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Der Gefangenenaustausch wurde für Biden zur Katastrophe

Published On: 12. Dezember 2022 6:00

Der Austausch der in Russland inhaftierten US-Amerikanerin Griner gegen den in den USA verurteilten Russen But war in Deutschland nur ein Randthema, in den USA beherrscht es aber die Medien und für Biden wurde der Austausch zu einem Alptraum.

Deutsche Medien waren diese Woche mit dem angeblichen „Putschversuch“ beschäftigt, aber auch ohne dieses Thema, wäre der Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA in Deutschland wohl nur ein Randthema geblieben. Nach ersten Meldungen über den Erfolg der Biden-Regierung, den Austausch erreicht zu haben, entwickelt sich das Thema zu einem Alptraum für Biden, denn das Weiße Haus hat die Öffentlichkeit dazu belogen. Darüber hat der USA-Korrespondent des russischen Fernsehens am Sonntag im wöchentlichen Nachrichtenrückblick berichtet und ich habe seinen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Bidens zweites mediales Afghanistan

Der Austausch von But gegen Griner ist jetzt eines der wichtigsten Themen in den USA. Die Republikaner werfen der Regierung Biden vor, der Austausch sei nicht gleichwertig. US-Medien haben Victor But jahrelang als den fast wichtigsten „Waffenbaron“ der Welt dargestellt, der Terroristen unterstützt habe. Die Demokraten haben eine andere Logik. Sie haben nicht nur Brittney Griner, eine amerikanische Staatsbürgerin, sondern auch eine schwarze lesbische LGBT-Frau aus dem Gefängnis befreit.

Ein Bericht unseres USA-Korrespondenten.

Dabei war es ein ein so guter medialer Plan. Die Fernsehzuschauer wurden am Tag des Austauschs schon am Morgen in die freudige Atmosphäre der Lobby des Weißen Hauses eingetaucht. Sogar Biden wurde früher geweckt.

Biden sagte, während Außenminister Blinken, Vizepräsidentin Harris und die Ehefrau von Griner hinter ihm standen: „Guten Morgen, Leute. Das ist ein guter Morgen. Vor ein paar Minuten haben Sherel Griner und ich im Oval Office mit Brittney Griner gesprochen. Sie ist in Sicherheit, sie sitzt in einem Flugzeug und ist auf dem Weg nach Hause. Nach monatelanger illegaler Inhaftierung in Russland unter unerträglichen Bedingungen wird sie bald zu den Menschen zurückkehren, die sie lieben. Wir haben nie aufgehört, uns für ihre Freilassung einzusetzen. Es waren mühsame und intensive Verhandlungen nötig“

Sherel Griner ist die Frau der amerikanischen Basketballspielerin, die in Russland wegen Drogenschmuggels verurteilt wurde. Sie sind Lesben. Hier ist ein Bild, das während des Telefonats mit Biden aufgenommen wurde. Neben ihm steht auch Vizepräsidentin Harris. Das Foto, auf dem Farbige und LGBT-Menschen zu sehen sind, macht allen Minderheiten Freude. Sherel Griner sagte nach Biden vor der Presse: „Die letzten neun Monate waren die schlimmsten meines Lebens. Ich bin im Moment überwältigt von meinen Gefühlen, aber das wichtigste Gefühl ist die Dankbarkeit für Präsident Biden und seine gesamte Administration“

Die Dankbarkeit dauerte höchstens zwanzig Minuten. Joe Biden selbst erinnerte daran, dass der ehemalige Marinesoldat Paul Whelan im Gefängnis von Mordovia geblieben ist, um seine 16 Jahre wegen Spionage zu verbüßen. Und dann hat CNN Whelan erreicht, der aus dem russischen Gefängnis am Telefon sagte: „Ich bin froh, dass Griner wieder zu Hause ist. Und ich habe mich für Trevor Reed gefreut, als er zurückkam, aber ich verstehe nicht, warum ich noch hier bin. Ich bin bereit, nach Hause zu fliegen. Alle meine Sachen sind gepackt, ich warte auf das Flugzeug, das mich abholt“

Aber in nächster Zeit wird es kein Flugzeug geben. Auch auf dem Flugplatz der Kelly Field Air Force Base in San Antonio, wo das Flugzeug mit Griner in der Nacht landete, gab es keinen freudigen Empfang. Während sie auf der anderen Seite des Atlantiks war, hatte sich das Konzept in Amerika drastisch geändert. Also keine Blumen, keine Fernsehkameras, keine Fans. Eine große Gestalt schlenderte einsam in den Hangar. Und seither gab es kein einziges Bild mehr. Und auch Biden würde sich am liebsten vor den Journalisten verstecken. Was er auch sagt, diesen Chor der Fragen zum Gefangenenaustausch kann er nicht übertönen.

Irgendwer hat sogar gemeint, dass Biden selbst als Geisel gehalten wird. Die Republikaner drohen, bereits im Januar, wenn die republikanische Mehrheit nach den Zwischenwahlen ins Unterhaus des Kongresses einzieht, gegen die Familie Biden zu ermitteln. Biden hatte es mit dem Austausch von Griner eilig, in der Hoffnung, dass dieser Erfolg auch in Wählerstimmen umgemünzt werden kann. Das hat nicht geklappt.

