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Umsetzung der EU-Klimaverordnung in Großstädten kaum möglich – am Beispiel von Wien

Published On: 21. Januar 2023 11:12

Die EU hat ein Programm namens „Fit für 55“ aufgelegt, mit dem bis 2040 die CO2 Emissionen der EU auf Null reduziert werden sollen. Wohnungen und Häuser die die Ziel nicht erreichen, sollen ab dem jeweils vorgesehenem Datum nicht mehr benutzt und nicht mehr bewohnt werden dürfen. Neue PKW und Nutzfahrzeuge dürfen ab 2035 nur mehr emissionsfrei geliefert werden.

Bei Wohnungen und gewerblichen Immobilien werden die Vorschriften, so sie strikt durchgezogen werden, praktisch zur Enteignung führen. Was genau vorgesehen ist, hat TKP hier beschrieben.Die private PKW Nutzung wird durch die Einschränkungen so teuer werden, dass sie praktisch nur mehr für eine schmale Oberschicht möglich sein wird. Mehr Details dazu hat TKP hier analysiert. Alles unter dem Motto des WEF „Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein.

Da die EU-Vorschriften für alle Mitgliedsländer gesetzlich bindend sind, müssen sie sich natürlich dringend mit der Umsetzung befassen.Sieht man sich die Pläne der Großstadt Wien an, so ist von Realismus nicht viel zu spüren.

Abgesehen davon reicht der Umbau von Heizungen bei weitem nicht. Alte Häuser, insbesondere Gemeindebauten, die zwischen den Kriegen und nach WK II im 20. Jh,.gebaut wurden, brauchen aufwändige Fassadensanierungen und Wärmedämmung. Wann soll das geschehen und wer zahlt das?

— Peter F. Mayer (@peterfmayer) January 21, 2023

In dem vom Ex-Planungsstadtrat und Grünen Christoph  Chorherr zitierten Paper der Stadt Wien finden sich wenig ausgegorene Ideen. So wird geschwurbelt:

Unsere Vision ist klar: Ab 2040 werden alle Gebäude in Wien klimaneutral, emissionsfrei und erneuerbar geheizt und – wo notwendig – auch gekühlt. Fossile Energieträger in der Raumwärme sind ab 2040 Geschichte!

Aber man gibt dann zu, dass das wahrscheinlich nicht ganz so einfach sein wird:

Rund 600.000 Gasthermen befinden sich in Wohnungen der Wiener*innen – sie alle werden sukzessive durch klimafreundliche Alternativen ersetzt.

Also fast 36.000 Gasthermen werden bis 2040 pro Jahr zu ersetzen sein. Die Politiker und die Beamten, die sich das ausdenken, haben wahrscheinlich noch nie versucht einen Installateur zu bekommen und eine Wärempumpe zu kaufen. Aber halt – es gibt ja die zentrale Wiener Fernwärme und Fernkälte Und die soll eine zentrale Rolle spielen:

  • Speziell dicht bebaute Gebiete werden von der zentralen Fernwärme versorgt.

  • Die zentrale Fernwärme wurde bis 2040 dekarbonisiert und wird aus erneuerbaren Quellen bzw. Abwärme gespeist.

  • In weniger dicht bebauten Gebieten kommen erneuerbare Niedertemperatur-Wärmenetze und erneuerbare Gebäudelösungen zur Anwendung. Der Schwerpunkt wird auf Wärmepumpen-Lösungen liegen und punktuell werden Biomassenutzungen eingesetzt.

Hübscher Plan. Grundsätzlich würde ich nicht dem Wärmemonopol der Stadt Wien ausgeliefert sein wollen. Wir haben jetzt bei den Strompreiserhöhungen gesehen, wie sich das auswirken kann. Wenn die Stadtregierung zum Beispiel befindet, dass 19 Grad ausreichen, dann kann man bestenfalls, so es das Smart Meter von Wien Energie überhaupt erlaubt, mit einem elektrischen Wärmestrahler dazu heizen.

In Altbauten ist Fernwärme eine extrem teure Investition und auch sehr kostspielig, da praktisch alles Handarbeit erfordert. Ähnliches gilt für den Umbau auf Wärmepumpen. Die ohne bivalente Zusatzheizung mit Strom erzielbare Vorlauf-Temperatur ist zu niedrig um mit alten Heizkörpern ausreichende Innentemperaturen zu erreichen. Was wahrscheinlich zum Teil auch bei der Fernwärme gilt.

Die Lösung wäre die alten Heizkörper durch neue mit Ventilatoren bestückte zu ersetzen, oder den Häusern eine komplette Wärmedämmung zu verpassen. In vielen Fällen wird sogar beides nötig sein. Alte Häuser, insbesondere Gemeindebauten, die zwischen den Kriegen und nach WK II im 20. Jh, gebaut wurden, brauchen aufwändige Fassadensanierungen und Wärmedämmung.

Zu dem Thema finden sich in dem großartigen Wiener Konzept unter Punkt 7 mit dem Titel „Super effiziente Gebäude“ nur wolkige Formulierungen. Ein tragfähiges Konzept gibt es nicht.

Das bei den Vermögensverwaltern wie BlackRock, Vanguard und anderen sowie den diversen Oligarchen mit ihren Stiftungen angesammelte ungeheure Vermögen sucht nach Anlagemöglichkeiten. Grundstücke und Immobilien werden von denen, die sich diese Umbauten nicht leisten können, billig zu erwerben sein. Insgesamt wird das zu einer Konzentration des Wohnungsmarktes in immer weniger Händen führen.


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