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Turbokrebs und Infektanfälligkeit: Zwei Seiten derselben Medaille

Published On: 12. April 2023 7:45

Es ist bekannt, dass immunsupprimierte Patienten eine erhöhte Anfälligkeit für Krebs wie auch Infektionen zeigen. Die Daten zu den COVID-19 (C19)-Impfungen geben zahlreiche, voneinander unabhängige Hinweise, dass neben Krebs- auch die Infektanfälligkeit allgemein erhöht ist. Hervorzuheben ist die Sepsis, die nach C19-Impfungen öfter tödlich verläuft. Phänotypisch kann daher die Hypothese einer durch C19-Impfungen verursachten Immunsuppression als belegt gelten.

Ich hatte neulich meine Reihe zum Turbokrebs abgeschlossen, worin ich eine allgemeine Schwächung des Immunsystems als wesentliche Ursache benannte. Diese Schwächung könnte man durch die einseitige Ausrichtung der Antikörperbildung auf jene („Spike“-)Proteine erklären.

Die Inzidenz von Krebs ist bei einem geschwächten Immunsystem erhöht und der Verlauf beschleunigt. Dies kann man besonders gut nach Organ– oder Stammzellentransplantationen erkennen, da solche Patienten ab diesem Zeitpunkt eine immunsuppressive Therapie erhalten. Dieser Zusammenhang ist längst bekannt und gilt bis heute.

Wenn es also stimmen sollte, dass C19-Impfungen das Immunsystem schwächen, dann müsste bei C19-Geimpften doch, wie auch bei Transplantierten, die Infektanfälligkeit erhöht sein. Dazu möchte ich hier Daten vorlegen.

Präventionsziel COVID-19

Mittlerweile spüren die meisten, dass die Impfung keine überzeugende Vorbeugung gegen C19 ist. Die Prävention von C19 wie auch Impfdurchbrüche sollte man primär als Wirksamkeitsvariable betrachten.

Mitte März 2023 wurde im Lancet eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass rund 6 Monate nach der dritten Impfung die Impfwirksamkeit stets negativ wurde. Also nicht nur keine Schutzwirkung mehr, sondern sogar das Gegenteil!, also Erhöhung der Anfälligkeit für C19 (siehe folgende Abbildung).

Kopie der Figure 3 aus Chemaitelly et al., 2023

Andere Abbildungen aus dieser Arbeit gehen in die gleiche Richtung. Die Autoren bestätigten zwar den Wirkverlust, meinten aber dennoch, dass schwere Verläufe durch Boosterung verhindert werden könnten. Dies Schlussfolgerung ist aber äußerst fraglich, weil die ersten 7 Tage nach Impfung nicht berücksichtigt wurden und weil dieser Befund nicht mit negativer Wirkung in Einklang zu bringen ist.

Die allgemeine Datenlage gibt keinen Anlass zur Vermutung, dass negative Wirkung nur längere Zeit nach der dritten Impfungen auftreten würde. Denn erstens wurden ja die Placebo-kontrollierten Studien frühzeitig von den Herstellern selbst sabotiert, und zweitens wurden die Leute überall massenhaft zum Boostern getrieben, so dass es zu dieser Frage kaum Daten gibt.

Fazit: Es gibt starke Befunde zu einer erhöhten Anfälligkeit für C19 rund 6 Monate nach der dritten C19- Impfung.

Akute respiratorische Erkrankungen (ARE)

Zur Bewertung von Influenza und ähnlichen Erkrankungen eignen sich die Beobachtungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu ARE. Hervorheben möchte ich die fette rote Kurve, die seit „Saisonbeginn“ fast durchgehend über der grauen Kurve, die für die letzte große Grippewelle 2017/18 steht.

Kopie der Abb. 1 aus dem Grippe-Web-Wochenbericht, RKI, KW 13, Datenstand 4. April 2023

Bereits ab etwa KW 20 2022 (orangene Kurve) war die ARE-Aktivität schon höher als in den Jahren zuvor. Die unten dargestellte C19-Aktivität wurde übrigens stets als ARE mitgezählt. Das zeigt, dass die Unwirksamkeit gegen C19 das Problem der ARE-Erhöhung nicht erklärt, vielmehr dass alle ARE-Formen erhöht sind. Die Saison 2022/23 steht bereits jetzt weit außerhalb der Normalität.

Fazit: Auch ARE im Allgemeinen waren seit Sommer 2022 häufiger als in den Vorjahren. Die ARE-Aktivität übertrifft eindeutig diejenige von 2017/18, als es eine nach allgemeiner Einschätzung schlimme Grippewelle gab. Die Zunahme kann man quantitativ als mäßig ansehen, es sieht momentan noch nicht nach Verdreifachung der Inzidenz aus.

