Wie die russische Wahleinmischung erfunden wurde
Eine der beherrschenden Geschichten der letzten Jahre war die angebliche russische Einmischung in US-Wahlen. Nun bestätigen die Twitter-Files, dass die Geschichte frei erfunden war und erzählen, wie das abgelaufen ist.
Die Twitter-Files, die seit Anfang Dezember veröffentlich wurden, müssten eigentlich ein größerer Skandal als Watergate sein, denn bei Watergate hat Präsident Nixon „nur“ ein paar Kriminelle in den Wahlkampfstab seines Konkurrenten einbrechen lassen. Die Twitter-Files hingegen zeigen, dass ganze US-Behörden, wie zum Beispiel das FBI, im Wahlkampf Biden gegen Trump gegen den amtierenden US-Präsidenten und für seinen korrupten Herausforderer Biden gearbeitet haben. Dass Joe Biden korrupt ist, kann seit den Enthüllungen über den Laptop seines Sohnes Hunter nicht mehr bestritten werden.
Ein weiterer Teil des Skandals ist die angebliche russische Wahleinmischung in den US-Wahlkampf Trump gegen Clinton 2016. Auch wenn die „Qualitätsmedien“ es verschweigen oder anders darstellen, ist längst bekannt, dass es die russische Wahleinmischung (oder auch nur einen russischen Versuch, sich einzumischen) nie gegeben hat.
Nun bestätigen das auch die Twitter-Files, die nebenbei ein weiteres Mal zeigen, wie der sogenannte „Deep State“ gegen den eigenen Präsidenten Trump gearbeitet hat. 2016 gab es keine russische Wahleinmischung, aber das FBI hat trotzdem eine 80 Mann starke Abteilung gegründet, die die US-Wahlen schützen sollte. Diese Abteilung hat dann de facto gegen den eigenen Präsidenten Trump und für seinen Herausforderer Biden gearbeitet, wie wir bereits aus früheren Veröffentlichungen der Twitter-Files wissen.
Die neueste Veröffentlichung der Twitter-Files ist vor allem deshalb interessant, weil sie zeigt, dass Twitter im Oktober 2017 zunächst noch ehrlich nach Hinweisen auf eine russische Wahleinmischung gesucht, aber nichts gefunden hat. Dann ging alles ganz schnell, denn Senatoren der US-Demokraten machten Druck auf Twitter und gaben zusätzlich (unwahre) Informationen an die ihnen treu ergebene Presse weiter, um Twitter auch öffentlich unter Druck zu setzen.
Das hat gewirkt, denn es dauerte nur wenige Tage, bis bei Twitter intern entschieden wurde, auch unverdächtige Accounts als verdächtig einzustufen und den Medien (und den US-Demokraten im amerikanischen Parlament) tausende angeblich russischer Accounts zu präsentieren, die sich angeblich in die Wahl eingemischt haben. An diese Schlagzeilen vom Herbst 2017 über die angebliche russische Einmischung in die US-Wahl über soziale Medien, als auch Facebook die Sperrung von vielen angeblich russischen Accounts gemeldet hatte, dürften sich viele noch erinnern.
Heute belegen die Twitter-Files, dass das alles gelogen und de facto frei erfunden war. Aber die „Qualitätsmedien“ finden nicht, dass Sie und ich davon erfahren sollten. Dabei zeigt das ein weiteres Mal, dass es durchaus eine massive Einmischung in die US-Wahlen 2020 gegeben hat, allerdings nicht aus Russland, sondern aus dem bürokratischen Apparat in Washington und von Seiten der US-Geheimdienste.
Wie die vorherigen Veröffentlichungen der Twitter-Files habe ich auch die neueste Enthüllung komplett übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
1 THREAD: Die Twitter-Files
Wie Twitter die Geheimdienste hereinließ
2 Als Facebook im August 2017 beschloss, 300 Accounts mit „vermuteter russischer Herkunft“ zu sperren, war Twitter nicht beunruhigt. Die Verantwortlichen waren sich sicher, dass sie kein Russland-Problem hatten.
3 „Wir haben keine große Korrelation gesehen.“
„Keine größeren Muster.“
„FB könnte gegen Hunderte von Accounts vorgehen, und wir gegen ~25“.
