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Kirill Stremousow ist tot – Nachruf auf einen außergewöhnlichen Mann

Published On: 9. November 2022 20:22

Am 9. November ist Kirill Stremousow, der Vize-Gouverneur von Cherson, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich kannte ihn persönlich.

Als ich Ende September als Wahlbeobachter bei dem Referendum in Cherson dabei war, habe ich Kirill Stremousow kennengelernt und wir haben uns sofort hervorragend verstanden. Er war ein Mann, der eine enorme Energie ausgestrahlt hat, immer gute Laune hatte und er war ein Idealist, für seine Überzeugung einstand und – ich habe das selbst miterlebt, als ich einige Tage in seinem Wagen mitgefahren bin – gegen jede Form von Opportunismus gekämpft hat. Er war ein Mann, der sich wirklich aus Überzeugung für das eingesetzt hat, was ihm wichtig war und gehörte nicht zu jenen, die die aktuelle Situation aus Karrieregründen für sich zu nutzen versuchen.

Kirill Stremousow war stellvertretender Gouverneur des Chersoner Gebietes und er war nicht nur dort sehr bekannt. Er war ausgesprochen charismatisch und hat täglich viele Videos auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht. In letzter Zeit haben es seine Videos auch ins russische Fernsehen geschafft und er war zunehmend die wichtigste „Stimme aus Cherson“ in Russland.

Außerdem war Kirill ein Mann, der eigentlich nie im Büro war. Er hat vom Auto aus gearbeitet, war jeden Tag im Gebiet Cherson unterwegs, auch an der Front, und er hatte dabei sehr viel Kontakt mit den Menschen. Er war buchstäblich ein Politiker „zum Anfassen.“ Das hat ihn so populär gemacht, denn er hatte zwar eine Gruppe von Soldaten zu seinem Schutz dabei, aber die hielten sich immer im Hintergrund, während er mit den Menschen gesprochen hat.

Seine Popularität fiel mir sofort ins Auge, als wir mit ihm unterwegs waren, denn überall, wo er hingekommen ist, wollten die Frauen ihn umarmen, die Männer ihm die Hand schütteln und alle haben Selfies mit ihm gemacht. Und er hat sich dabei immer Zeit genommen, den Menschen zuzuhören, und so konnte er Probleme oft per Telefon und auf dem „kleinen Dienstweg“ lösen.

Als ich ihn kennengelernt habe, war er für die Wahlbeobachter im Gebiet Cherson verantwortlich, was ihm gut gepasst hat, weil er ohnehin jeden Tag in Sachen Referendum im Gebiet unterwegs war und sich der Kleinbus mit den Wahlbeobachtern einfach seinen Autos anschließen konnte. Ich habe zuerst gar nicht gewusst, dass er der Vize-Gouverneur ist und ihn direkt geduzt und mit ihm meine Späßchen gemacht, auf die er mit gleicher Münze geantwortet hat. Wir haben uns sofort blendend verstanden.

Kirill hatte den gleichen trockenen Humor wie ich und wir haben spontan einige lustige Videos aufgenommen, in denen er mich mit meiner deutschen Herkunft durch den Kakao gezogen hat und ich ihm mit meiner spitzen Zunge Kontra gegeben habe. Das passierte alles spontan, während wir irgendwo zu Fuß unterwegs waren, zum Beispiel von einem Wahllokal zu einer Wahlkommission im gleichen Ort, und gerade keine ernsten Themen in Sachen Referendum zu besprechen hatten. Die Umstehenden hatten sichtlich Spaß an unseren Ideen, es wurde dabei viel gelacht.

An einem Tag waren mehr Beobachter in unserer Gruppe als geplant und so kam es, dass in unserem Kleintransporter zu wenig Plätze für alle Beobachter waren. Da hat Kirill mich aufgefordert, einfach in seinem Wagen mitzufahren, wo ich danach auch in den folgenden Tagen wie selbstverständlich mitgefahren bin. So kam es, dass ich zwei Tage lang sehr viel Zeit mit ihm verbracht habe und wir uns angefreundet haben.

Wir sind danach in Kontakt geblieben und eigentlich hatten wir geplant, dass ich in der zweiten Novemberhälfte wieder nach Cherson fahre. Ich wollte ihn am Abend anrufen, um die organisatorischen Fragen zu besprechen, aber wenige Stunden vorher kam die Meldung, dass Kirill bei einem Autounfall gestorben ist.

Cherson und Russland haben einen Mann verloren, der seinen Prinzipien treu, jederzeit hilfsbereit und immer gut gelaunt war. Von ihm musste man jederzeit erwarten, dass er einen auf den Arm nimmt.

Sein Tod hat, das habe ich an den Reaktionen von Freunden und Bekannten in Russland gesehen, die Russen sehr bewegt.

Kirill hinterlässt eine schwangere Frau und fünf Kinder, bei deren Geburt er nicht nur dabei gewesen ist, sondern die er als Geburtshelfer selbst auf die Welt gebracht hat, wovon er mir sehr viel erzählt hat.

Kirill und ich an dem Tag, als wir uns kennengelernt haben
Zufälliges Treffen im Schminkraum des russischen Fernsehens in der Woche nach dem Referendum.

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