Daten aus VAERS

Methoden

Ich verwende erneut Disproportionalitätsanalysen (DPA) auf Basis von VAERS-Daten (USA, Alter größer 18). Vergleich (control) sind alle Impfungen außer unknown und C19-Impfungen, die mit report received, vaccinated und date of onset zwischen 2012 und November 2020 in VAERS eingetragen wurden. Wenn es mehrere Begriffe gab, nutzte ich die zusammenfassende Zählung (Personen mit wenigstens einem solchen Ereignis). Liegt die untere 95% Konfidenzgrenze über der 1, so gilt dies als Signal.

Allgemeines

Bei den hier gezeigten Infektionen liegt stets ein Erregernachweis vor, so dass ein kausaler Zusammenhang zu einer Impfung für die meisten Ärzte und Patienten nicht gerade zwingend erscheint.

Besonders deutlich wird diese Problematik bei „Borrelia“ (Abb. 1), was hier fast ausschließlich für „Lyme disease“, also die kutane Borreliose, stand. Diese wird nach allgemeiner Meinung durch Zecken verursacht, welche wiederum Borrelienträger sein müssen. Gerade hier müssen einige Umstände zusammenkommen, damit solche Fälle als Nebenwirkung einer Impfung gemeldet werden. Im Prinzip gelten diese Bedenken aber für alle Infektionen, so dass die Meldezahlen zu Infektionen fast immer niedrig sind.

Virale Infektionen

Ähnlich wie C19 entziehen sich virale Infektionen einer sinnvollen Analyse von Pharmakovigilanzdaten immer dann, wenn es Impfungen dagegen gibt, so dass solche Meldungen eher Impfdurchbrüche darstellen und entsprechend erhöht sind. Dies betrifft vor allem Influenza, HAV, HBV, HPV und Herpes Zoster. Kinderkrankheiten werden wegen der Altersbegrenzung kaum berücksichtigt.

Die verbleibenden Erkrankungen müssen dann noch relativ häufig sein, um hinreichend viele Ereignisse zu bekommen. Beides trifft vor allem auf Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und dem respiratorischen Syncytialvirus (RSV) zu. Tatsächlich zeigen Infektion mit solchen Viren eindeutige Signale in der DPA (Abb. 1).

Beim Herpes simplex ist die Situation komplexer. Die DPA lieferte zunächst kein Signal. Dies dürfte aber weniger an der Zahl der Meldungen nach C19, als an der hohen Zahl nach Kontrolle gelegen haben. Tatsächlich zeigten Zoster-Impfungen (also zur Vermeidung von Gürtelrose, welche als durch Herpes zoster verursacht gilt) im Vergleich zu C19-Impfungen ein Signal (untere 95% Konfidenzgrenze 1,21, proportional rate ratio (PRR) = 1,73), also eine Erhöhung beim Herpes Simplex an. Zieht man nun diese Fälle ab (siehe Abb. 1, „H. simplex – ZV“), dann wird das Signal für Herpes simplex für C19-Impfungen deutlich.

Bei anderen viralen Erkrankungen lagen die Nennungen meist unter 10, so dass kein Unterschied erkennbar sein konnte.

  1. DPA zu verschiedenen Infektionen
    PRR (Symbole) und 95% Konfidenzintervalle.

    Leere Karos: Viren. Leeres Dreieck: Viren, Vergleich C19-Impfstoffe gegen Kontrolle ohne Zoster-Vakzine (-ZF). Hellblaue Karos: Gram-positive Bakterien. Dunkelblaue Karos: Gram-negative Bakterien. Dunkelgrüne Karos: Mykobakterien oder vermutlich durch solche Erreger verursachte Erkrankungen. Hellgrünes Karo: Pilzerkrankungen.
    H: Herpes; GP: gram-positiv; GN: Gram-negativ; pert: pertussis; MDS: Myelodysplastisches Syndrom.

Infektionen mit gram-positiven (GP) Bakterien

Von den GP Bakterien fielen nur Infektionen mit Clostridien auf, diese allerdings recht deutlich. Die häufigsten Vertreter diese Klasse, nämlich Streptokokken, Staphylokokken, und Pneumokokken blieben unauffällig, die letzten beiden sogar mit signifikanter Unterrepräsentanz. Deshalb zeigten auch alle GP Bakterien zusammen eine knapp signifikante Unterrepräsentanz.

Die Unterrepräsentanz der Staphylokokken und Pneumokken, in Maßen auch der Streptokokken finde ich bemerkenswert. Denn gerade diese verursachen oft Symptome, die in den letzten 3 Jahren gerne C19 zugeschrieben wurden. Ein Zusammenhang?

Infektionen mit gram-negativen (GN) Bakterien

Die meisten GN Bakterien fielen in der DPA mit deutlichen Signalen auf (Abb. 1).

