptlieferant über Pipelines abhängig“… Es wird etwas LNG aus den USA und von anderen Orten kommen… Aber letztlich ist dies eine kleine Menge im Vergleich zu der riesigen Menge, die aus Russland kommt“, sagte Katars Energieminister Saad al-Kaabi.

Die meiste Schuld an den hohen Energiepreisen und der völligen Zerstörung der europäischen Umweltpolitik tragen die Regierungen der EU-Länder, Europa kann nicht auf Gas aus Russland verzichten„, betont Saad al-Kaabi.

Die nächste OPEC+-Sitzung wird am 4. Dezember stattfinden. Die OPEC+ wird künftig alle sechs Monate anstelle von monatlichen Treffen zusammentreten.

Der Bloomberg-Energieanalyst Javier Blas brachte die Erfolgschancen von der USA und EU nach G7 Treffen wie folgt auf den Punkt:

My friends and I have agreed to impose a price cap on our local pub’s beer. Mind we actually do not plan to drink any beer there. The pub’s owner says he won’t sell beer to anyone observing the cap, so other patrons, who drink a lot there, say they aren’t joining the cap. Success

— Javier Blas (@JavierBlas) September 2, 2022

Meine Freunde und ich haben uns darauf geeinigt, eine Preisobergrenze für das Bier in unserer örtlichen Kneipe einzuführen. Allerdings haben wir eigentlich nicht vor, dort Bier zu trinken. Der Besitzer der Kneipe sagt, dass er an niemanden, der sich an die Preisobergrenze hält, Bier verkaufen wird, und andere Gäste, die dort viel trinken, sagen, dass sie sich der Preisobergrenze nicht anschließen. Erfolg“

Die Politik von USA und EU scheitert offenbar krachend. Die ölproduzierenden Länder haben ihr mit dem gestrigen Beschluss neuerlich eine klare Absage erteilt. Der Westen, USA und EU, isoliert sich immer mehr.

Bild By Bwag – Own work, CC BY-SA 4.0,

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