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112-Peterson: Die Mogelei beim Treibhauseffekt (2)

Published On: 25. Januar 2023 10:00

Jordan B. Peterson sprach mit dem Atmosphärenphysiker und Klimapolitik-Kritiker Dr. Richard Lindzen (* 1940) über die Fehlinterpretation des Treibhauseffekts. Im Folgenden geben wir einen weiteren Auszug aus einem Gespräch der beiden wieder, das auf Petersons Youtube-Kanal geführt wurde.

Jordan B. Peterson: Als Sie begannen, Anfang der 1990er offen dem Klima-Narrativ zu widersprechen, was waren Ihre Gründe dafür?

Dr. Richard Lindzen: Sie sprechen nun etwas an, das mich viel Zeit gekostet hat, um es überhaupt zu verstehen. Goebbels sagte bekanntlich einmal: „Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt.“ Da ist etwas Wahres dran. Es gab Aspekte bei der Etablierung von Narrativen, die zur Wahrheit gemacht werden, die mir lange nicht bewusst waren. Plötzlich hieß es: Das Klima wird vom Treibhauseffekt bestimmt. Und je mehr CO2 hinzu kommt, desto mehr wird der Effekt verstärkt, desto wärmer wird es. Mehr noch: Die weiteren natürlichen Bestandteile des Treibhauseffektes neben dem Kohlenstoffdioxid – Wasserdampf, Wolken, hohe Wolken und so weiter – würden das menschliche Wirken auch noch verstärken.

Das verstieße aber gegen das Prinzip von Le Chatelier: Wenn man ein System stört und es fähig ist, dem innerlich entgegenzuwirken, wird es das tun. Das wäre beim Treibhauseffekt der Fall. Es wurde also etwas merkwürdig, weil man sich fragte, woher die angenommenen Rückkopplungen kommen sollen. Manche Forscher, darunter meine Wenigkeit, sahen sich also die Rückkopplungen näher an: Handelte es sich um negative (abschwächende) Rückkopplungen, wie funktionierten sie und so weiter. Aber hinter dem Ganzen verbarg sich Folgendes: Wenn man ein Narrativ etablieren will, ist entscheidend, dass man es mit Fehlern würzt. Die Kritiker werden fragwürdige Details aufgreifen, aber nicht das grundlegende Narrativ infrage stellen. In diesem Fall lautete das Narrativ, dass das Klima vom Treibhauseffekt kontrolliert würde.

Nun ist es so, dass das klimatische System der Erde in verschiedene Regionen unterteilt ist, aber zwei Gruppen unterscheiden sich ganz besonders: Die Tropen, also der Bereich zwischen ungefähr 30 Grad nördlicher bis 30 Grad südlicher Breite, und alles, was außerhalb der Tropen liegt. Dort herrschen völlig unterschiedliche Dynamiken. In den Tropen gilt für die Erde folgendes und das ist etwas Technisches, das viel schwerer zu vermitteln ist, als dass Treibhausgase wie eine wärmeisolierende Decke seien oder 97 Prozent der Wissenschaftler zustimmen würden.

Phänomenale Unterschiede

Die Erde rotiert bekanntlich, wir haben Tag und Nacht. Aber es gibt einen Effekt namens Corioliskraft: Wenn man sich in einem rotierenden System befindet, treten Kräfte auf, die die Winde relativ zur Rotation verändern. Die einzige Komponente der Rotation ist die Komponente, die senkrecht zur Oberfläche steht. An den Polen steht der Rotations-Vektor senkrecht zur Oberfläche. Am Äquator steht er hingegen waagerecht zur Erdoberfläche bei null. Daraus entstehen Dynamiken, die sich phänomenal voneinander unterscheiden.

Wo es keine senkrechte Komponente des Rotationsvektors gibt, treten dieselben Bewegungen auf wie im kleinen Maßstab im Labor. Das System versucht, Temperatur-Unterschiede auszugleichen. Wenn man sich nun die Tropen anschaut, dann sind die auftretenden Temperatur-Unterschiede ziemlich gering. Sie variieren nicht stark im Bereich der tropischen Breitengrade. Verlässt man dann die Tropen und bewegt sich über die mittleren Breitengrade zu den Polen, bemerkt man enorme Temperatur-Unterschiede. Auch das ist bekannt.

Wenn man sich Klimaveränderungen der jüngeren Geschichte anschaut, so stellt man fest, dass das Klima in den Tropen relativ konstant geblieben ist und sich lediglich die Größe der Temperatur-Unterschiede in den Gebieten zwischen den Tropen und den Polen verändert hat. Während der Eiszeit betrugen die durchschnittlichen Temperatur-Unterschiede ungefähr 60 Grad Celsius, heute sind es rund 40 Grad Celsius. Im Eozän vor ungefähr 50 Millionen Jahren betrugen die Unterschiede in diesem Bereich ungefähr 20 Grad Celsius.

Keine physikalische Grundlage

Aber diese Veränderungen spielen sich außerhalb der Tropen ab. Innerhalb der Tropen spielt der Treibhauseffekt eine Rolle. Was sich bei den Temperaturveränderungen in den Gebieten zwischen den Tropen und den Polen vollzieht, hat hingegen sehr wenig mit dem Treibhauseffekt zu tun. Es handelt sich um ein Dynamik-Phänomen: Wenn es entlang der mittleren Breitengrade zu unterschiedlichen Temperaturen kommt, verursacht das Instabilität. Diese Instabilitäten nehmen die Form von zyklonischen und anti-zyklonischen Mustern an, die man von Wetterkarten kennt.

Ein Blick auf die Wetterkarte verrät uns noch mehr: Die Systeme, die uns ein bestimmtes Wetter bescheren, wandern von West nach Ost, aber nur auf den Breitengraden außerhalb der Tropen. Innerhalb der Tropen bewegen sie sich von Ost nach West. Die dominierenden Winde bewegen sich in den Tropen und außerhalb der Tropen jeweils genau entgegengesetzt.

Wir behaupten nun, der Treibhauseffekt habe an den Polen den größten Einfluss. Aber das stimmt nicht. Für diese Aussage gibt es keine physikalische Grundlage. Die Pole bestimmen lediglich den Anfangspunkt für die Temperaturveränderungen in den mittleren Breitengraden. Und diese werden lediglich durch die Strömungsdynamik bestimmt. Aber das ist schwer zu erklären.

Dies ist ein weiterer Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson mit dem Atmosphärenphysiker und Klimapolitik-Kritiker Dr. Richard LindzenHier geht’s zum gesamten Gespräch. Den ersten Teil mit Auszügen aus dem Gespräch mit dem Titel „Der Ursprung der CO2-Angst“ finden Sie hier.

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