Die Ausnahme bildete Bordetella pertussis, der Erreger des Keuchhustens, der deutlich seltener nach C19-Impfungen gemeldet wurde. Hier muss aber daran erinnert werden, dass Pertussisfälle ähnlich den Influenzafällen seit März 2020 stark zurückgingen. Beide Erkrankungen wurden offensichtlich zugunsten von C19 bis Mitte oder Ende 2022 kaum noch diagnostiziert. Das dürfte auch die entsprechenden Verdachtsfallmeldungen zu C19-Impfungen reduziert haben. Nimmt man diese mutmaßlichen Verfälschungen raus („GN excl. Pert.“) wird das Signal deutlich; umgekehrt bleibt es schwach.

Es ist bemerkenswert, dass mit Klebsiella und Pseudomonas zwei typische Problemkeime bzw. sogenannte Opportunisten auffielen. In diese Kategorie kann man auch den GP-Keim Clostridium einordnen.

Infektionen mit Mykobakterien

Mykobakterien, tuberkulöse wie auch nicht-tuberkulöse, zeigten zwar einen hohen Ausschlag im PRR, aber wegen der geringen Fallzahlen kein signifikantes Signal (Abb. 1).

Es gibt viele andere Erkrankungen, die wahrscheinlich auf Mykobakterien zurückzuführen sind. Dabei handelt es sich in erster Linie um die in Abb. 1 rechts von „Mycobacteria“ stehenden. Vielfach zeigten sich beim Myelome, MDS und Morbus Crohn eindeutig antimykobakterielle Arzneistoffe als wirksam; z.B. Thalidomid und seine Verwandten wie z.B. Lenalidomid, Dapson, Hydroxychloroquin und andere. Beim Lupus fand man immer wieder Mykobakterien (derzeit in PubMed >500 Treffer).

Jedenfalls zeigten diese mutmaßlich mykobakteriellen Infektionen deutliche Signale.

Infektionen mit Pilzen

Auch Pilzerkrankungen aller Art zeigen ein eindeutiges Signal (Abb. 1). Das Gesamtergebnis wird dabei von Candidainfektionen, oraler Cadidiasis und „fungal infection“ getragen, welche alle in ähnlicher Größenordnung auffielen.

Sepsis

Laut Wikipedia ist Sepsis (auch Blutvergiftung) ein lebensbedrohlicher Zustand, der entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrreaktionen gegen eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigen.

Dies mag eine moderne Sichtweise sein, die erklären soll, warum eine systemische Kortisongabe die Prognose verbessern könnte. Dennoch darf man die Effekte von wachsenden Massen von Bakterien nicht außer Acht lassen. Zumal ja eine Infektion der Sepsis stets voraus geht.

Jedenfalls sind Sepsis wie auch alle Varianten von Sepsis nach C19-Impfungen unzweifelhaft erhöht (Abb. 2).

  1. DPA zu Sepsis
    Blaue Symbole: Alle Fälle. Rote Symbole: Letale Fälle

Die Rate der letalen Fälle ist nach C19-Impfung, sowohl bezogen auf alle Berichte (Abb. 2) als auch bezogen auf alle Sepsis-Fälle (folgende Tabelle), sogar noch deutlich stärker erhöht.

Die Zahl aller als Verdachtsfall gemeldeten Sepsis-Fälle (1.994) war nur minimal kleiner als die entsprechende Zahl der Krebsfälle (~2.100). Dagegen war die Zahl aller Sepsis-Fälle mit letalem Ausgang (565) sogar deutlich höher als die entsprechende Zahl der Krebsfälle mit letalem Ausgang (~400). Es scheint daher so, als wäre Sepsis in Sachen Mortalitätserhöhung derzeit noch problematischer als Krebs.

Fazit

Es ist logisch und auch mit vielen Daten belegbar, dass immunsupprimierte Patienten ein erhöhtes Risiko auf Krebs wie auch Infektionen haben.

Es liegen zahlreiche Hinweise vor, dass C19-Impfungen neben Krebs auch mit einer allgemein erhöhten Infektanfälligkeit einhergehen. Dabei mag es punktuelle Ausnahmen geben, die aber eher mit Erfassungsproblemen als mit physiologischen oder biochemischen Ursachen erklärbar sind. Virale, bakterielle, mykobakterielle und Pilz-Infektionen scheinen in ähnlicher Größenordnung betroffen.

Die Pharmakovigilanzdaten zeigen zudem eine eindeutig erhöhte Rate von Sepsis und insbesondere von nicht mehr beherrschbaren Fällen an.

Was könnten Betroffene tun? Naheliegend ist, das Immunsystem zu stärken. Dabei käme mir in erster Linie Vitamin D in den Sinn.

Mein Dank geht an Ulf Lorré für Anregungen.


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Dr. Hans-Joachim Kremer verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der klinischen Forschung und ist als freiberuflicher Medical Writer tätig.


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