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Wird SPÖ-Chefin Rendi-Wagner in Linz so wie einst Gusenbauer abdanken?

Published On: 14. April 2023 13:46

Ausgerechnet im Linzer Design Center wird die SPÖ ihren kommenden Parteitag abhalten, bei dem der künftige Parteivorsitzende gekürt bzw. die aktuell amtierende Chefin, Pamela Rendi-Wagner, bestätigt werden soll. Der letzte Parteitag, den die SPÖ dort abgehalten hat, war im Jahr 2008. Und es war eine Art „Ablöse-Parteitag“, da der damalige SPÖ-Bundesvorsitzende Alfred Gusenbauer für Werner Faymann Platz machen musste. In seiner Rede entschuldige sich Gusenbauer bei seinen Genossen für Fehler, die er begangen hatte und die „Ihr erdulden musstet“.

Zur Erinnerung

Gusenbauer war von 2000 bis 2008 SPÖ-Vorsitzender. 2006 gab es übrigens den aktuell vorletzten in Linz abgehaltenen Parteitag, bei dem Gusenbauer noch 95,68 Prozent an Zustimmung erhalten hatte. Beim allerdings letzten Linzer Bundesparteitag, der gleich zwei Jahre später stattfand, gab er sein Amt ab. Es folgte Werner Faymann, der von 2008 bis 2016 SPÖ-Chef war.

Beim damaligen Linzer Parteitag hatte er noch 98,36 Prozent der Delegiertenstimmen bekommen. Dann 2010 in Vösendorf waren es 93,8 Prozent. 2012 erhielt er in St. Pölten 83,43 Prozent – sein schlechtestes Ergebnis. 2014 wurde er in Wien mit 84 Prozent erneut gewählt.  Zwei Jahre später nahm er seinen Hut.

Kern gab rasch auf

2016 gab es somit einen außerordentlichen SPÖ-Bundesparteitag in Wien, bei dem Faymann bereits durch Abwesenheit glänzte. Seit seinem Rücktritt war Michael Häupl interimistisch SPÖ-Chef und Christian Kern übernahm mit 96,8 Prozent das Ruder. Doch nach zwei Jahren nahm auch er seinen Hut. Somit wurde 2018 Kern von Rendi-Wagner bei einem Parteitag in Wels mit 97,8 Prozent Zustimmung abgelöst. 2021 erhielt sie in Wien dann nur noch 75,3 Prozent. Ihr aktuell schlechtestes Ergebnis und das historisch zweitschlechteste an einem Bundesparteitag überhaupt.

Noch schlechteres Ergebnis oder Ablöse?

Ein noch schlechteres Ergebnis würde sie politisch kaum überleben – schon 2021 hatte sie sich die Latte auf zumindest 71,4 Prozent gelegt. Da sie bekanntlich Konkurrenz in Form von zwei Gegenkandidaten hat, die ihr von rechts als auch von links das Feld abgraben, ist zu vermuten, dass sich Rendi-Wagner nicht wird halten können. Sogar zu FPÖ-Politikern dringt von roter Seite immer wieder durch, dass Rendi-Wagner längst weg vom Fenster sei. Ob sie sich, wie einst Gusenbauer, bei den Mitgliedern für ihre Fehler entschuldigen wird? Oder macht sie es wie Faymann und erscheint beim Parteitag erst gar nicht? Variante drei gibt es auch noch: Sie lobt – wie es einst Kern bei ihr getan hatte – den künftigen Nachfolger an der SPÖ-Spitze als „die eindeutig beste Wahl“.

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