teil-2-von-alina-lipps-film-„donbass-–-auf-der-suche-nach-der-wahrheit“Teil 2 von Alina Lipps Film „Donbass – Auf der Suche nach der Wahrheit“
modernisierung-aller-f-35-triebwerke-weltweit-noetigModernisierung aller F-35-Triebwerke weltweit nötig
sturmgewehr-unterm-bett-und-das-„symbolische“-bachmut:-die-ereignisse-des-6.-maerz

Sturmgewehr unterm Bett und das „symbolische“ Bachmut: Die Ereignisse des 6. März

Published On: 6. März 2023 21:18

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine vom 6. März, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung vom 6. März.

Beginn der Übersetzung:

Die „symbolische“ Bedeutung von Artjomowsk für die USA und Waffen unter dem Bett: Die Lage um die Ukraine

In der ukrainischen Militärführung gibt es keine Meinungsverschiedenheiten über die Kämpfe um Artjomowsk, erklärte der Pressedienst des ukrainischen Präsidenten am Montag. Damit wies das offizielle Kiew westliche Medienberichte zurück, wonach der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Valery Saluzhny seit langem darauf bestehe, dass sich die ukrainischen Truppen aus Artjomowsk zurückziehen sollten, während Präsident Vladimir Selensky dagegen sei.

Jeder Ukrainer sollte Schusswaffen besitzen und die Kultur des Soldatenberufs sollte zu einem Trend werden, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Alexej Resnikow. (Anm. d. Übers.: Die „Kultur des Soldatenberufes“ wurde in Deutschland von 1933 bis 1945 auch sehr intensiv kultiviert, die Rede war damals auch von dem „Soldatenvolk“, das die Deutschen gewesen seien Aber laut den deutschen Medien hat die heutige Ukraine ideologisch ja nichts mit Nazi-Deutschland gemein.)

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Ereignisse in der und um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

Russische Truppen haben in den letzten 24 Stunden bis zu 525 ukrainische Soldaten bei Richtungen Donezk, Krasnoliman, Süd-Donezk, Saporoschje und Cherson vernichtet, sagte Generalleutnant Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums.

Der Gegner habe im Laufe des Tages auch erhebliche Verluste an Kampfausrüstung erlitten, so Konaschenkow. So zerstörten die russischen Streitkräfte allein bei Cherson 10 Fahrzeuge, eine Panzerhaubitze vom Typ Gvozdika sowie Haubitzen vom Typ Msta-B und D-30. Bei Donezk wurden 5 Schützenpanzer, 9 gepanzerte Kampffahrzeuge, 5 Kleinlastwagen, 4 PKW, ein Mehrfachraketenwerfer Uragan und eine Haubitze D-30 zerstört. Darüber hinaus zerstörte die DNR unter anderem ein Munitionsdepot der 55. Artilleriebrigade der ukrainischen Streitkräfte und eine US-amerikanische AN/TPQ-37 Radarstation zur Batterieabwehr.

Keine Meinungsverschiedenheit

Saluzhny und der Kommandeur der Bodentruppen der ukrainischen Armee Alexander Syrsky sprachen sich bei einem Treffen mit Selensky dafür aus, die Kämpfe in Artjomowsk (ukrainischer Name: Bachmut) fortzusetzen und die Stellungen in der Stadt zu verstärken. Zuvor hatte die deutsche Bild-Zeitung ihre Quellen mit der Aussage zitiert, die Lage um Artjomowsk habe einen Streit zwischen Selensky und Saluzhny ausgelöst. Demnach habe der Oberbefehlshaber dem Präsidenten bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, dass ein Rückzug aus Artjomowsk notwendig sei. Selensky vertrat in dieser Frage jedoch eine grundlegend andere Position.

Westlichen Medien zufolge wurden bei den Kämpfen in der Nähe von Artjomowsk in den letzten Monaten mehrere der am besten ausgebildeten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte zerschlagen, was von offizieller Seite in Kiew jedoch nicht bestätigt wird.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin äußerte sich skeptisch zu den Kämpfen um Artjomowsk. Seiner Ansicht nach ist die Stadt eher von symbolischer als von strategischer Bedeutung, und „der Fall von Bachmut bedeutet nicht unbedingt, dass die Russen das Blatt gewendet haben.“

Sturmgewehr unter dem Bett

Jeder Ukrainer sollte eine Schusswaffe besitzen und die Kultur des Soldatenberufs sollte zu einem Trend werden, sagte Verteidigungsminister Alexej Resnikow. Er zeigte sich zuversichtlich: „Wenn der Feind weiß, dass jeder erwachsene Ukrainer ein Sturmgewehr unter dem Bett hervorholen und sich wehren kann, wird er es sich zweimal überlegen“.

