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„Millionen wollen auswandern“ – Maaßen im Interview (1)

Published On: 4. Dezember 2022 12:58

Mitte Oktober war der ehemalige Präsident Bundesamtes für Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, zu Besuch in Ungarn. Die Budapester Zeitung unterhielt sich mit ihm unter anderem über Auswanderungen von Deutschland nach Ungarn. Für alle, die mit diesem Gedanken spielen, bietet Experte Norbert Bartl in seinem Ratgeber „Richtig Auswandern und besser leben“ wertvolle Tipps. Hier mehr erfahren.

_ Jan Mainka im Gespräch mit Hans-Georg Maaßen

Welche Eindrücke haben Sie bei Ihren Gesprächen in Ungarn gewonnen?

Ich bin immer wieder gern in Ungarn. Ich mag das Land, seine Geschichte und die bodenständige, realistische und traditionsbewusste Art, wie die Ungarn leben. Heute noch mehr als vor Jahren, weil ich den Eindruck habe, dass die Ungarn im Unterschied zu den Bürgern der meisten anderen EU-Staaten der linken Ideologisierung und Fanatisierung trotzen.

Die Ungarn sind in sich gefestigter und ruhiger als der große Rest der Europäer – das war für mich ganz eindeutig wahrzunehmen. Man hat die historische Erfahrung der Fremdbestimmtheit gemacht und ist deshalb sehr darauf bedacht, seine eigenen Ansichten und Lebensweisen selbstbewusst zu vertreten. Man lässt sich von Brüssel, Berlin oder Paris nicht vorschreiben, wie man in Ungarn zu leben hat und wie man seine Kinder erziehen soll.

Das ist eigentlich selbstverständlich, aber in einer Zeit, in der die linksextreme Woke-Ideologie Brüssel und Berlin immer mehr beherrscht, ist es mutig, denn die Anhänger dieser Ideologie haben keine Skrupel, Ungarn unter Druck zu setzen, der ideologischen Linie zu folgen. Für mich ist eine Reise nach Ungarn eine Reise in die Normalität, wo ich nicht gezwungen werde zu glauben, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, und wo ich als weißer deutscher Mann nicht diskriminiert und diffamiert werde.

Sie können also nachvollziehen, dass immer mehr Deutsche nach Ungarn auswandern?

Natürlich. Im vergangenen Jahr sind insgesamt schätzungsweise 150.000 Deutsche ausgewandert, weil sie die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland als repressiv empfinden und diese nicht mehr sich selbst und ihren Kindern zumuten wollen. Es sind überwiegend hochqualifizierte oder wohlhabende Menschen oder politische Dissidenten. Ich schätze, dass sich derzeit mehrere Millionen Deutsche mit dem Gedanken beschäftigen, auszuwandern oder zeitweise das Land zu verlassen.

Tradition und Moderne: Ungarische Folkloregruppe in Budapest. Foto: Jane Biriukova | Shutterstock.com

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis suchen viele nach einem Wohnsitz in einem politisch sicheren Land, weil sich die wirtschaftliche und menschenrechtliche Situation in Deutschland weiter verschlechtern kann. Ein Land, in dem man bestraft wird oder Repressionen erleidet, wenn man erklärt, es gebe nur zwei Geschlechter und nicht drei oder zwanzig, ein Land, in dem deutsche Kinder nicht mit einem Wurstbrot in den Kindergarten gehen dürfen, weil sich muslimische oder vegan erzogene Kinder gekränkt fühlen könnten, wenn ein anderes Kind Wurst isst, ein solches Land hat sich weit vom liberalen Geist des Bonner Grundgesetzes entfernt.

Viele Deutsche wollen diesen Irrsinn nicht mitmachen. Hauptthemen unter den Wegzugswilligen sind: Wo kann ich einigermaßen sicher und normal leben und wie verhindere ich die Wegzugsbesteuerung. Ungarn ist für viele wegzugswillige Deutsche auf Grund der stabilen Politik der ungarischen Regierung, der geographischen und kulturellen Nähe zu Deutschland und des hohen Lebensstandards ein interessantes Exilland. Ich denke, Ungarn profitiert davon, dass diese Leute ihre Qualifikation und ihr Geld mitbringen werden. Nach Deutschland wandern dagegen vorrangig minderqualifizierte Asylbewerber aus muslimischen Ländern, deren kulturelle Passung und gesellschaftlicher Mehrwert mehr als in Frage steht.

