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US- und EU-Energiepolitik wurde zum totalen Fiasko

Published On: 6. April 2023 8:29

Die Biden-Regierung und die Leyen-Kommission werden als die Totengräber des Westens in die Geschichte eingehen. Man hat sich gemeinsam überschlagen ständig neue Sanktionen gegen Russland zu erfinden und hat dabei einen Schuss nach dem anderen in die eigenen Knie und Füße abgegeben.

Die Gipfel der wirtschaftlichen und politischen Unvernunft war die Preisobergrenze von 60 Dollar pro Fass Erdöl. Und natürlich die Sprengung von Nord Stream durch die USA. Der Westen hat sich damit die Basis der eigenen Wirtschaft kaputt gemacht. Die zweitgrößte Wirtschaftsmacht in den G7, die den ursprünglichen 60-Dollar-Obergrenze-Beschluss gefasst haben, ist Japan. Und Japan ist bereits ausgestiegen. Man zahlt Russland 70 Dollar oder mehr pro Fass und bald werden es 100 Dollar sein. Die Reise des Premiers nach Kiew parallel zu der von Xi nach Moskau, war Fassade. Man scheint sich sogar mit China zu verständigen.

Die Biden Regierung, die EU-Kommission und ein Großteil der europäischen Politiker stehen dagegen wie die Idioten da. Sie haben überhaupt nicht verstanden was sich weltpolitisch geändert hat.

In den letzten Tagen wurden einige wichtige geopolitische Veränderungen offenbar. Die OPEC+ hat die Fördermenge gesenkt, um das Preisniveau aufrecht zu erhalten. Die Regierung von Saudi Arabien sagt nunmehr auch völlig offen, was sie von westlichen Politikern denken. Kronprinz Mohammad bin Salman sagte, dass er “nicht mehr daran interessiert sei, den Vereinigten Staaten zu gefallen”, und dass es ihm “egal” sei, was Biden von ihm denke.

Angesichts dieser Nachrichten müssen wir verstehen, dass hier nicht nur die Produktion gedrosselt wird. Öl wurde in den 1970er und 1980er Jahren bereits als Waffe eingesetzt. Nach der Ölkrise von 1973, die uns die Energieferien bescherte, kam es in den 1980er Jahren zu einer Ölschwemme, die zwischen der US Regierung und den Saudis akkordiert war. Der Weltölpreis hatte 1980 seinen Höchststand bei über 35 US-Dollar pro Barrel erreicht (entspricht inflationsbereinigt 109 US-Dollar pro Barrel im Jahr 2019). Es fiel 1986 von 27 USD auf unter 10 USD. Gleichzeitig veranstaltete die Regierung von Ronald Reagan ein Wettrüsten, wie beim damaligen Vize-Finanzminister Paul Craig Roberts nachzulesen. Zweck beider Maßnahmen war es, die UdSSR in den Ruin zu treiben, was bekanntlich geschah.

Offenbar geschieht nun das Gleiche, nur in umgekehrter Richtung. Die Saudis haben Präsident Biden bei seinem Besuch im Juli 2022 regelrecht auflaufen lassen und sich anschließend im eigenen TV über „Sleepy Joe“ lustig gemacht. Xi Jinping dagegen wurde der rote Teppich ausgerollt bei seinem Besuch in Riad. Es wurde ein ganzer Volley an Kooperationsvereinbarungen geschlossen und die künftige Bezahlung von Erdöl in Yuan vereinbart.

Ein weiterer genialer Schachzug der chinesischen Führung waren die diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Streits zwischen Teheran und Riad. Damit fiel die einzige gefährliche Bedrohung für Saudi Arabien weg, die sich nun völlig frei bewegen können. Deshalb wollen sie BRICS und Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit beitreten, den wichtigsten Organisationen für Russland und China.

Und sie reduzieren gemeinsam mit den wichtigsten Produzenten die Ölförderung und sorgen damit für einen Preisanstieg. Der Wandel in der geopolitischen Ordnung hat es Saudi-Arabien ermöglicht, sein Verhalten ohne Probleme zu ändern, da es nicht mehr wie früher auf die USA angewiesen ist.

Werden jetzt die Verkünder der Preisobergrenze in Europa einfach kein Erdöl mehr kaufen und nur mehr grün leben? Wie sagte doch A. Baerbock kürzlich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem indischen Außenminister:

„… wenn wir tiefe wirtschaftliche Beziehungen zu Partnern haben, die eben nicht Wertepartner sind, dass das volkswirtschaftlich dramatische Folgen haben kann ..“

Das wirtschaftliche Zentrum des Wachstums ist offenbar dabei sich von Westen nach Osten zu verschieben. Für aufstrebende Volkswirtschaften, wie die zu beiden Seiten des Golfs, haben USA und Europa nicht mehr so viel zu bieten wie China und Russland. Und damit wird sich eher rasch auch das Wohlstandsgefälle verschieben und möglicherweise umkehren.

China wird die führende Wirtschaftsmacht werden, und jeder weiß das. Nach dem Produktionswert ist sie es längst. Saudi-Arabien wird das nächste Finanzzentrum werden, und Russland wird ein weiteres Finanzzentrum werden, da es über einen starken Binnenmarkt und eine solide industrielle/technologische Entwicklung verfügt. Die Länder des globalen Südens wenden sich immer mehr vom Wertewesten und dessen angeblich auf Regeln basierten Ordnung ab und setzen auf wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit östlichen Ländern.

Probleme werden auch die USA bekommen, die mehr Erdöl verbrauchen, als sie selbst produzieren können. Daher kaufen sie Öl aus dem Ausland, um den Bedarf ihrer Industrie zu decken. Wenn es nicht mehr genug Öl gibt, könnte die amerikanische Industrie zum Stillstand kommen oder zumindest teilweise gelähmt werden.

Relative Gewinner in Europa werden die sein, die nicht mitgemacht haben, die sich gegen die Politik der EU und gegen Waffenlieferungen gestellt haben, wie Ungarn oder Serbien. Wobei auch diese Länder unter dem allgemeinen Niedergang Europas leiden werden. Der vom WEF gewünschte “Great Reset” könnte schneller kommen als gewollt, ob der Programmteil Build-back-Better dann gelingt, ist allerdings mehr als fraglich.

Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

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