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Deutsche Statistik der Todesursachen: Dringender Handlungsbedarf für Regierung

Published On: 11. Januar 2023 6:26

Seit Mitte Dezember ist endlich die Todesursachenstatistik für 2021 einsehbar. Die seit April 2020 veränderten, manipulativen Zählregeln lassen nur noch wenige sinnvolle Aussagen zu. Dennoch war der Anstieg bei den Impftoten unübersehbar, nämlich von 0 bis 6 auf über 500. Daraus werden eine Reihe von Forderungen für die Regierung abgeleitet:

  1. Das PEI muss unverzüglich bei der EMA ein PRAC-Verfahren (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee) zu Verdachtsfällen mit Todesfolge nach COVID-19-Impfungen einleiten.
  2. Bis zum Abschluss des Verfahrens sind alle Werbemaßnahmen zu den COVID-19-Impfungen auszusetzen.
  3. Der Leiter des PEI, Prof. Klaus Cichotek, muss unverzüglich zurücktreten, um weitere Desinformation durch das PEI zu verhindern und sachgerechte Bewertungen und Ermittlungen überhaupt zu ermöglichen.
  4. Alle bisher an das PEI gemeldeten Verdachtsfälle mit Todesfolge, also mindestens jene 2.255 Fälle, die bis zum 31. Dezember 2021 gemeldet wurden, müssen mit den Daten auf den Todesbescheinigungen sowie den Codierungen in der Datenbank von Destatis abgeglichen und gegebenenfalls korrigiert werden, sodann auch alle weiteren vergleichbaren Todesfälle. Dieser Prozess muss transparent und nachvollziehbar sein.
  5. Die von der WHO empfohlene Priorisierung von COVID-19 auf Todesbescheinigungen wie auch in der Todesursachenstatistik muss unverzüglich gestoppt und einer differenzierten Bewertung zugeführt werden.
  6. Alle Todesfälle, deren Ursache als primär durch COVID-19 verursacht codiert wurden, müssen aufgearbeitet und gegebenenfalls korrigiert werden.
    Dies gilt für die Jahre 2020 bis heute. Dieser Prozess muss transparent und nachvollziehbar sein.

Hintergründe

Das deutsche statistische Bundesamt (Destatis) bringt seit Jahrzehnten einmal jährlich eine Statistik zu den Todesursachen heraus. Eigentlich sollten solche Statistiken „im Spätsommer eines Jahres für das Vorjahr“ veröffentlicht werden. Seit Corona verzögern sich diese Veröffentlichungen; die Zahlen für 2021 wurden erst am 16. Dezember 2022 veröffentlicht.

Wichtig zu wissen:

  1. In diesen Tabellenwerken sollen nur die primären Todesursachen wiedergegeben werden. Die lokalen Gesundheitsämter prüfen die Angaben auf den Todesbescheinigungen auf Plausibilität und veranlassen gegebenenfalls Korrekturen durch den ausstellenden Arzt. Die Landesstatistikämter legen dann nach bestimmten Regeln die primäre Todesursache für jeden Einzelfall fest und übermitteln diese Daten dann an Destatis.
  2. Am 20. April 2020 empfahl die WHO, die Todesursache COVID-19 (Codes U071 (Virus nachgewiesen) und U072 (Virus nicht nachgewiesen)) als primäre Ursache zu bevorzugen, wenn solche Informationen vorliegen. Ausgenommen sollten nur angegebene U071 und U072 Codes im Kontext von Unfällen, Mord und Selbstmord sein.

Die WHO setzte dabei keine Begrenzung für den Zeitraum zwischen Test und Tod fest, gab jedoch an, dass zwischen COVID-19 Erkrankung und Tod keine Phase der Erholung liegen sollte. Explizit empfahl die WHO, dass bei solcherart definiertem Tod „wegen“ COVID-19 keine andere Erkrankung als Todesursache gezählt werden sollte, selbst wenn der Tod höchstwahrscheinlich auf z. B. fortschreitenden Krebs (sogar explizit genannt) zurückzuführen sei.

