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Russland hat mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, als jedes andere Land

Published On: 5. Januar 2023 17:01

Ein Teil der westlichen Propaganda ist, dass alle Menschen in der Ukraine gegen Russland sind. Das widerlegen die Flüchtlingszahlen, über die das UNHCR berichtet.

Die westliche Propaganda erweckt gerne den Eindruck, Russland sei ein armes Land, in dem die Menschen politisch unterdrückt werden und dass die Menschen aus der Ukraine geschlossen gegen Russland sind. Und natürlich wurde im Westen ausgiebig darüber berichtet, dass seit Februar 2022 viele Ukrainer vor dem „russischen Angriffskrieg“ nach Europa geflohen sind. Darüber, dass Russland mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat, als jedes andere Land der Welt, berichten westliche Medien nicht, denn es könnte das gewollte Bild stören.

Außerdem ist es interessant, dass ukrainische Flüchtlinge momentan offensichtlich kein Thema sind, mit dem die Medien ihre deutschen Leser allzu sehr beschäftigen wollen. Das UNHCR hat gerade gemeldet, dass seit dem Beginn der russischen Intervention in der Ukraine knapp acht Millionen ukrainische Flüchtlinge „nach Europa“ gekommen sind. Meldungen auf Deutsch habe ich darüber praktisch nicht gefunden, und wenn doch, dann waren es kurze Meldungen wie diese beim österreichischen ORF.

Was ist Europa?

Allerdings sind die Überschriften, die man dazu (auch in russischen Medien) findet, verwirrend, denn wenn davon die Rede ist, dass acht Millionen ukrainische Flüchtlinge „nach Europa“ gekommen sind, dann denkt der Leser automatisch, die Rede sei von den EU-Staaten. Man vergisst allzu leicht, dass auch Russland ein europäisches Land ist und dass das UNHCR Russland zu den europäischen Ländern zählt. Bei der Meldung über die acht Millionen ukrainischen Flüchtlinge, die seit dem 24. Februar 2022 „nach Europa“ gekommen sind, geht es also auch um Russland.

Was die Menschen in der EU auf keinen Fall erfahren sollen, ist, dass sehr viele Ukrainer nicht etwa in die EU geflohen sind, sondern nach Russland. Das würde das gewollte Bild stören, denn wie kann man Russland als bösen Aggressor hinstellen, wenn Russland das Land ist, in das die meisten ukrainischen Flüchtlinge fliehen? Daher hat der ORF Russland in seiner Meldung nicht einmal erwähnt. Dass überhaupt Ukrainer nach Russland geflohen sind, erfährt man dort nicht.

Anders bei der russischen Nachrichtenagentur TASS, die ebenfalls über die Meldung des UNHCR berichtet hat. Die TASS-Meldung nennt – im Gegensatz zum ORF – alle Zahlen:

„Wie das Hilfswerk feststellt, hat Russland vom 24. Februar 2022 bis zum 3. Januar 2023 mit 2.852.395 die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Es folgen Polen (1.553.707), Deutschland (1.021.667), die Tschechische Republik (476.025), Italien (173.231), Spanien (164.705), Großbritannien (152.200), Bulgarien (148.451), Frankreich (118.994), Rumänien (106.786), die Slowakei (105.205) und Moldawien (102.103). In den übrigen Staaten liegt die Zahl unter 100.000.“

Was soll der westliche Medienkonsument denken, wenn er erfährt, dass mehr ukrainische Flüchtlinge nach Russland geflohen sind, als nach Polen und Deutschland zusammengenommen? Da er darüber gar nicht nachdenken soll, wird diese Tatsache im Westen kurzerhand verschwiegen.

Russland hat etwa acht Millionen Ukrainer aufgenommen

Was im Westen auch nicht bekannt ist, ist, dass der Lebensstandard in Russland schon lange viel höher ist als in der Ukraine. Schon vor dem Maidan haben daher zwischen zwei und drei Millionen Ukrainer dauerhaft in Russland gelebt und gearbeitet. Nach dem Maidan und dem darauf folgenden Kiewer Angriff auf den Donbass im Jahr 2014 kamen noch einmal etwa genauso viele Ukraine nach Russland, die entweder aus dem Donbass vor dem Krieg oder aus der restlichen Ukraine vor der drohenden Zwangseinberufung in den Krieg nach Russland geflohen sind.

Damit haben Ende 2021 etwa fünf Millionen Ukrainer in Russland gelebt und gearbeitet. Die genauen Zahlen sind schwer zu finden, weil viele dieser Ukrainer längst die russische Staatsangehörigkeit angenommen haben und daher in der russischen Statistik nicht mehr als Ukrainer geführt werden.

Nun sind seit Februar 2022 noch einmal fast drei Millionen Ukrainer zusätzlich nach Russland geflohen, womit in den letzten Jahren insgesamt fast acht Millionen Ukrainer vor Armut oder Krieg nach Russland geflohen sind. Das sind etwa genauso viele Ukrainer, wie seit Beginn der russischen Intervention in die gesamte EU geflohen sind. Aber das erfährt man in westlichen Medien natürlich nicht.

Was deutsche Medien stattdessen berichten

Bei der Suche nach Meldungen auf Deutsch über die Erklärung des UNHCR habe ich beim Suchbegriff „UNHCR“ Meldungen deutscher Medien gefunden, die heute zwar etwas über das UNHCR berichtet haben, aber nicht über die aktuellen Flüchtlingszahlen.

NTV zum Beispiel hat seine Leser an diesem Tag mit einem Artikel mit der Überschrift „„Flüchtlinge“ haben Rechte – UNHCR findet Begriff „Geflüchtete“ abwertend“ bespaßt. Der Gender-Blödsinn ist deutschen „Qualitätsmedien“ wie NTV wichtiger als die aktuellen Meldungen über Flüchtlinge aus der Ukraine.

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