Dabei ist das einfache und menschlich nachvollziehbare Argument „Ladies first“, also „das schwache Geschlecht zuerst“, und danach das starke Geschlecht, und deshalb ist Griner frei und Whelan nicht. Das hätte diesem ganzen Gezänk von Anfang an ein Ende setzen können. Aber wenn Bidens Pressesprecherin, die stolz darauf ist, selbst schwarz und lesbisch zu sein, das sagen würde, würde es wie politische Kurzsichtigkeit, Renegatentum und Opportunismus aussehen.

Dafür sagen rechte Kommentatoren „Bingo“: „Warum haben die diese Wahl getroffen? Nun, Sie sollten wissen, dass Whelan ein Trump-Wähler ist und den Fehler gemacht hat, das in sozialen Medien zu verkünden. Er zahlt jetzt den Preis dafür. Griner ist das nicht. Sie hat eine ganz andere Politik. Sie verachtet die USA. Sie hat sich sehr deutlich dazu geäußert. Dieses Land ist so ekelhaft und unmoralisch, dass sie vor zwei Jahren sagte: ‚Ich bin aufrichtig der Meinung, dass wir die Nationalhymne während der Basketball-Saison nicht spielen sollten.‘ Sie hasst das Land so sehr, dass sie seine Nationalhymne nicht hören will. Joe Biden belohnt Sie dafür. Sie hassen Amerika? Großartig. Wir lassen den Kerl frei, der Waffen an Drogenkartelle verkauft hat, um Sie vorzeitig rauszuholen“

Trump kam natürlich auch nicht daran vorbei: „Was für ein Deal ist es, Brittney Griner, eine Basketballspielerin, die unser Land offen hasst, gegen einen Mann auszutauschen, der als ‚Händler des Todes‘ bekannt ist, der einer der größten Waffenhändler der Welt ist und für Zehntausende von Toten und schreckliche Verletzungen verantwortlich ist?! Warum wurde der ehemalige Marinesoldat Paul Whelan nicht in diesen völlig einseitigen Deal einbezogen? Sie hätten ihn freigelassen, man musste nur fragen. Was für eine dumme und unpatriotische Schande für die USA!“

Trump hat sich selbst immer als Meister der Deals bezeichnet und FoxNews hat nachgeforscht, wie es dazu kam, dass der Biden-Deal so schlecht ausgefallen ist. Der US-Präsident hatte nämlich eine Wahl. Das Weiße Haus erfand jedoch die Version, dass Moskau entweder Griner oder niemanden angeboten habe. Der Beweis wurde im Cache einer NBC-Website gefunden. Dort stand zunächst zu lesen, dass Moskau Biden die Wahl gelassen hat, wen man austauschen kann, das wurde von NBC dann aber schnell verändert.

Unterdessen distanzieren sich Bidens eigene Untergebene von seiner Entscheidung. Zunächst wurde über Unzufriedenheit im Justizministerium geschrieben. Die Idee, But gegen Griner auszutauschen, wurde von der Mehrheit der Administration des Weißen Hauses nicht geteilt. Jetzt ist auch das Pentagon aufgewacht. Politico zitiert eine hochrangige anonyme Quelle mit den Worten: „Ich glaube, es besteht die Befürchtung, dass But zu dem Job zurückkehren wird, den er in der Vergangenheit gemacht hat.“

Diejenigen, die eine größere Vorstellungskraft haben, malen bereits Bilder von But, der nach Moskau zurückkehrt und beginnt, Waffen an alle Feinde Amerikas zu schicken – von Afrika bis Venezuela. Die Ukraine wird natürlich auch immer wieder erwähnt. Kurz gesagt, der amerikanische tiefe Staat hat gemerkt, dass er eine Ohrfeige bekommen hat.

Der amerikanische Politiker John Bolton sagte: „Man muss darüber nachdenken, welche Folgen das für die übrigen Amerikaner haben wird, die weiterhin festgehalten werden. Jetzt ist ihr Preis beim Austausch drastisch gestiegen, was alle Amerikaner in Gefahr bringt, weil potenzielle Geiselnehmer sehen, dass wir bereit sind, zu verhandeln, und das ist sehr gefährlich. Wenn ein Amerikaner als Geisel genommen wird, muss Amerika denen, die die Geiseln halten, die Hölle heiß machen“

Aber Amerika selbst ist es natürlich nicht verboten, Geiseln zu nehmen. Diejenigen, die direkt an der Provokation gegen But beteiligt waren, sind daher ständig im Fernsehen. Sie werden auch von Fox News als Opfer des Austauschs anerkannt.

„Ich glaube, dass das nun ein Beispiel wird, dem gefolgt wird. Natürlich werden die führenden Politiker der Welt die Schwäche Washingtons ausnutzen. Genauso wie die mexikanischen Kartelle die Schwäche unserer Grenzschützer ausnutzen“, sagt Derek Maltz, ein ehemaliger Beamter der US-Drogenbehörde . Es könnte sogar so weit kommen, dass man Biden gegen irgendwen austauschen muss.

Symptahie kann es in diesem Streit natürlich auf beiden Seiten nicht geben. Kurz gesagt, während der tiefe Staat der USA sich nach den Tagen von Abu Ghraib sehnte, hatte Biden in Abu Dhabi ein zweites mediales Afghanistan. In dem gespaltenen Amerika, das sich so sehr an die Ukraine klammert, sind Siege der einen für die anderen jetzt immer Verrat. Und umgekehrt.

Ende der Übersetzung


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