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Schüler im Visier: digitaler Schülerausweis kommt

Published On: 11. April 2023 14:18

Nachdem Führschein wird mit dem Schülerausweis der zweite Ausweis in Österreich digital. Österreich ist bei der von der EU orchestrierten digitalen Identität voll auf Kurs. 

Über „ID Austria“ hat tkp bereits intensiv berichtet. Es ist Österreich digitale Identität, alle Personalausweise und Dokumente (und vielleicht auch die digitale Brieftasche) sollen in einer App gespeichert werden. Der Führerschein kann bereits digital dort abgelegt werden, wodurch Österreich unter den EU-Ländern auch zu den Vorreitern gehört. Ende März hat man den nächsten Vorstoß präsentiert: der digitale Schülerausweis.

Digitaler Schülerausweis mit “Vorteile”

Obwohl die ÖVP-Grünen-Regierung gerne als geistig unterbelichtet kritisiert – am Stammtisch sagt man „blöd“ – werkt sie fleißig, und das auch inmitten breiter Verarmung und (selbsterzeugten) Krisen. Was ihr wichtig ist, wird umgesetzt. Im Juni startet die „Edu-Digicard“ als Pilotprojekt mit 65.000 Schülern. 2024 soll der „Ausweis“ dann für alle verfügbar sein.

Aufgebaut wird der Ausweis auf Handysignatur oder ID Austria. Langfristig wird die Handysignatur ohnehin eingestellt, ID Austria aber wird, wenn man heute einen Reisepass ausstellt, automatisch eröffnet. Bildungsministerium und Digitalisierungsstaatssekretär werben mit vielen Vorteilen: man könne dann direkt mit dem Smartphone „Bücher in der Schulbibliothek ausleihen“ oder wohl auch die Schülerfreiheit auf die „Digicard“ laden. Über die Nachteile wird dagegen von der Politik nicht besprochen.

Der Direktor der HAK Kitzbühel, eine der Pilotschulen, lässt tiefer in die Digitalisierung der Schulen blicken (Hervorhebung tkp): „Wir sind aktuell die einzige Tiroler Pilotschule und sind vom Schülerausweis am Smartphone sehr angetan. So lassen sich die ID-Austria, die jeder an unserer Schule erhält, und alle zukünftigen Ausweise optimal kombinieren. Die sogenannte edu.digicard wird aber nicht nur als digitaler Schülerausweis dienen. Man wird damit zukünftig auch Bücher in der Schulbibliothek ausleihen können. Kooperationen – etwa mit Verkehrsverbünden – sind von den Ministerien und Bundesländern ebenfalls angedacht”. Als Schüler dieser HAK wird man offenbar auch gleich in ID Austria, Österreichs kommende Datenkrake eingeschrieben.

Das „dritte Standbein“ der Digitalisierung der Schulen sei der digitale Schülerausweise. Die anderen sind die Ausstattung der Klassenzimmer mit Laptops und Tablets und das neue Pflichtfach „digitale Grundbildung“.

Dass die Jugendlichen bereits früh in die digitale Identität gedrängt werden, scheint für den Digitalisierungsstaatssekretär der ÖVP „sinnvoll“. Denn wie Erwachsene würde auch Schüler ihr Smartphone weniger oft vergessen oder verlieren als ihre Geldbörse. Deshalb handle es sich um eine „praktische Lösung“. Dass Kinder besonders im Visier der vierten industriellen Revolution stehen würden, betonten viele Kritiker vor allem seit Covid. Die “Maßnahmen” hatten die Kinder teils besonders stark betroffen. Dass der digitale Schülerausweis jetzt so früh kommt, wäre ein weiteres Indiz dafür.

Ab 2024 soll die digitale ID EU-weit ausgerollt werden. 

Bild pixabay /0fjd125gk87

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