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Die USA beschuldigen Ukrainer, die Nord Streams gesprengt zu haben

Published On: 7. März 2023 20:08

Die New York Times hat einen langen Artikel veröffentlicht, in dem Ukrainer beschuldigt werden, die Nord Streams gesprengt zu haben. Sowohl der Artikel ist interessant, als auch, was Spiegel-Leser darüber nicht erfahren.

Die New York Times gilt als eines der medialen Sprachrohre der US-Geheimdienste. Daher verwundert es nicht, dass ausgerechnet die New York Times nun einen langen Artikel veröffentlicht hat, in dem sie sich auf ungenannte Geheimdienst-Quellen beruft, die der New York Times angeblich streng geheime Informationen über die Nord-Stream-Sprengung gegeben haben. Ich werde hier zunächst einige Worte vorwegschicken und auch aufzeigen, was der Spiegel seinen Lesern in seiner Meldung über den Artikel der New York Times verschwiegen hat, und danach den Artikel der New York Times vollständig übersetzen, wie ich es auch mit dem Hersh-Artikel über die Sprengung der Pipelines getan habe.

Die Reaktion von Seymour Hersh

Es ist wenig überraschend, dass die ungenannten Geheimdienst-Quellen der New York Times genau das erzählt haben, was die US-Regierung möchte, nämlich dass die US-Regierung mit den Sprengungen nichts zu tun hat. Da die Sprengung der Nord Streams außerhalb der westlichen Medienblase, also in etwa 140 der 193 Länder der Welt, immer noch ein großes Thema ist, musste die US-Regierung irgendwie auf die Enthüllungen von Seymour Hersh reagieren und die Schuld von sich weisen.

Hersh selbst wurde von der russischen Nachrichtenagentur TASS um einen Kommentar über den Artikel der New York Times gebeten, aber er lehnte das mit folgenden Worten ab:

„Ich werde darüber nicht sprechen. Jeder soll seine eigenen Schlüsse ziehen.“

Die interessantesten Informationen der New York Times

Der Artikel der New York Times enthält viele interessante Informationen, wobei ich deren Wahrheitsgehalt anzweifle und sie eher für das halte, was die US-Regierung durchgestochen hat, damit die Öffentlichkeit davon erfährt und von den Hersh-Vorwürfen abgelenkt wird. In meinen Augen hat die US-Regierung die New York Times mal wieder benutzt, um ihre eigenen Erklärungen als interessante „Enthüllung“ der Presse an die Öffentlichkeit zu bringen, wie es in den USA immer wieder vorkommt. Trotzdem ist es interessant, was die Öffentlichkeit nach Meinung der US-Regierung erfahren soll.

Das wohl bemerkenswerteste ist, dass die USA Ukrainern die Schuld geben. Zwar ist nicht die Rede davon, dass es die ukrainische Regierung war, aber die Schuld wird auf Ukrainer geschoben, die demnach zumindest Verbindungen zur ukrainischen Regierung haben. Die Zeitung weist auch ausführlich darauf hin, welche Folgen eine öffentlich werdende ukrainische Täterschaft für Europa im Allgemeinen und für Deutschland im Besonderen haben könnte und dass das die weitere Unterstützung der Ukraine durch Europa gefährden könnte.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die ukrainische Regierung angeblich nicht immer transparent gegenüber den USA sei, und dass die USA gegen die ukrainischen Angriffe auf russisches Kernland und explizit zum Beispiel auf die Krimbrücke waren. Bemerkenswert ist auch, dass die New York Times schreibt, dass es Kiew war, das die junge russische Journalistin Darja Dugina ermordet hat, wofür Kiew aus Washington kritisiert wurde.

Dieses Eingeständnis von Staatsterrorismus durch die Ukraine wurde in dem Artikel der New York Times quasi nebenbei erwähnt, wobei die Zeitung interessanterweise weitgehend die russischen Erkenntnisse über den Mord bestätigt.

Was Spiegel-Leser nicht erfahren

Der Spiegel hat unter der Überschrift „Nord-Stream-Explosionen – Indizien deuten laut Medienbericht auf Tat proukrainischer Gruppe hin“ über den Artikel der New York Times berichtet, aber davon, dass die New York Times meldet, Darja Dugina sei von der Ukraine ermordet worden, erfährt der Spiegel-Leser natürlich nichts.

Bemerkenswert ist auch, dass die New York Times wie selbstverständlich mitteilt, dass Russland keinerlei Motiv für die Sprengung der Pipelines hatte. Mehr noch, die New York Times schreibt auch, dass die USA keinerlei Hinweise auf eine russische Täterschaft haben.

