Presserat leitet Beschwerdeverfahren gegen DIE ZEIT ein

Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen die Wochenzeitung DIE ZEIT eingeleitet. Hintergrund ist ein Artikel, der Ende Oktober 2021 unter dem Titel „Die neue Lust am Krieg“ veröffentlicht wurde. In dem Artikel geht es um die Rolle Deutschlands in internationalen Konflikten und die Frage, ob das Land sich stärker militärisch engagieren sollte. Der Presserat hat nun mehrere Beschwerden erhalten, die sich auf die Berichterstattung und die Art und Weise der Darstellung beziehen.

Beschwerden wegen einseitiger Berichterstattung

Einige der Beschwerden, die beim Presserat eingegangen sind, werfen der ZEIT vor, einseitig und undifferenziert zu berichten. So werde in dem Artikel nur eine bestimmte Sichtweise dargestellt, während andere Meinungen und Argumente nicht ausreichend berücksichtigt würden. Auch die Art und Weise der Darstellung wird kritisiert. So würden Bilder und Überschriften suggerieren, dass die ZEIT für einen Kriegseinsatz Deutschlands plädiere, obwohl dies im Artikel selbst nicht explizit gefordert werde.

Pressekodex soll eingehalten werden

Der Presserat hat nun angekündigt, das Beschwerdeverfahren einzuleiten und den Artikel auf seine Vereinbarkeit mit dem Pressekodex zu überprüfen. Der Pressekodex ist eine Art Selbstverpflichtung der Medien, bestimmte ethische Grundsätze einzuhalten. Dazu gehört unter anderem die Verpflichtung zur Wahrheit und zur Sorgfalt in der Berichterstattung sowie die Achtung der Menschenwürde und der Persönlichkeitsrechte. Der Presserat kann bei Verstößen gegen den Pressekodex öffentlich Rügen aussprechen, die jedoch keine rechtliche Wirkung haben.

Stellungnahme der ZEIT steht aus

Die ZEIT hat sich bisher nicht zu dem Beschwerdeverfahren geäußert. In einem Kommentar zum Artikel hatte die Wochenzeitung jedoch bereits betont, dass es ihr nicht darum gehe, für einen Kriegseinsatz Deutschlands zu plädieren. Vielmehr gehe es darum, eine Debatte anzustoßen und verschiedene Positionen zu beleuchten. Ob der Presserat die Berichterstattung der ZEIT als einseitig und undifferenziert einstuft und ob es zu einer öffentlichen Rüge kommt, bleibt abzuwarten

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Presserat leitet Beschwerdeverfahren gegen DIE ZEIT ein

Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen DIE ZEIT eingeleitet. In dem im April erschienenen Artikel waren Inhalte aus internen Chats und Mails des Springer-Chefs Mathias Döpfner veröffentlicht worden. Grundlage für das Verfahren sei eine Beschwerde, die Ende vergangener Woche beim Presserat eingegangen war, berichtet presseportal.de. Die Sprecherin des Presserats, Kirsten von Hutten, wird wie folgt zitiert: „Im Mittelpunkt unseres Verfahrens steht die Frage, ob die internen Nachrichten Döpfners von überwiegend öffentlichem Interesse sind oder ob die Veröffentlichung dessen Persönlichkeitsschutz nach Ziffer 8 des Pressekodex verletzt.“ Der Presserat wolle am 15. Juni über den Fall entscheiden. Auch die Berliner Zeitung soll den Informantenschutz nach Ziffer 5 des Pressekodex verletzt haben. Deren Verleger Holger Friedrich hatte nach eigenen Angaben den Namen eines Informanten

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