Zahlreiche Regierungen wie auch die deutsche nahmen diese WHO-Empfehlung auf und wiesen die nachgeordneten Behörden an, diese umzusetzen; vermutlich übten diese auch Druck auf die Ärzteschaft aus, die Todesursachen im vorauseilenden Gehorsam entsprechend schon in den Quelldaten, also auf den Todesbescheinigungen zu bevorzugen. Dies gilt in besonderem Maße für den Krankenhausbereich, da eine Novelle des Krankenhausfinanzierungsgesetzes vom März 2020 eine starke Bevorzugung der Diagnose COVID-19 bewirkte. Unklar ist, ab wann die Umsetzung der WHO-Empfehlung genau erfolgte: Erst ab dem 21. April 2020 oder sogar retrospektiv seit Beginn der Coronakrise?

Effekte der Zählregeln

Wie dem auch sei – seit 2020 wurde durch diese völlig neue Priorisierungsregel die Todesursachenstatistik im Vergleich zu den Vorjahren massiv verfälscht. Das Ausmaß ist alleine in Deutschland gewaltig:

  • In 2020 wurden 39.758 Sterbefälle (4,03%) mit COVID-19 als Todesursache bewertet.
  • In 2021 wurden 71.331 Sterbefälle (6,97%) mit COVID-19 als Todesursache bewertet.

Dazu sollte man bedenken: Nach den besten Schätzungen betrug die Übersterblichkeit 2020 zwischen 4.000 und 12.000 Personen und in 2021 zwischen 35.000 und 45.000 Personen, jeweils abhängig vom Bezugszeitraum (persönliche Mitteilung Ulf Lorré). Daher diese Überlegungen::

  1. Es ist völlig abwegig anzunehmen, dass die „neuartige“ Todesursache „COVID-19“ wirklich derart deutlich über der Schätzung zur Übersterblichkeit lag.
  2. Wenn in 2020 bei rund 4% und in 2021 sogar bei rund 7% der Fälle die Todesursache wirklich COVID-19 gewesen sein sollte, dann muss man die Impfkampagne in 2021 als vollkommen nutzlos bewerten.
  3. In diesem Zusammenhang muss man auch fragen, wieso Bill Gates und z. B. Angela Merkel schon im März 2020 ahnen konnten, dass die wirklich schlimme Wellen in 2021 kämen, zumal die eigentlich auslösende „Welle“ im April 2020 in Deutschland in der Sterbestatistik kaum wahrnehmbar war.
  4. Angesichts dieser Umstände ist die einzig relevante Erklärung für die Übersterblichkeit 2021 die Impfkampagne.

Die Überschrift der Pressemitteilung von Destatis zur Todesursachenstatistik 2021 muss man daher als deftige Übertreibung werten:

Todesursachenstatistik 2021: 7 % aller Todesfälle gehen direkt auf COVID-19 zurück“.

Man könnte das „direkt auf“ vielleicht noch als wenigstens formal korrekt durchgehen lassen. Inhaltlich ist das aber grob irreführend und als Kernaussage einer Überschrift nicht hinnehmbar. Irreführend, weil die gesamte Pressemitteilung ohne den geringsten Verweis auf oben genannte Regeländerung daher kommt.

Es ist derzeit praktisch nicht abzuschätzen, wie viele Fälle auf diese Weise falsch codiert wurden. Man muss davon ausgehen, dass alle „natürlichen“ Todesarten von der veränderten Priorisierung betroffen waren. D. h. jene rund 4 bzw. 7% müssen zu einer entsprechenden Reduktion bei anderen Todesursachen geführt haben. Auch von daher kann man auch die fortwährende Testung auf SARS-CoV-2 in Krankenhäusern und Pflegeheimen als perfide bezeichnen, denn diese trägt zu Fehlcodierungen und nachfolgenden Fehleinschätzungen bei.

