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US-Drohnen im Kriegsgebiet – so kam es zum Absturz der Reaper

Published On: 19. März 2023 8:33

Kürzlich stürzte ein US-Drohne, nahe an der russischen Grenze ins Schwarze Meer. Was hatte die Drohne dort zu suchen und ist was dran an der Behauptung, das russische Jagdflugzeug Su27 hätte sie berührt? Eine gute Bewertung liefert der in Tokyo basierte Analyst und Autor Julian Macfarlane.

Zunächst um welches Ding handelte es sich bei Reaper und wo war es:

„Dieser elektronische Vogel, über den viel in den Nachrichten berichtet wird, ist eines jener überteuerten, überbewerteten Beispiele für technologische Redundanz, die die USA als Symbol für militärische Überlegenheit betrachten – die Art von Wunderwaffen, die die US-Wirtschaft in den Ruin treiben.

Zum Zeitpunkt des Absturzes befand sich die Drohne in einem Sperrgebiet nur 60 Kilometer vor der Krim und hatte ihren Transponder ausgeschaltet. Ein Transponder ermöglicht es bodengestützten Radargeräten, Eindringlinge als Freund oder Feind zu identifizieren, und angesichts der Einsatzregeln und ihrer Erklärung, dass dieses Gebiet tabu ist, hätten die Russen die Drohne zu Recht abgeschossen.“

Macfarlane verweist auf das Verhalten der USA als das Kriegsschiff Vicennes den Linienflug Iran Air 655 abschoss und dabei 290 Menschen ermordete. Die Russischen Streitkräfte haben aber zwei Su 27 Jäger hochgeschickt um das Objekt zu identifizieren.

Die USA haben auch etwa 10 Stunden mit der Bekanntgabe zugewartet und von dem umfangreichen Videomaterial, das die Reaper geliefert hat, wurde nur ein wenige Sekunden langer Ausschnitt veröffentlicht. Er zeigt wie der russische Abfangjäger Su27 Sprit ablässt und über die Drohne mit mit hohem Fahrtüberschuss hinwegzieht. Wollte der Pilot die Drohne mit Kerosin überschütten und treffen?

Macfarlane dazu:

„Obwohl die Amerikaner höchstwahrscheinlich über Videoaufnahmen des gesamten Vorfalls verfügen, haben sie keine vollständigen Aufnahmen veröffentlicht, sondern nur einige Sekunden, in denen zu sehen ist, wie sich eine der Su27 im Steigflug von hinten nähert und scheinbar nicht benötigten Treibstoff abwirft – eine gängige militärische Praxis, um ein Flugzeug vor dem Einsatz leichter zu machen.“

Die Reaper Drohne kann in einer Spionage- und Aufklärungs-Rolle oder als Waffenträger eingesetzt werden. Kampfpiloten tendieren dazu das Risiko ihres eigenen Todes zu vermindern. Falls die Reaper bewaffnet gewesen wäre und das Feuer auf die Su27 eröffnet hätte, dann wäre möglicherweise jeder Meter für das Überleben entscheidend gewesen. Flugzeuge sind aber nun einmal manövrierfähiger je leichter sie sind und können engere Kurven fliegen, wenn sie weniger Sprit an Bord haben, ganz wie ein Formel 1 Auto am Ende eines Grand Prix.

Die Konzernmedien unterstellen, dass die Su27 den Propeller der Drohne berührt und dadurch zum Absturz gebracht hätte. Wieder Macfarlane:

„Es ist unwahrscheinlich, dass eine Su27 versuchen würde, den Heckrotor der Drohne “abzuschneiden”, da sie dazu ihre Nase benutzen müsste, die voller empfindlicher Elektronik ist, oder die Flügel, die Treibstoff enthalten. Beide Manöver könnten den Verlust eines sehr teuren Flugzeugs und seines noch teureren Piloten zur Folge haben. Rammen kann man ausschließen.

Auch ist die Su27 nicht versehentlich mit der Drohne zusammengestoßen.“

Die Su27 wurde für eine überragende Wendigkeit konzipiert. Die russischen Piloten beherrschen ihre Geräte perfekt und sind auf Luftkampf trainiert. Die Drohnen werden dagegen von Gamer-Kids gesteuert. Die britische RAF hatte vor 6 Jahren via Guardian dazu aufgerufen, Video Gamer sollten sich für die Steuerung von Drohnen melden.

Macfarlane zum wahrscheinlichen Ablauf:

„In diesem Fall bestand die erste Priorität der Su27 darin, die Drohne zu vertreiben. Wenn sie sie loswerden konnten, indem sie sie zu Manövern zwangen, für die sie nicht gebaut war, umso besser.

Daher haben sie das Flugzeug wahrscheinlich angegriffen – indem sie sich von hinten in Schussposition brachten oder sich frontal näherten – und der Betreiber der Drohne hat versucht, auszuweichen und zu entkommen.

Das ist nichts, was Drohnenbetreiber üben. Sie sind keine Piloten, die für den Luft-Luft-Kampf ausgebildet sind, sondern Videospieler.

Die Russen behaupten, die Drohne habe ein scharfes Manöver versucht und sei vom Himmel gefallen, d. h. sie sei ins Trudeln geraten und ins Trudeln geraten. …

Russische Piloten sind auf einem sehr hohen Niveau ausgebildet, um die Fähigkeiten ihrer Flugzeuge voll auszuschöpfen. Und könnten einen unerfahrenen Drohnenpiloten leicht zu einer Überreaktion verleiten. Ich denke, die Russen wussten, was sie taten.“

Die Angelegenheit ist übrigens für die USA ein teurer Spaß. Im April 2021 nannte das US-Verteidigungsministerium der australischen Regierung eine geschätzte Summe von 1,651 Mrd. USD, als sie sich nach dem Kauf von 12 MQ-9 Reapers sowie der entsprechenden Ausrüstung und dem Zubehör erkundigte.

Mit dem Manöver haben die Russen auch eine klare rote Linie rund um ihre Grenzen gezogen. Feindaufklärung gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Kriegführenden. Die USA haben das für die Ukraine übernommen und sind damit offensichtlich Partei im Krieg in der Ukraine – und zwar schon seit 2014,


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