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Russland und USA tauschen nach langen Verhandlungen Gefangene aus

Published On: 9. Dezember 2022 14:20

Nach langen Verhandlungen haben Russland und die USA sich auf den Austausch von zwei Gefangenen geeinigt. Worum es dabei ging.

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9. Dezember 2022 14:20 Uhr

Die USA und Russland haben sich am Donnerstag auf den Austausch von zwei Gefangenen geeinigt und den Austausch durchgeführt. Dem sind sehr langwierige Verhandlungen vorausgegangen. Am Ende wurde die kürzlich in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner gegen den Russen Wiktor But ausgetauscht, der in den USA fast 15 Jahre hinter Gittern gesessen hat. Die USA hätten am liebsten auch Paul Whelan aus Russland herausgeholt, der 2020 wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde, aber das hat Russland abgelehnt. US-Präsident Biden erklärte dazu:

„Wir haben Paul Whelan nicht vergessen. (…) Hier ging es nicht darum, zu entscheiden, welchen US-Bürger wir nach Hause holen. (…) Leider behandelt Russland den Fall von Paul aus völlig unberechtigten Gründen anders als den von Brittney (…) Obwohl wir die Freilassung von Paul noch nicht erreicht haben, geben wir nicht auf. Wir werden niemals aufgeben. (…) Wir werden weiterhin in gutem Glauben über die Freilassung von Paul verhandeln, das garantiere ich. Ich fordere Russland auf, dasselbe zu tun, um seine Gesundheit sicherzustellen, bis wir ihn nach Hause holen können.“

Die Sprecherin des Weißen Hauses ergänzte:

„Ich möchte es deutlich sagen. Wir haben versucht, es klar und deutlich zu machen, wie es der Präsident und meine Kollegen im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses getan haben. Für uns war es keine Frage, welchen Amerikaner wir nach Hause bringen sollten. Es war die Wahl zwischen einem Amerikaner oder keinem. Und heute haben wir eine nach Hause gebracht.“

Da über die Hintergründe und die Inhalte solcher Gefangenenaustausche in der Regel nichts bekannt wird, will ich darüber auch nicht spekulieren. Hier will ich kurz aufzeigen, wer die beiden ausgetauschten Gefangenen sind.

Viktor But

Viktor But ist laut den USA und den westlichen Medien ein Waffenhändler, der Terroristen bewaffnet hat. Hollywood hat 2005 den Film „Lord of War – Händler des Todes“ über ihn gedreht, wobei darin allerdings eine Menge Fantasie stecken dürfte.

But wurde aufgrund eines Haftbefehls der USA 2008 in Bangkok verhaftet. Die USA haben ihm vorgeworfen, Raketen an die kolumbianische Rebellengruppe FARC verkaufen zu wollen. Er saß zunächst zwei Jahre in einem thailändischen Gefängnis, während Russland und die USA über sein Schicksal gestritten haben. 2010 wurde But an die USA ausgeliefert. Russlands Außenminister Sergei Lawrow sagte damals, das sei „ein Beispiel für eklatante gerichtliche Ungerechtigkeit“, Moskau betrachtete die Auslieferung als Ergebnis eines noch nie dagewesenen politischen Drucks der USA auf die thailändische Regierung und Justiz.

Vor Gericht plädierte But in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig. Er sagte, er habe von 1992 bis 2001 ein legales internationales Luftfahrtunternehmen betrieben. But dementierte alle Vorwürfe. Er behauptete, nie mit Terrororganisationen in Kontakt gestanden zu haben. But zufolge hätten die USA ihm die Verantwortung für die Bewaffnung von Terroristen zugeschoben. 2012 wurde er zu 25 Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 15 Millionen US-Dollar verurteilt.

Im US-Gefängnis verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und die russische Regierung hat immer wieder gefordert, ihm adäquate medizinische Behandlung zukommen zu lassen. Buts Anwalt erklärte im Sommer, dass sich sein Gesundheitszustand aufgrund einer bakteriellen Infektion „merklich verschlechtert“ habe und dass die US-Behörden wenig getan hätten, um zu helfen.

In russischen Medien war seine Freilassung am Donnerstag eines der beherrschenden Themen.

Brittney Griner

Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde am 17. Februar 2022 bei der Einreise nach Russland am Flughafen festgenommen. Ihr wurde illegaler Drogenbesitz und -schmuggel vorgeworfen, weil sie Vape-Kartuschen für E-Zigaretten mit 0,5 Gramm Haschischöl in ihrem Gepäck hatte. Sie wurde wegen Drogenschmuggel zu neun Jahren Haft verurteilt.

In Russland ist es, wie in Deutschland auch, nicht strafbar, kleine Mengen an Drogen für den Eigenbedarf zu besitzen. Allerdings ist es nach russischem Recht streng verboten, Drogen ins Land zu bringen, egal in welcher Menge.

Die westlichen Medien haben darauf konstruiert, Russland hätte Griner als Geisel genommen, um ein Druckmittel gegen die USA zu bekommen. Aber die Sache ist wesentlich banaler: Man sollte eben eine Drogen in ein Land bringen, in dem das gesetzlich verboten ist.

Der Austausch

Der Austausch wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt und offenbar in kurzer Zeit ausgehandelt. Das Weiße Haus meldete, dass die entscheidenden Verhandlungen in den letzten 48 Stunden stattgefunden hätten.

Der Austausch zeigt, dass es offensichtlich immer noch geheime Gesprächskanäle zwischen Moskau und Washington gibt. Das ist angesichts der angespannten Weltlage, in der es so wenig gute Nachrichten gibt, wenigstens eine gute Nachricht.


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