4 „DEN FOKUS AUF FB HALTEN“: Twitter war sich so sicher, dass es kein Russland-Problem gab, dass die Führungskräfte sich darauf einigten, dass die beste PR-Strategie darin bestand, nichts zu sagen und die Reporter im Stillen auf Facebook zu hetzen:
5 „Twitter steht im Moment nicht im Mittelpunkt der Ermittlungen zur russischen Einmischung in die Wahlen – das Rampenlicht liegt auf FB“, schrieb Colin Crowell, Vizepräsident für Öffentlichkeitspolitik:
6 Im September 2017 teilte Twitter dem Senat nach einer oberflächlichen Überprüfung mit, dass es 22 mögliche russische Accounts und 179 weitere mit „möglichen Verbindungen“ zu diesen Accounts inmitten einer größeren Gruppe von etwa 2.700 manuell überprüften Verdächtigen gesperrt habe.
7 Nach Erhalt dieser mageren Ergebnisse hielt der wütende Senator Mark Warner aus Virginia – ranghöchster Demokrat im Geheimdienstausschuss – sofort eine Pressekonferenz ab, um Twitters Bericht als „offen gesagt auf jeder Ebene unzureichend“ anzuprangern.
8 „Ironie“, sinnierte Crowell am Tag nach Warners Pressekonferenz, nachdem er ein E-Mail-Rundschreiben von Warners Wahlkampfteam für dessen Wiederwahl erhalten hatte, in dem um „5 Dollar oder was immer Sie entbehren können“ gebeten wurde.
9 „WEITER MATERIAL PRODUZIEREN“ Nach einem Treffen mit führenden Vertretern des Kongresses schrieb Crowell: „Warner hat ein politisches Interesse daran, dieses Thema ganz oben in den Nachrichten zu halten, um den Druck auf uns und den Rest der Branche aufrechtzuerhalten, weiterhin Material für ihn zu produzieren.“
10 „SICH AN HILLARY CLINTON ORIENTIEREN“ Crowell fügte hinzu, die Demokraten würden sich an Hillary Clinton orientieren, die in der Woche sagte: „Es ist an der Zeit, dass Twitter aufhört, hinterherzuhinken, und sich der Tatsache stellt, dass seine Plattform als Werkzeug für Cyber-Kriegsführung genutzt wird.“
11 In wachsender Besorgnis über seine PR-Probleme gründete Twitter eine „Russland-Taskforce“, um proaktiv selbst zu ermitteln.
12 Die „Russland-Taskforce“ begann hauptsächlich mit Daten, die von den Kollegen bei Facebook geteilt wurden und sich auf Accounts konzentrierten, die angeblich mit der russischen Internet Research Agency (IRA) in Verbindung standen. Aber die Suche nach russischer Perfidie war ein Blindgänger: (Anm. d. Übers.: Die IRA ist die Organisation, die von deutschen Medien als die „russische Trollfabrik bezeichnet wird)
13 13. OKTOBER 2017: „Keine Anzeichen für ein koordiniertes Vorgehen, alle gefundenen Accounts scheinen Einzelgänger zu sein (unterschiedliches Timing, Ausgaben, Targeting, weniger als 10.000 Dollar an Werbeausgaben).“
14 18.OKTOBER 2017: „Erste Runde der RU-Untersuchung … 15 Hochrisiko-Accounts, von denen 3 Verbindungen zu Russland haben, allerdings sind 2 von RT.“
15 20. OKTOBER 2017: „Wir haben eine neue Version des Modells gebaut, die eine geringere Präzision, aber eine höhere Trefferquote aufweist, was es uns ermöglicht, mehr Objekte zu erkennen. Wir sehen nicht wesentlich mehr verdächtige Accounts. Wir erwarten, dass wir ~20 mit einer kleinen Menge an Ausgaben finden.“
16 23 OKTOBER 2017: „Untersuchung abgeschlossen… 2.500 Accounts vollständig manuell überprüft, wir denken, dass das erschöpfend ist… 32 verdächtige Accounts und nur 17 davon stehen mit Russland in Verbindung, nur 2 davon haben signifikante Ausgaben, eines davon ist Russia Today… die restlichen haben Ausgaben von weniger als 10.000 Dollar.“
17 Die Suche von Twitter, bei der „nur 2“ signifikante Accounts gefunden wurden, „von denen eines Russia Today ist“, basierte auf denselben Daten, die später zu Panikschlagzeilen wie „Russischer Einfluss erreicht 126 Millionen allein durch Facebook“ führten:
18 Das Scheitern der „Russland-Taskforce“, „Material“ zu produzieren, verschlimmerte die PR-Krise des Unternehmens.
19 In den Wochen nach Warners Pressekonferenz ergoss sich eine Flut von Berichten aus dem Geheimdienstausschuss in die Nachrichten, z. B. Politico vom 13. Oktober: „Twitter hat Daten gelöscht, die für die Russland-Ermittlungen wichtig sein könnten“
20 „Wäre Twitter ein Auftragnehmer des FSB … hätten sie keine effektivere Desinformationsplattform bauen können“, sagte Thomas Rid, Johns Hopkins-Professor (und „Experte“ des Geheimdienstausschusses), gegenüber Politico.