Der Spiegel verschweigt seinen Lesern auch das, denn er suggeriert in seinen Artikeln zu dem Thema immer, dass Russland doch irgendwie an der Sprengung schuld sein müsse.

Nun kommen wir zur Übersetzung des Artikels der New York Times, damit sich auch Leser in Deutschland ein Urteil darüber erlauben können. Im Anschluss an die Übersetzung finden Sie noch eine kurze Analyse zu dem Thema.

Beginn der Übersetzung:

Geheimdienstinformationen legen nahe, dass eine pro-ukrainische Gruppe die Pipelines sabotiert hat, sagen US-Beamte

Neue nachrichtendienstliche Erkenntnisse sind der erste wichtige Hinweis darauf, wer für den Angriff auf die Nord Stream-Pipelines verantwortlich war, die Erdgas von Russland nach Europa transportiert haben.

Neue Geheimdienstinformationen, die von US-Beamten geprüft wurden, deuten darauf hin, dass eine pro-ukrainische Gruppe den Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines im vergangenen Jahr verübt hat. Das ist ein Schritt zur Ermittlung der Verantwortung für den Sabotageakt, der die Ermittler auf beiden Seiten des Atlantiks monatelang verwirrt hat.

US-Beamte erklärten, sie hätten keine Beweise dafür, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selensky oder seine Top-Leute in die Operation verwickelt waren oder dass die Täter auf Anweisung von ukrainischen Regierungsvertretern handelten.

Der dreiste Angriff auf die Erdgaspipelines, die Russland mit Westeuropa verbinden, heizte öffentliche Spekulationen über die Schuldigen von Moskau bis Kiew und von London bis Washington an und ist bis heute eines der folgenreichsten ungelösten Rätsel von Russlands einjährigem Krieg in der Ukraine.

Einige Beamte sehen bei der Ukraine und ihren Verbündeten das logischste mögliche Motiv für den Angriff auf die Pipelines. Sie lehnen das Projekt seit Jahren ab und bezeichnen es als Bedrohung der nationalen Sicherheit, da es Russland ermöglichen würde, leichter Gas nach Europa zu verkaufen. Die ukrainische Regierung und der ukrainische Geheimdienst sagen, dass sie keine Rolle bei dem Angriff gespielt haben und nicht wissen, wer ihn ausgeführt hat.

US-Beamte erklärten, sie wüssten vieles nicht über die Täter und ihre Verbindungen. Die Überprüfung der neu gesammelten Geheimdienstinformationen deutet darauf hin, dass es sich um Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin handelte, aber es werden keine Angaben zu den Mitgliedern der Gruppe gemacht und auch nicht dazu, wer die Operation geleitet oder bezahlt hat. US-Beamte lehnten es ab, die Art der Geheimdiensterkenntnisse, die Art und Weise, wie sie erlangt wurden, oder Einzelheiten über die Stärke der darin enthaltenen Beweise bekannt zu geben. Sie erklärten, dass es keine eindeutigen Schlussfolgerungen gebe, und ließen die Möglichkeit offen, dass die Operation inoffiziell von einer Truppe mit Verbindungen zur ukrainischen Regierung oder ihren Sicherheitsdiensten durchgeführt worden sei.

Einige anfängliche Spekulationen in den USA und in Europa konzentrierten sich auf eine mögliche Schuld Russlands, insbesondere angesichts seiner Fähigkeiten bei Unterwasseroperationen, obwohl unklar ist, welche Motivation der Kreml bei der Sabotage der Pipelines hätte, da diese eine wichtige Einnahmequelle und ein Mittel für Moskau sind, Einfluss auf Europa auszuüben. Nach einer Schätzung belaufen sich die Kosten für die Instandsetzung der Pipelines auf etwa 500 Millionen Dollar. US-Beamte sagen, sie hätten keine Beweise für eine Beteiligung der russischen Regierung an dem Angriff gefunden.

Beamte, die die Informationen überprüft haben, sagten, sie glaubten, dass die Saboteure höchstwahrscheinlich ukrainische oder russische Staatsangehörige waren, oder eine Kombination aus beiden. US-Beamte erklärten, dass keine amerikanischen oder britischen Staatsangehörigen beteiligt waren.

