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Fällt Cherson? Hotline für Evakuierung von Zivilisten eröffnet

Published On: 9. Oktober 2022 3:08

Die Region Cherson wird von der ukrainischen Armee seit Wochen – bisher erfolglos – angegriffen. Nun wurde eine Hotline für alle eingerichtet, die das Gebiet verlassen wollen.

Die ukrainische Armee führt seit Wochen Offensiven durch, die bisher nur im Gebiet Charkow ernsthafte Erfolge gezeitigt haben. Im Gebiet Cherson, in dem die Offensiven im August begannen, sind sie bisher von der russischen Armee zurückgeschlagen worden. Trotz sehr schwerer Verluste gehen die ukrainischen Angriffe dort jedoch weiter.

Bei meiner Reise in das Gebiet Cherson, wo ich als einer der internationalen Wahlbeobachter das Referendum beobachtet habe, habe ich erlebt, wie schwer die Angriffe sind, denn wir haben auch weit von der Front entfernt das Grollen der Explosionen gehört und in fast allen Orten die Schäden gesehen, die ukrainische Artillerieangriffe verursacht haben. Fast überall waren es vor allem die Schulen, die die Ukraine bei ihrem Bombardement zerstört hat.

Dass die Lage in Cherson nun kritisch werden könnte, geht aus Meldungen aus dem Gebiet hervor. Der Gouverneur der Region hat auf Telegram erklärt, dass Kinder und ihre Eltern „Urlaub auf der Krim“ machen könnten, dass schon 1.500 Menschen davon Gebrauch gemacht hätten und dass weitere 10.000 die Gelegenheit nutzen wollen. Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA hat darüber berichtet und ich habe die Meldung von RIA übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

In Cherson wurde eine Hotline für Ausreisewillige in andere Regionen eingerichtet

In der Oblast Cherson wurde eine Hotline für Ausreisewillige in andere Regionen Russlands eingerichtet

In der Region Cherson wurde eine Hotline für alle eingerichtet, die in andere angrenzende Region der Russischen Föderation ausreisen wollen, teilte die Verwaltung der Region mit.

Zuvor hatte der stellvertretende Leiter der Gebietsverwaltung Kirill Stremousov erklärt, dass die Behörden des Gebiets Cherson beabsichtigen, Kinder mit ihren Eltern und ältere Menschen für mehrere Wochen in den Urlaub auf die Krim, in die Region Rostow und in die Region Krasnodar zu schicken.

„Im Rahmen der Vereinbarungen des Gebiets Cherson mit anderen Subjekten der Russischen Föderation über Urlaubsreisen in die Grenzregionen der Russischen Föderation hat die Regierung des Gebiets Cherson eine Hotline … für alle Einwohner der Region Cherson eingerichtet, die in die Grenzregionen der Russischen Föderation ausreisen wollen“, so eine Nachricht der Regionalverwaltung in ihrem Telegram-Kanal.

Es wird präzisiert, dass diese Möglichkeit im Rahmen von Vereinbarungen der Region Cherson mit anderen Subjekten der Russischen Föderation über die Ausreise von Kindern und ihren Eltern sowie allen, die dies wünschen, besteht.

Ende der Übersetzung

Wann schlägt Russland zurück?

In den letzten Wochen ist es für die russische Seite in dem Krieg nicht gut gelaufen. Es gab die schweren Rückschläge bei Cherson und auch der Druck auf das Gebiet Lugansk wächst, von den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines und der Krimbrücke nicht zu reden. Die Ukraine kann ihre Erfolge nur dank der westlichen Unterstützung feiern, denn ohne die westlichen Waffen, die westlichen Geheimdienstinformationen und die Hilfe des Westens bei der Planung der Offensiven wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Über die Gründe für die Schwierigkeiten der russischen Armee habe ich berichtet.

In Russland sorgen die Meldungen zunehmend für Unverständnis, zumal die Meldungen über Massaker an der Zivilbevölkerung in den von der Ukraine zurückeroberten Gebieten nicht abreißen und auch vom offiziellen Kiew bestätigt werden. Man fragt sich in Russland, wann die russische Armee endlich auf diese Ereignisse reagiert und wieder das Heft des Handelns übernimmt. Ob der Einsatz der mobilisierten russischen Soldaten die Wende bringen wird, muss man abwarten.

Russland hat beim Beginn der Militäroperation darauf gesetzt, dass Kiew schnell gesprächsbereit wird, oder dass die Regierung in Kiew gestürzt wird und dass es keinen langen Krieg geben würde. Russland wollte erreichen, dass der Beschuss des Donbass endet, dass die Krim als russisch anerkannt wird und dass die Ukraine ein neutrales Land bleibt, das nicht in die NATO eintritt. Kiew hatte das Ende März bei Verhandlungen dann auch selbst angeboten.

Dann aber kam, fast wie gerufen, das angebliche Massaker von Butscha und Kiew hat das Angebot auf Druck des Westens wieder zurückgezogen. Seitdem ist die Losung in Kiew und im Westen, dass die Entscheidung auf dem Schlachtfeld fallen müsse.

Man fragt sich, wann Russland die neuen Realitäten anerkennt und auch militärisch darauf reagiert, dass es nicht nur mit der Ukraine oder der ukrainischen Nazi-Regierung im Krieg ist, sondern mit dem gesamten Westen. In Russland werden die Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen die Ukraine immer lauter, denn Russland hat die nötigen Waffen und auch die Luftüberlegenheit, um die ukrainische Infrastruktur so zu zerstören, dass die Nachschublieferungen behindert oder unterbunden werden und die ukrainischen Offensiven so zu stoppen.

Welche rote Linie Kiew und der Westen noch überschreiten müssen, bis Russland seine Geduld verliert, ist die Frage, die sich immer mehr Kommentatoren in Russland in diesen Tagen öffentlich stellen.


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