Der Minister erklärt, dass in der Ukraine „die Wehrpflicht nicht mehr notwendig ist“, sondern jeder junge Mann ab 18 Jahren spezielle Kurse in taktischer Medizin, Schießtraining und Technik absolvieren soll. Darüber hinaus sollte jeder auf den Schießstand gehen, um „geschickt mit Schusswaffen umzugehen“, so Resnikow.

Kriegspsychose

Die USA und die EU scheinen miteinander zu konkurrieren, wer mehr Waffen in die Ukraine schickt, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjártó. Ihm zufolge erlebt die euro-atlantische Gemeinschaft eine Art „Kriegspsychose“.

Szijjártó betonte, dass es „in diesem Krieg keine Sieger, sondern nur Verlierer geben kann“, weshalb die ungarische Regierung der Meinung ist, dass der einzig wahre Weg zur Lösung des Konflikts in der Ukraine über einen Waffenstillstand und friedliche Verhandlungen führt. Seiner Meinung nach können weder die Sanktionen, die Europa mehr schaden als Russland, noch die Lieferung von Waffen in die Ukraine zur Lösung der Situation beitragen.

Bulgarische Waffen

Laut einer Recherche des Portals EURActiv hat Bulgarien Kiew über zwei Jahre hinweg über Drittländer Waffen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar geliefert. Demnach erfolgten die Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine noch vor Beginn der Militäroperation im Februar 2022, was der offiziellen Position Sofias widerspricht. Laut dem ehemaligen bulgarischen Abgeordneten Velizar Schalamanow werden die bulgarischen Waffenlieferungen an Kiew hauptsächlich von Großbritannien, Polen und den USA finanziert.

Die bulgarische Rüstungsindustrie verzeichnete im Jahr 2022 Rekordverkäufe ins Ausland, insbesondere nach Polen und Rumänien, von wo aus Waffen in die Ukraine geliefert wurden, so die Zeitung. Die größten staatlichen Waffenfabriken meldeten einen Anstieg der Verkäufe um hundert Prozent und der Wert der von Bulgarien seit Februar 2022 erteilten Waffenexportgenehmigungen wird auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro geschätzt.

Der internationale Hilfsfonds für die Ukraine, den Großbritannien im vergangenen Jahr eingerichtet hat, zeigt unterdessen keine hohe Effektivität. Der größte Teil der 520 Millionen Pfund (625 Millionen Dollar), die an den Fonds überwiesen wurden, ist noch nicht verteilt worden, berichtet die Zeitung The Guardian. Der Zeitung zufolge sind die Probleme möglicherweise darauf zurückzuführen, dass mehr als 1.500 Unternehmen – Lieferanten von militärischer und nachrichtendienstlicher Ausrüstung und Geräten – Interesse an der Initiative bekundet haben und ihre Anträge nicht bearbeitet werden konnten.

Der 8. März und die Beschlagnahmung von Autos

Das ukrainische Parlament hat einen Gesetzesentwurf registriert, in dem vorgeschlagen wird, den 8. März in Internationalen Tag zum Schutz der Rechte der Frau umzubenennen, ihn aber als arbeitsfreien Tag beizubehalten. Die Verfasser des Gesetzentwurfs erklärten, sie wollten diesen Tag zu einem Arbeitstag machen, aber eine Umfrage ergab, dass über 60 Prozent der Ukrainer dafür sind, ihn als arbeitsfreien Tag beizubehalten. (Anm. d. Übers.: Der 8. März ist der Internationale Frauentag und in Russland, Weißrussland und der Ukraine einer der wichtigsten Feiertage des Jahres)

Das ukrainische Parlament erhielt auch einen Vorschlag von Abgeordneten, der vorsieht, Autos wegen Trunkenheit am Steuer für die ukrainischen Streitkräfte zu beschlagnahmen. Den Verfassern des Gesetzentwurfs zufolge würde das nicht nur die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und die Zahl der Unfälle verringern, sondern auch „einen fairen Ansatz für die Bereitstellung von Fahrzeugen für die ukrainischen Streitkräfte“ ermöglichen.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

teil-2-von-alina-lipps-film-„donbass-–-auf-der-suche-nach-der-wahrheit“Teil 2 von Alina Lipps Film „Donbass – Auf der Suche nach der Wahrheit“
modernisierung-aller-f-35-triebwerke-weltweit-noetigModernisierung aller F-35-Triebwerke weltweit nötig