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Kiew will den Staudamm von Kachowka sprengen

Published On: 22. Oktober 2022 3:00

Nachdem Russland seit Wochen den Beschuss des Staudamms von Kachowka durch Kiew meldet, behauptet Kiew plötzlich, Russland wolle den Damm sprengen. Ich war in diesem Jahr zweimal auf dem Damm und weiß daher: Die Meldungen aus Kiew sind purer Zynismus.

Ich habe das Wasserkraftwerk und den Staudamm im Mai besucht. Damals war dort noch alles unbeschädigt und das Kraftwerk hat normal gearbeitet. Kollegen haben bei der Gelegenheit eine Drohne aufsteigen lassen, deren Aufnahmen zeigen, dass damals dort unter russischer Kontrolle alles intakt war und funktioniert hat.

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Als ich vor einem knappen Monat als Wahlbeobachter in Cherson war, sind wir wieder bei dem Kraftwerk gewesen. Der Damm des Kraftwerks und die Antonowbrücke waren die einzigen Möglichkeiten, den Dnjepr zu überqueren und beide wurden und werden von der ukrainischen Armee heftig beschossen. Die Antonowbrücke steht entgegen Meldungen aus Kiew zwar noch, aber die Fahrbahn ist an einigen Stellen dermaßen zerstört, dass die Brücke nicht mehr genutzt werden kann. Auch der Damm des Kraftwerks wurde und wird heftig beschossen und ist für den Verkehr gesperrt. Die einzige Möglichkeit, den Dnjepr zu überqueren, ist eine Fähre, die neben der Antonowbrücke ihre Arbeit aufgenommen hat.

Da ich aus organisatorischen Gründen zwei Tage lang nicht im Bus der Wahlbeobachter, sondern in dem Wagen des Vize-Gouverneurs der Region Kirill Stremousow mitgefahren bin, habe ich die Fähre an zwei Tagen nicht genutzt, sondern den Fluss anders überquert. Der Grund ist, dass Stremousow ein Ziel der Ukraine ist und würde er an der Fähre warten, wäre die Gefahr, dass die ukrainische Armee die Stelle mit HIMARS-Raketen beschießt zu groß. Er kann sich aus Sicherheitsgründen an keinem öffentlichen Ort länger als etwa eine Stunde aufhalten, weil die Gefahr besteht, dass seine Anweisenheit von Spionen weitergegeben wird und der Ort beschossen wird.

Daher sind wir, während die Wahlbeobachter mit der Fähre übergesetzt wurden, über den gesperrten Damm des Kraftwerkes gefahren, über den „Normalsterbliche“ wegen der schweren Schäden nicht fahren dürfen. Leider war ich auf den Anblick nicht vorbereitet und habe nicht gefilmt, in welchem Zustand der Damm heute ist. Da er ständig beschossen wird, sind wir aus Sicherheitsgründen mit Höchstgeschwindigkeit darüber gefahren, obwohl er zerschossen ist und überall Trümmer und Einschlagkrater sind. Obwohl wir in einem Geländewagen unterwegs waren, war das die Grenze dessen, was das Auto leisten konnte. Der Zustand des Dammes ist in Worten nur schwer zu beschreiben (siehe unten).

Russland warnt seit Wochen, dass Kiew den Damm sprengen will. Das würde die Versorgung der russischen Armee auf dem nördlichen Ufer zumindest für einige Tage unmöglich machen, es würde aber auch zu vielen toten Zivilisten führen, weil dabei viele Ortschaften und Teile der Stadt Cherson von der Flutwelle zerstört würden. Aus genau diesem Grund haben die Behörden begonnen, das Gebiet zu evakuieren.

Der Gipfel der Dreistigkeit ist, dass westliche Medien unter Berufung auf Kiew nun melden, Russland wolle den Damm sprengen. Russland kann daran kein Interesse haben, denn es würde seine eigene Armee von der Versorgung abschneiden.

Kiew fordert aktuell sogar internationale Beobachter für den Damm, was aber – wie immer – nur ein Propaganda-Trick ist. Das gab es schon beim AKW Saporoschje und beim von Kiew beschossenen Gefängnis für Kriegsgefangene in Jelenowka: Kiew fordert medienwirksam internationale Beobachter und verhindert anschließend selbst solche Beobachtermissionen. Die westlichen Medien nehmen die Kiewer Kriegspropaganda aber auf und da die Menschen, die die Region nicht kennen, nicht wissen, was vor Ort tatsächlich los ist, glauben viele diese Propaganda bereitwillig.

Da ich selbst bei meinem letzten Besuch keine Bilder von dem Damm gemacht habe, habe ich in Cherson um frische Bilder gebeten, die mir auch umgehend geschickt wurden. So sieht der Damm heute aus. Hier finden Sie auch ein dreiminütiges Video davon.


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