Die Pipelines wurden im September durch Tiefseeexplosionen zerrissen, was von US-Vertretern damals als Sabotageakt bezeichnet wurde. Europäische Vertreter haben öffentlich erklärt, dass sie davon ausgehen, dass der Anschlag auf die Nord Stream-Pipeline wahrscheinlich von staatlicher Seite finanziert wurde, möglicherweise aufgrund der Raffinesse, mit der die Täter den Sprengstoff auf dem Grund der Ostsee platziert und gezündet haben, ohne entdeckt zu werden. US-Vertreter haben nicht öffentlich erklärt, dass sie glauben, dass die Operation von einem Staat gesponsert wurde.

Die Sprengsätze wurden höchstwahrscheinlich mit Hilfe erfahrener Taucher gelegt, die nicht für das Militär oder den Geheimdienst zu arbeiten schienen, sagten US-Beamte, die die neuen Erkenntnisse geprüft haben. Es ist jedoch möglich, dass die Täter in der Vergangenheit eine spezielle Regierungsausbildung erhalten haben.

Beamte sagten, es gäbe immer noch enorme Lücken in dem, was die US-Spionagebehörden und ihre europäischen Partner über den Vorfall wüssten. Die Beamten sagten jedoch, dass es sich um die erste wichtige Spur handeln könnte, die aus mehreren streng geheim gehaltenen Untersuchungen hervorgeht, deren Schlussfolgerungen tiefgreifende Auswirkungen auf die Koalition zur Unterstützung der Ukraine haben könnten.

Jeder Hinweis auf eine direkte oder indirekte ukrainische Beteiligung könnte die heikle Beziehung zwischen der Ukraine und Deutschland stören und die Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit, die im Namen der Solidarität hohe Energiepreise in Kauf genommen hat, versäuern.

US-Beamte, die über die Informationen unterrichtet wurden, sind sich uneins darüber, wie viel Gewicht sie den neuen Informationen beimessen sollen. Alle sprachen unter der Bedingung der Anonymität, als sie über geheime Informationen und sensible diplomatische Angelegenheiten sprachen.

US-Beamte sagten, dass die neuen Geheimdienstberichte ihren Optimismus gestärkt hätten, dass die amerikanischen Spionagebehörden und ihre Partner in Europa mehr Informationen finden können, die es ihnen ermöglichen könnten, zu einer festen Schlussfolgerung über die Täter zu gelangen. Es ist unklar, wie lange dieser Prozess dauern wird. Amerikanische Beamte erörterten die Erkenntnisse kürzlich mit ihren europäischen Kollegen, die bei der Untersuchung des Anschlags die Führung übernommen haben.

Nord Stream 1 und Nord Stream 2, wie die beiden Pipelines genannt werden, verlaufen auf einer Länge von 760 Meilen von der nordwestlichen Küste Russlands nach Lubmin im Nordosten Deutschlands. Der Bau der ersten Pipeline kostete mehr als 12 Milliarden US-Dollar und wurde 2011 abgeschlossen.

Nord Stream 2 kostete etwas weniger als die erste Pipeline und wurde 2021 fertiggestellt. Dagegen hatten unter anderem Vertreter der USA, Großbritanniens, Polens und der Ukraine Einwände erhoben und davor gewarnt, dass die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas dadurch zunehmen würde. In einer künftigen diplomatischen Krise zwischen dem Westen und Russland, so argumentierten diese Vertreter, könnte Moskau Berlin erpressen, indem es droht, die Gaslieferungen zu drosseln, von denen die Deutschen vor allem in den Wintermonaten stark abhängig sind. (Deutschland hat sich im vergangenen Jahr von der Abhängigkeit von russischem Gas befreit.)

Anfang letzten Jahres sagte Präsident Biden nach einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz im Weißen Haus, dass die Entscheidung Putins, ob er die Ukraine angreift, über das Schicksal von Nord Stream 2 entscheiden werde. „Wenn Russland einmarschiert, also Panzer und Truppen wieder die Grenze zur Ukraine überqueren, dann wird es Nord Stream 2 nicht mehr geben“, sagte Biden. „Wir werden dem ein Ende setzen.“

Auf die Frage, wie das genau geschehen solle, antwortete Biden kryptisch: „Ich verspreche Ihnen, dass wir es schaffen werden.“

Ein paar Wochen später kündigte Scholz an, dass seine Regierung die Inbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline verhindern werde. Zwei Tage später startete Russland die lang erwartete Invasion.


Was wir beachten, bevor wir anonyme Quellen verwenden: Kennen die Quellen die Informationen? Was ist ihre Motivation, uns das zu sagen? Haben sie sich in der Vergangenheit als zuverlässig erwiesen? Können wir die Informationen bestätigen? Selbst wenn diese Fragen geklärt sind, verwendet die Times anonyme Quellen nur als letztes Mittel. Der Reporter und mindestens ein Redakteur kennen die Identität der Quelle.