Todesursachen im Zusammenhang mit einer Impfung

Es gibt zu jedem Jahr ein großes Tabellenwerk, welches die Todesursachen sehr detailliert nach 4-stelligen ICD-Codes aufschlüsselt; hier verfügbar: 2021 [R1], 2020 [R2], Vorjahre [R3]. Unter anderem zeigen diese Tabellen insgesamt 6 Codes für Impfnebenwirkung mit Todesfolge; da diese die primäre Ursache wiedergeben, lassen sich die Fälle aufaddieren (Abbildung 1). Unverkennbar ist, dass die Summe derartiger Komplikationen von 0 bis 6 pro Jahr (Mittelwert 2016-20: 2,4 pro Jahr) auf 513 in 2021 hochschoss.

Abb. 1 Summe Impfnebenwirkungen mit Todesfolge
Siehe folgende Tabelle zu Einzelheiten.

Dieser Anstieg ist eindeutig und fällt genau ins erste Jahr der Impfkampagne. Zufall? Kein Anlass für die Überwachungsbehörde, also für das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), einzuschreiten?

Nun mag mancher argwöhnen: 513 Impftote – ist das denn viel?

Auf den Philippinen wurde 2017 laut einem WHO-Bericht bereits nach 14 Todesfällen nach einer Denguefieber-Impfung die Impfung gestoppt. Mehr als 875.000 Kinder hatten bis dahin eine Impfdosis erhalten. Dabei waren damals Fallbewertung und Ursachenfindung viel komplexer als bei den COVID-19-Impfstoffen, denn es handelte sich meistens um Dengue-Infektionen, gegen die die Impfung eigentlich helfen sollte. Im Gegensatz zu den Todesfällen nach COVID-19-Impfungen traten die Todesfälle im Falle der Denguefieber-Impfungen erst Monate nach der Impfung auf, und nicht schon in den ersten Tagen nach der Impfung.

Im Jahr 1999 reichten sogar bereits 15 Fälle von Darm-Invaginationen (Einstülpungen von Darmabschnitten) aus, den Impfstoff RotaShield, welcher Infektionen mit Rotaviren verhindern sollte, vom Markt zu nehmen.

Seinerzeit führten also 14 Todesfälle bzw. 15 schwerwiegende Fälle zur Aussetzung solcher Impfungen, jetzt aber reichen nicht einmal mehr als 500 Todesfälle dafür aus?

Zumal von einem positiven Effekt auf die Sterblichkeit rein gar nichts erkennbar ist, ja man vielmehr sogar von einem impfbedingt erhöhten Sterbegeschehen ausgehen muss.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vernachlässigt die Überwachung

Die 513 Impftote sind immerhin 6mal so viele wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in seinem Sicherheitsbericht vom 7. Februar 2022, welcher alle Fälle des Jahres 2021 zusammenfasste, zugeben mochte:

In 85 Einzelfällen, in denen Patienten an bekannten Impfrisiken wie Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS), Blutungen aufgrund einer Immunthrombozytopenie oder Myokarditis im zeitlich plausiblen Abstand zur jeweiligen Impfung verstorben sind, hat das Paul-Ehrlich-Institut den ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung als möglich oder wahrscheinlich bewertet.”

Der letzte Sicherheitsbericht vom 7. September 2022 erhöhte diese Zahl „großzügig“ auf 120.

Allein schon die Attribute „möglich oder wahrscheinlich“ zeigen eindeutig die Absicht des PEIs, die Dinge zu beschönigen. Denn es stand und steht dem PEI überhaupt nicht zu, die Kausalität der gemeldeten Verdachtsfälle in Frage zu stellen, solange nicht handfeste Gründe im Einzelfall dagegen sprechen. Durch das Herauspicken genau jener 85 Fälle, die im Zusammenhang mit den inzwischen vom PRAC zugegebenen Nebenwirkungen standen, spielte das PEI entgegen seinem Sicherheitsauftrag in unzulässiger Weise die Gefahrenlage herunter, verstärkt auch durch die genannten Attribute.