21 Als der Kongress mit kostspieligen Gesetzen drohte und Twitter über die Ausschüsse noch mehr schlechte Presse bekam, änderte das Unternehmen seine Meinung über die Geringfügigkeit seines Russland-Problems.
22 „Hallo Leute… Ich gebe nur den heutigen Artikel aus der Washington Post über mögliche Gesetze (oder neue FEC-Vorschriften) weiter, die unsere politische Werbung beeinflussen könnten“, schrieb Crowell.
23 Wochen nach dem ersten Briefing in Washington wurde den Twitter-Führern von Leuten des Senats mitgeteilt, dass „Senator Warner das Gefühl hat, die Tech-Industrie habe monatelang geleugnet“. Ein Geheimdienst-Mitarbeiter fügte hinzu: „Großes Interesse an Politico-Artikel über gelöschte Accounts.“
24 Twitter „versprach, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um ihren Wunsch nach Gesetzgebung zu erfüllen“:
25 „Da wir wissen, dass unsere Anzeigenpolitik und Produktänderungen ein Versuch sind, der Aufsicht des Kongresses zuvorzukommen, wollte ich einige relevante Highlights der Gesetzgebung teilen, die die Senatoren Warner, Klobuchar und McCain einführen werden“, schrieb Policy Director Carlos Monje kurz darauf.
26 „DIE AUSSCHÜSSE SCHEINEN WAS DURCHGESTOCHEN ZU HABEN“ Selbst als Twitter sich darauf vorbereitete, seine Anzeigenpolitik zu ändern und RT und Sputnik zu entfernen, um Washington zu beschwichtigen, drehte der Kongress den Spieß um und ließ offenbar die größere, grundlegende Liste von 2.700 Konten durchsickern.
27 Reporter aus aller Welt begannen, Twitter wegen der Russland-Verbindungen anzurufen. Buzzfeed, das mit der Universität von Sheffield zusammenarbeitete, behauptete, ein „neues Netzwerk“ auf Twitter gefunden zu haben, das „enge Verbindungen zu… mit Russland verbundenen Bot-Konten“ habe.
28 „ES WIRD SIE NUR ERMUTIGEN“. Twitter wollte die Ergebnisse von Buzzfeed/Sheffield intern nicht bestätigen:
29 „DER GEHEIMDIENSTAUSSCHUSS DES SENATS FRAGT … IST ES MÖGLICH, ETWAS ZUSAMMENZUPACKEN?“ Als der Buzzfeed-Artikel herauskam, bat der Senat um „einen Bericht über die Geschehnisse“. Twitter entschuldigte sich bald für dieselben Accounts, von denen man dem Senat zunächst gesagt hatte, dass sie kein Problem darstellen.
30 „DIE REPORTER WISSEN JETZT, DASS DIESES MODELL FUNKTIONIERT“
Dieser Zyklus – angedrohte Gesetzgebung, gepaart mit erschreckenden Schlagzeilen, die von Kongress-/Geheimdienst-Quellen verbreitet wurden, gefolgt von einem Einlenken Twitters bei Moderationsanfragen – sollte später in Partnerschaften mit der Bundesstrafverfolgung formalisiert werden.
31 Twitter legte sich bald auf seine künftige Haltung fest.
Für die Öffentlichkeit hat Twitter Inhalte „nach eigenem Ermessen“ entfernt.
Privat würde Twitter alles „aus dem Verkehr ziehen“, was „von den US-Geheimdiensten als staatlich geförderte Organisation identifiziert wird, die Cyberoperationen durchführt“
32 Twitter ließ die „USIC“ in seinen Moderationsprozess ein. Sie würde nicht wieder gehen.
Das schrieb Crowell in einer E-Mail an die Führungskräfte des Unternehmens:
„Wir werden nicht zum Status quo zurückkommen.“
Weitere Informationen zu den #TwitterFiles finden Sie bei @BariWeiss, @ShellenbergerMD, @LHFang und @davidzweig
In Kürze finden Sie hier einen weiteren Thread…
Ende der Übersetzung
In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?
Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.