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Erdgas um fast 70 Prozent billiger als im Jahr 2008 und um 65% als im November 2022

Published On: 26. Februar 2023 9:15

Die Erdgaspreise im Großhandel machen seit Jahrzehnten eine Berg- und Talfahrt durch. Zu Preissteigerungen kam es zuletzt schon ab etwa Oktober 2020. Mit dem Konflikt in der Ukraine und der Sprengung von Nord Stream hatten die hohen Preise in den vergangen beiden Jahren also nichts zu tun. Seit Mitte Dezember 2022 sind die Preise nun im freien Fall.

Im Chart (Quelle) sehen wir gegenüber dem Höchststand Ende November ein Minus von 65,1%. Die Preise fielen zunächst, stiegen dann wieder und seit Mitte Dezember gibt es eine fast ununterbrochen Abwärtsbewegung.

Hier sehen wir die Entwicklung der vergangenen 12 Monate – wieder ein Minus von 44,3 Prozent.

Und im Vergleich zum Maximum der Gaspreise im Jahr 2008 – anlässlich der vorigen Finanzkrise – gibt es ein Minus von 69,3%.

Ursachen: Spekulationsgewinne

Die Frage ist, was diese massiven Schwankungen ausgelöst hat. Und natürlich wer daran Milliarden verdient hat. Der Strategische Risiko-Konsulent, Ökonom und Bestseller-Autor William F. Engdahl hat die Ursachen in einem Beitrag analysiert.

Die Energiekrise liege nicht daran, dass Politiker wie Scholz oder der deutsche grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck oder der Vizepräsident der EU-Kommission für grüne Energie, Frans Timmermans, dumm oder ahnungslos seien. „Korrupt und unehrlich, vielleicht ja. Aber sie wissen genau, was sie tun. Sie lesen ein Drehbuch ab. Es ist alles Teil des EU-Plans zur Deindustrialisierung einer der energieeffizientesten Industriekonzentrationen auf dem Planeten. Dies ist die Grüne Agenda 2030 der UN, auch bekannt als Klaus Schwabs Great Reset.

Die Deregulierung des EU-Gasmarktes

Die Deregulierung hat eine Veränderung der Bestimmung des Erdgaspreise herbeigeführt. „Fast zwei Jahrzehnte lang begann die EU-Kommission, unterstützt von Megabanken wie JP MorganChase oder großen spekulativen Hedge-Fonds, die Grundlagen für die heutige vollständige Deregulierung des Erdgasmarktes zu schaffen.“ Diese Art von Veränderung wird natürlich immer alsLiberalisierung”verkauft. Liberal klingt gut, ist aber nur eine Methode die den Oligarchen und großen Finanzinstituten erlaubt, rasche Gewinne zu machen. Statt langfristige Verträge abzuschließen und zu honorieren, werden die Preise nun durch unregulierten Echtzeithandel auf dem freien Markt bestimmt. Gehandelt werden darf auch mit diversen Derivaten, Futures und Ähnlichem – also im Prinzip Wetten auf zukünftige Geschehnisse ähnlich wie beim Roulette.

Und dann ist es kein Wunder, dass die Preise enorm stark schwanken. Wer bei diesem Roulette mitspielen kann, sind natürlich nur solche Organisationen, die es sich leisten können einen ganzen Tanker mit LNG virtuell zu kaufen und zu verkaufen.

Zur Kasse gebeten wurden die Verbraucher, egal ob Unternehmen oder Endkunden. Die Unternehmen geben selbstverständlich die höheren Energiepreise an die Konsumenten weiter, so sie das gegen allfällige Konkurrenz zum Beispiel aus den USA überhaupt konnten. Wer zur Kasse gebeten wird ist damit klar. Die Energieversorger machen nun schöne Gewinne. Denn wie üblich werden Preissteigerungen flott weitergegeben, sinkende Einstandspreise jedoch mit längeren Verzögerungen.


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