Die von Ihnen geschilderte Situation in Deutschland ist ja völlig anders, als wir sie in den 1990er Jahren unter Helmut Kohl erlebten. Deutschland war damals für die meisten Ungarn ein großes Vorbild. Haben Sie den Eindruck, dass die Ungarn heute ein realistisches Bild von der Situation in Deutschland haben?

Ja und nein. Als ich Premier Orban im Oktober in einem Pressegespräch in Berlin erlebte und sein Interview mit der Budapester Zeitung las, hatte ich den Eindruck, dass er sieht, was in Deutschland vorgeht. Den Eindruck habe ich auch bei einigen Deutschlandkennern in der Regierung. Bei anderen ungarischen Gesprächspartnern hatte ich dagegen den Eindruck, dass sie zwar Fehler und Fehlentwicklungen in der deutschen Politik sehen, aber noch nicht die Gefährlichkeit der grün-woken Ideologie begriffen haben, die einen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft, die liberalen Freiheiten und die Demokratie darstellt und die im Endergebnis Deutschland und die EU in den Abgrund stoßen wird.

Wie könnten die deutsch-ungarischen Beziehungen unter den gegebenen Umständen verbessert werden?

Solange Deutschland und die EU-Kommission für sich das Recht in Anspruch nehmen, andere EU-Staaten dazu zwingen zu können, nach der grün-woken Ideologie zu leben, sehe ich keine Chancen für eine Verbesserung. Aber die deutschen Institutionen sind nicht Deutschland und auch nicht das deutsche Volk.

Es ist großartig, wie viele Menschen sich zum Beispiel in der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft (DUG) engagieren und wie eng und gut die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ist. Ungarn sollte sich auch vor Augen führen, dass es unglaublich viele Deutsche gibt, die die klare konservative und realitätsbezogene Politik von Ministerpräsident Orban bewundern und sich eine stärkere Rolle Ungarns in Europa beim Kampf gegen die grün‑woke Ideologie wünschen. Manche halten Ungarn gar für einen politischen Leuchtturm in einem Meer des politischen Wahns und der Realitätsverleugnung.

Patriot: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. Foto: Alexandros Michailidis | Shutterstock.com

Ungarn sollte – wenn ich diese Empfehlung geben darf – in der EU durchaus selbstbewusster auftreten. Ich nehme wahr, dass Ministerpräsident Orban und die ungarische Regierung auf EU-Ebene in ähnlicher Weise diffamiert, diskreditiert und ausgegrenzt werden, wie politisch Andersdenkende, die offen die Wahrheit aussprechen, bei uns. Es ist politische Feindbekämpfung, die betrieben wird, und die hat nichts mit dem Grundgedanken einer freiheitlichen Demokratie und eines freiheitlichen Europas zu tun, sondern es sind Techniken der politischen Linken, um unliebsame Personen oder politische Positionen mundtot zu machen.

Momentan ist die ungarische Regierung in meinen Augen noch zu sehr in der Defensive. Mit einer klassischen, konservativen Kohl-CDU und Stoiber-CSU gäbe es die Friktionen zwischen der Union und dem Fidesz vermutlich nicht. Wie bekommen die tonangebenden CDU-ler und CSU-ler das Kunststück fertig, indem sie gegen den Fidesz kämpfen, quasi gegen ihre eigene politische Vergangenheit zu opponieren?

Ministerpräsident Orban hatte zutreffend festgestellt, dass die CDU heute eine linke Partei ist. Ähnliches lässt sich über die CSU sagen. Frau Merkel, die nie eine Konservative war, war das Kunststück gelungen, aus der ehemals konservativen CDU eine linke Partei zu machen, indem sie personelle Schlüsselpositionen in der CDU mit politischen Linken oder Opportunisten besetzte und die CDU dann programmatisch an die Grünen heranführte. Viele Mitglieder haben deshalb die Partei verlassen. Für die Funktionäre ist der Fidesz keine Wiederbegegnung mit der Vergangenheit der CDU, weil es nicht ihre persönliche Vergangenheit ist, die schon immer links war.

Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Interviews.

Dieses Interview erschien zuerst in der Budapester Zeitung und wurde im Rahmen der Europäischen Medienkooperation von Unser Mitteleuropa übernommen. Überschrift und Illustrationen wurden von unserer Redaktion eingefügt.

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