Nach wie vor muss das PEI aber bei allen Verdachtsfällen mit Todesfolge von einem möglichen oder wahrscheinlichen Kausalzusammenhang ausgehen. Diese Zahl lag bis zum 31. Dezember 2021 bei 2.255 und wuchs bis zum 30. Juni 2022 auf 3.023. Neuere konkrete Daten wurden vom PEI erst gar nicht berichtet. Die bisherigen Sicherheitsberichte wurden eingestellt und die detaillierteren – wenn auch bei weitem nicht hinreichend detaillierten – Auswertungen nicht mehr aktualisiert.

Das Kernproblem liegt also derzeit schon bei mindestens 3.023 Todesfällen.

Wie zuverlässig sind die Zahlen zu Impftoten bei Destatis?

Wenn doch in 2021 insgesamt 2.255 Verdachtsfälle auf Impfnebenwirkung mit Todesfolge gemeldet wurden, wieso erfasst die Todesursachenstatistik dann lediglich 513 solcher Fälle?

Laut Angaben des Sicherheitsberichts vom 7. Februar 2022 des PEI sind 457 Personen innerhalb eines Tages nach der Impfung verstorben bzw. 586 innerhalb von zwei Tagen (Abb. 2).

Abb. 2 Impfnebenwirkung mit Todesfolgen
Die Zahl von 586 Fällen innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung beinhaltet die Zahl von 457 Fällen innerhalb von 1 Tag nach der Impfung.
Rote volle Balken: PEI Sicherheitsbericht vom 7. Februar 2022.
Roter leerer Balken: PEI Sicherheitsbericht vom 7. September 2022.
Blauer Balken: R1.

Zu den Angaben 457 und 586 in Abb. 2 ist anzumerken, dass in etwa 32% der Todesfälle entweder die Angaben zu Zeitspannen zwischen Impfung und Tod oder die Angaben zu den Produkten fehlte oder unklar war, so dass diese nicht in die Auswertung nach Zeit und Produkt einging. Es könnte also sein, dass die Gesundheitsämter nur jene Fälle als Impfnebenwirkung anerkannten, welche sich in einem sehr kurzen zeitlichen Abstand zur Impfung ereigneten.

Insofern muss man die Differenz 2.255 – 513, also etwa 1.740 Todesfälle thematisieren. Warum gingen diese rund 1.740 Fälle nicht als Impfnebenwirkung in die Todesursachenstatistik ein? Wie kann es sein, dass diese Fälle als Verdachtsfall ans PEI gemeldet wurden, aber nicht in der Todesursachenstatistik auftauchen? Haben unsichtbare Hände im Hintergrund, also der Arzt, der die Todesbescheinigung ausfüllte oder der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der aus den vorhandenen Informationen eine primäre Todesursache codierte, unzuverlässig gearbeitet? Wurde Druck von Destatis oder dem Bundesgesundheitsministerium auf die Codierenden ausgeübt?

Referenzen

  1. Ergebnisse der Todesursachenstatistik für Deutschland ausführliche 4-stellige ICD-Klassifikation – 2021 (Letzte Ausgabe – berichtsweise eingestellt)
    Fundstelle:
    https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/_inhalt.html#_qi32grvsf
    dort Publikationen / Todesursachen / Tiefgegliederte Todesursachen

  2. Ergebnisse der Todesursachenstatistik für Deutschland ausführliche 4-stellige ICD-Klassifikation – 2020
    Fundstelle wie oben.

  3. Todesursachenstatistik für Deutschland, Vorjahre
    Fundstelle wie oben, dortige Verlinkung: „Ältere Ausgaben finden Sie in der Statistischen Bibliothek“.

Mein Dank geht an Raimund Hagemann, Tom Lausen und Ulf Lorré für Anregungen.


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder.

Dr. Hans-Joachim Kremer verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der klinischen Forschung und ist als freiberuflicher Medical Writer tätig.


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