Seit den Explosionen entlang der Pipelines im September gibt es zahlreiche Spekulationen darüber, was sich auf dem Meeresgrund nahe der dänischen Insel Bornholm abgespielt hat.

Polen und die Ukraine beschuldigten sofort Russland, den Sprengstoff platziert zu haben, legten aber keine Beweise vor.

Russland beschuldigte seinerseits Großbritannien, die Operation durchgeführt zu haben – ebenfalls ohne Beweise. Russland und Großbritannien haben jegliche Beteiligung an den Explosionen bestritten.

Letzten Monat veröffentlichte der Enthüllungsjournalist Seymour Hersh einen Artikel auf der Newsletter-Plattform Substack, in dem er zu dem Schluss kam, dass die USA die Operation auf Anweisung von Biden durchgeführt haben. Dabei berief sich Hersh auf die Drohung des Präsidenten vor der Invasion, Nord Stream 2 „ein Ende zu setzen“, sowie auf ähnliche Äußerungen anderer hochrangiger US-Beamter.

US-Beamte sagen, dass Biden und seine hochrangigen Berater keine Mission zur Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines autorisiert hätten und dass es keine US-Beteiligung gegeben habe.

Jeder Befund, der Kiew oder ukrainischen Vertretern die Schuld zuschreibt, könnte zu einer Gegenreaktion in Europa führen und es dem Westen erschweren, eine einheitliche Front zur Unterstützung der Ukraine aufrechtzuerhalten.

US-Beamte und Geheimdienste räumen ein, dass sie nur begrenzten Einblick in die ukrainische Entscheidungsfindung haben.

Trotz der starken Abhängigkeit der Ukraine von den USA in Bezug auf militärische, nachrichtendienstliche und diplomatische Unterstützung sind ukrainische Beamte ihren amerikanischen Kollegen gegenüber nicht immer transparent, was ihre Militäroperationen betrifft, insbesondere solche gegen russische Ziele hinter den feindlichen Linien. Diese Operationen haben US-Beamte frustriert, da sie ihrer Meinung nach die Position der Ukraine auf dem Schlachtfeld nicht messbar verbessert haben, aber die Gefahr bergen, dass europäische Verbündete verprellt und der Krieg ausgeweitet wird.

Zu den Operationen, die die USA verunsichert haben, gehörten ein Angriff Anfang August auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki an der Westküste der Krim, ein Lkw-Bombenanschlag im Oktober, bei dem ein Teil der Brücke über die Straße von Kertsch, die Russland mit der Krim verbindet, zerstört wurde, sowie Drohnenangriffe im Dezember, die auf russische Militärstützpunkte in Rjasan und Engels, etwa 300 Meilen hinter der ukrainischen Grenze, abzielten.

Aber es gab auch andere zweifelhaftere Sabotageakte und Gewalttaten, bei denen es den US-Geheimdiensten schwerer fiel, sie den ukrainischen Sicherheitsdiensten zuzuschreiben.

Eine davon war die Zündung einer Autobombe im August in der Nähe von Moskau , bei der Darja Dugina, die Tochter eines bekannten russischen Nationalisten, getötet wurde.

Kiew bestritt jegliche Beteiligung, aber die US-Geheimdienste kamen schließlich zu der Überzeugung, dass die Tötung von so genannten „Elementen“ der ukrainischen Regierung genehmigt wurde. Als Reaktion auf diesen Befund rügte die Regierung Biden die Ukrainer privat und warnte sie vor ähnlichen Aktionen.

Die Explosionen, durch die die Nord Stream-Pipelines beschädigt wurden, ereigneten sich fünf Wochen nach der Ermordung von Frau Dugina. Nach der Nord-Stream-Operation gab es in Washington leise Spekulationen – und Befürchtungen -, dass Teile der ukrainischen Regierung auch in diese Operation verwickelt gewesen sein könnten.

Die neuen Geheimdienstinformationen lieferten bisher keine Beweise für eine Beteiligung der ukrainischen Regierung an dem Angriff auf die Pipelines und US-Beamte erklärten, das Vertrauen der Regierung Biden in Herrn Selensky und sein hochrangiges nationales Sicherheitsteam sei stetig gewachsen.

Einige Tage nach der Explosion begannen Dänemark, Schweden und Deutschland mit eigenen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Nord Stream-Projekt.

Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden auf beiden Seiten des Atlantiks hatten Schwierigkeiten, konkrete Beweise für die Vorgänge auf dem Meeresboden in den Stunden, Tagen und Wochen vor den Explosionen zu finden.

Die Pipelines selbst wurden weder von kommerziellen noch von staatlichen Sensoren genau überwacht. Außerdem wurde die Suche nach dem oder den beteiligten Schiffen dadurch erschwert, dass sich die Explosionen in einem stark befahrenen Gebiet ereigneten.

Dennoch haben die Ermittler viele Spuren zu verfolgen.

Nach Angaben eines europäischen Abgeordneten, der Ende letzten Jahres vom wichtigsten Auslandsgeheimdienst seines Landes informiert wurde, haben die Ermittler Informationen über schätzungsweise 45 „Geisterschiffe“ gesammelt, deren Ortungstransponder nicht eingeschaltet waren oder nicht funktionierten, möglicherweise um ihre Bewegungen zu verschleiern, als sie das Gebiet passierten.

Dem Abgeordneten wurde auch gesagt, dass die Täter mehr als 1.000 Pfund „militärischen“ Sprengstoff verwendet haben.

Sprecher der dänischen Regierung gaben keine unmittelbare Stellungnahme ab. Die Sprecher der deutschen Regierung lehnten eine Stellungnahme ab.

Mats Ljungqvist, ein leitender Staatsanwalt, der die schwedischen Ermittlungen leitet, sagte der New York Times Ende letzten Monats, dass die Jagd nach den Tätern in seinem Land weitergeht.

„Es ist meine Aufgabe, diejenigen zu finden, die Nord Stream in die Luft gejagt haben. Zu meiner Unterstützung habe ich den Sicherheitsdienst unseres Landes“, sagte Ljungqvist. „Glaube ich, dass es Russland war, das Nord Stream in die Luft gesprengt hat? Ich habe das nie gedacht. Das ist nicht logisch. Aber wie im Falle eines Mordes muss man für alle Möglichkeiten offen sein.“

Ende der Übersetzung

Der Beginn des Politikwechsels?

Die USA zeigen Kiew mit diesem Artikel, dass die amerikanische Unterstützung sich auch schnell in das Gegenteil verkehren kann, sollte Kiew ungehorsam oder aufmüpfig werden. Schließlich könnte die New York Times beim nächsten Mal berichten, dass Kiew die Sprengung durchgeführt hat und die westlichen Medien könnten auf den Zug aufspringen, was die öffentliche Unterstützung für die Ukraine in Europa schnell verringern würde.

So ein Szenario scheint derzeit zwar undenkbar, aber ich habe immer noch die Empfehlung der RAND-Corporation vom Januar 2023 im Hinterkopf, in der RAND der US-Regierung einen Rückzug aus dem Ukraine-Abenteuer empfohlen hat, denn nachdem die russische Wirtschaft nicht wegen der Sanktionen kollabiert und Russland international nicht isoliert werden konnte, gäbe es für die USA in der Ukraine nur noch wenig zu gewinnen, so RAND, und die Kosten für die Unterstützung der Ukraine stünden in keinem Verhältnis zu den möglichen Gewinnen der USA.

Als eines der großen Probleme erwähnte die RAND-Corporation dabei, „eine dramatische Änderung der US-Politik über Nacht ist politisch unmöglich – sowohl innenpolitisch als auch gegenüber den Verbündeten – und wäre in jedem Fall unklug“. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt pure Spekulation, aber wenn die USA offiziell behaupten sollten, dass Kiew die Nord Streams gesprengt hat und die westlichen Medien die Version aufgreifen, wäre eine „dramatische Änderung der US-Politik über Nacht“ sehr schnell möglich und „sowohl innenpolitisch als auch gegenüber den Verbündeten“ zu vermitteln.

Man könnte dann auf einen Verhandlungsfrieden drängen, bei dem Russland seine neuen Gebiete behalten kann (aber natürlich der „Bösewicht“ bleibt und die Sanktionen weiter bestehen bleiben), denn die RAND-Corporation hat in ihrer Empfehlung auch erklärt, dass es für die USA unwichtig ist, ob die Ukraine die Kontrolle über ihr bisheriges Staatsgebiet behält oder ob Russland einige ehemals ukrainische Gebiete übernimmt.

Sollte die US-Regierung der Empfehlung der RAND-Corporation folgen, könnte sie Kiew der Sprengung von Nord Stream beschuldigen und das tun, was RAND als Titel der Empfehlung gesagt hat: „Einen langen Krieg vermeiden“


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

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