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1848 Die Frankfurter Paulskirche als Sargnagel fur Polens Freiheitsbestrebungen

Published On: 18. Mai 2023 18:23

Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland im 19. Jahrhundert

Aus der Sicht der Polen weckt 1848 negative Assoziationen, weil die „Paulskirche“ nicht nur deren Interessen zuwiderlief, sondern die mühsam aufgebauten deutsch-polnischen Beziehungen zunichte machte.

„Polen liegt zwischen Russland und Frankreich. Das noch vor Frankreich liegende Deutschland will ich nicht rechnen, weil ein großer Teil der Polen es ungerechterweise als einen breiten Sumpf ansah, den man schnell überspringen müsse, um nach dem gebenedeiten Lande zu gelangen, wo die Sitten am feinsten fabriziert werden“ – schrieb einst Heinrich Heine. Nun ja, ganz so trist, wie es der deutsche Dichterfürst beschrieb, war es damals nicht. Der Wahlfranzose Heine notierte diese Sätze im Jahr 1822, das eher als ein „Hoffnungsanker“ in der deutsch-polnischen Kulturgeschichte betrachtet werden kann. Es war der Beginn der polnischen Frühromantik, die durch Adam Mickiewiczs „Ballady i romanse“ [Balladen und Romanzen] eingeleitet wurde und ebenso auf die Inspirationen deutscher Lyriker zurückzuführen ist. Zugleich fanden die polnischen Freiheitsbestrebungen literarischen Niederschlag in der deutschsprachigen Dichtung.

Es mag heute etwas eigenartig klingen, aber die gegenseitigen Beziehungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren gar nicht so schlecht, wie es uns derzeit einige Historiker einzureden suchen – trotz der 1772 besiegelten Teilungen Polens. Es konnte im Übrigen nur schwerlich zu polnischen Anfeindungen gegenüber einem gesamten einheitlichen Deutschland als Besatzungsmacht kommen, wenn es dieses vor 1848 eigentlich nie gegeben hatte.

Die Revolution von 1848 und ihre Auswirkungen

Die Revolution von 1848 war folglich eine innerdeutsche, nationale Erhebung, die den Versuch darstellte, die Deutschlandregelung der Wiener „Kongressakte“ zu revidieren und den Deutschen Bund durch ein großdeutsches (oder kleindeutsches) Reich zu ersetzen. Diesem, wenn man so will, „ersten“ Deutschen Reich war es dann auch in der Tat vergönnt, ein knappes Jahr lang in der Gestalt der parlamentarischen Frankfurter „Paulskirchenversammlung“ zu existieren.

Interessant: Der mit prominenten Kulturschaffenden gespickte „demokratische“ Teil des Parlaments plädierte für eine groß angelegte Offensive gegen Russland mit dem Ziel der Befreiung Polens. Nach 1848 wandelte sich die Annäherung der deutschen und polnischen Nationalbewegung leider in ein Konkurrenzverhältnis. Trotz der vorherigen unverkennbaren Sympathien für die republikanisch-demokratischen Ambitionen Polens, stimmte die Paulskirchenversammlung nach langer Debatte schließlich für die Eingliederung der vor 1772 polnischen Gebiete in das künftige Deutschland. Die fruchtbare Begegnung zwischen Deutschen und Polen sollte also durch das Frankfurter Parlament einen jähen Abbruch erfahren.

Die politische Dominanz über Posen und Großpolen konnte nun einzig mittels Staatsgewalt aufrechterhalten werden. Dies musste unweigerlich zu einem Paradigmenwechsel in der deutschen Ostpolitik führen: Eine zunächst demokratische Bewegung machte einer imperialen Platz.

Die Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland

Nachdem Krakau 1846 seinen Status als Stadtrepublik verlor und man 1848 das halbwegs autonome Großherzogtum Posen zur Provinz herabstufte, sollte es noch beinah fünfzehn Jahre dauern, ehe sich erneut eine Erhebung Polens anbahnte. Es gab keinerlei „Sympathiebekundungen“ für die Polen mehr und dies mag auch deren internationale Isolation erklären, als sie 1863 im russischen Teilungsgebiet zu dem sog. Januaraufstand [pl. „powstanie styczniowe“] aufriefen. Auch dieser letzte polnische Befreiungsversuch aus dem Joch der russischen Fremdherrschaft endete mit einer Niederlage.

Nach der 1871 erfolgten Reichsgründung sahen sich die auf preu

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1848: Die Frankfurter Paulskirche als „Sargnagel“ für Polens Freiheitsbestrebungen?

Aus der Sicht der Polen weckt 1848 negative Assoziationen, weil die „Paulskirche“ nicht nur deren Interessen zuwiderlief, sondern die mühsam aufgebauten deutsch-polnischen Beziehungen zunichte machte. IMAGO / BildFunkMV Deutscher und polnischer Adler am Grenzübergang Ahlbeck „Polen liegt zwischen Russland und Frankreich. Das noch vor Frankreich liegende Deutschland will ich nicht rechnen, weil ein großer Teil der Polen es ungerechterweise als einen breiten Sumpf ansah, den man schnell überspringen müsse, um nach dem gebenedeiten Lande zu gelangen, wo die Sitten am feinsten fabriziert werden“ – schrieb einst Heinrich Heine. Nun ja, ganz so trist, wie es der deutsche Dichterfürst beschrieb, war es damals nicht. Der Wahlfranzose Heine notierte diese Sätze im Jahr 1822, das eher als ein „Hoffnungsanker“ in der deutsch-polnischen

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