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Studie: Jede 4. Stunde Mehrarbeit soll unbezahlt geleistet werden

Published On: 9. April 2023 19:39

Die Österreicher sind fleißig. Über- und Mehrstunden werden gemacht, wenn es notwendig ist und weil man dadurch mehr verdienen kann.

Verlust von 1,2 Milliarden Euro

Doch ein großer Anteil dieser geleisteten Arbeitszeit, nämlich 47 Millionen Stunden, sollen laut Arbeiterkammer nicht abgegolten werden, weder mit Geld noch mit Zeitausgleich. Das wären rund 25 Prozent der Überstunden und hätte die Arbeitnehmer 2022 insgesamt 1,2 Milliarden Euro gekostet.

Die Zahl der unbezahlten Arbeitsstunden lag damit höher als früher. So sollen in den letzten Jahren durchschnittlich 40 Millionen Stunden nicht abgegolten worden sein.

Betrug am Arbeitnehmer

FPÖ-Arbeitnehmersprecher Michael Oberlechner kritisiert angesichts des Arbeiterkammerberichts eine solche Praxis in Österreichs Betrieben:

Dass in Zeiten der Teuerung schwer arbeitende Menschen derart um ihren Verdienst gebracht werden, gleicht einem Betrug an Arbeitnehmern.

Die ewige linke Lust an Steuern

Als Gegenmaßnahmen empfiehlt die Arbeiterkammer, dass Über- und Mehrstunden nicht verfallen dürfen und All-In-Verträgen verboten werden.

Und es wäre nicht die links dominierte Arbeiterkammer, wenn sie nicht auch nach Strafen und mehr Abgaben riefe: Die Arbeitgeber, die Mehr- und Überstunden nicht ausbezahlten, sollten nicht nur bestraft werden. Sie sollen auch einen „Überstunden-Euro“, also eine weitere Belastung für jede geleistete Überstunde abführen. Das Geld solle dann für Arbeitsmarktpolitik und Gesundheitsschutz zweckgewidmet werden.

Wirtschaftskammer widerspricht

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) widerspricht der Arbeiterkammer, wonach Überstunden zwar verlangt, aber nicht abgegolten würden. Dies sei „nicht richtig und konterkariere die Forderung der Wirtschaftskammer nach einer höheren Steuerbefreiung von Überstunden“. Außerdem sind es auch Arbeitnehmer, die Über- und Mehrstunden leisten wollen, nicht zuletzt, weil sie dadurch mehr verdienen.

Deshalb wäre es wichtig, die Überstunden so zu besteuern, dass sie sich am Ende für den Arbeitnehmer lohnen und nicht, wie jetzt, kaum etwas davon übrig bleibt.

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