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Kulturkompass: Der arbeitende Souverän

Published On: 21. Mai 2023 14:00

Axel Honneth und sein neues Buch

Axel Honneth beschäftigt sich in seinem neuen Buch „Der arbeitende Souverän. Eine normative Theorie der Arbeit“ mit der Arbeit als verbindendes Element in einer immer weiter auseinander fallenden Gesellschaft. Honneth ist ein Schüler der Kritischen Theorie und einer der profiliertesten Sozialphilosophen weltweit. In seinem Buch widmet er sich einem Thema, das von politisch-medialen Eliten oft vernachlässigt wird: der Arbeit. Honneth weist auf einen wichtigen blinden Fleck in der Gesellschaft hin, die das interdependente Verhältnis von Demokratie und Arbeit vernachlässigt, ja geradezu missachtet.

Die Kritik an den Arbeitsverhältnissen

Im ersten Abschnitt seines Buches widmet sich Honneth drei wichtigen politischen Traditionen, die die Arbeitsverhältnisse in kapitalistischen Gesellschaften für moralisch unhaltbar halten, daher die Arbeitsbedingungen ändern möchten. Als bekanntester Vertreter der Entfremdungs-Kritik kann Karl Marx gesehen werden. Die damaligen Arbeitsbedingungen erfüllten aber diese Aufgabe nicht. Auf einen anderen, wichtigen Aspekt wiederum machten, mit dem Aufkommen des europäischen Frühsozialismus, Bürger der Vereinigten Staaten aufmerksam. Honneth nennt es das „republikanische Argument“. Die dritte Kritik, die Demokratie-Theorie, sei da anders. Zum einen, weil sie ein der Arbeit übergeordnetes, normatives Ziel anstrebe, nämlich demokratische Verhältnisse. Zum anderen, weil sie durch ihren Realitätssinn ein graduelles Prinzip verfolge.

Die Demokratisierung von Arbeitsverhältnissen

Im zweiten Abschnitt seines Buches umreißt Honneth die historische Entwicklung der Arbeit in Westeuropa, angefangen vom 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Obwohl sich langfristig betrachtet die Arbeitsbedingungen verbessert haben, sehe man seit den 50-/60er-Jahren des letzten Jahrhunderts Verschlechterungen bis hin sogar zu Verhältnissen wie zu Anfang der Industrialisierung. Das beeinträchtige demokratische Prozesse, da schlechtere Arbeitsverhältnisse eine politische Partizipation erschwerten. Wie man dem entgegenwirken könne, skizziert Honneth im dritten und letzten Abschnitt seines Buches. Seine Lösung: eine Demokratisierung von Arbeitsverhältnissen. Einerseits müssten alternative Formen zur gesellschaftlichen Arbeit, wie etwa Produktionsgenossenschaften, politisch gefördert werden. Weil diese sich aber an ein bestimmtes Publikum wendeten und daher zur Selbstabkapselung tendierten, bedürfe es andererseits der arbeitsrechtlichen Verbesserungen bestehender Arbeitsverhältnisse. Nur beides in Kombination könnte zu einer Demokratisierung der Arbeitsbedingungen führen. Doch als eigentliches Problem bei der Umsetzung der Demokratisierung von Arbeit sieht Honneth das geringe Interesse aufseiten des politisch-medialen Komplexes und den fehlenden Aktivismus, ja die Feigheit, der meisten Arbeitnehmer

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Kulturkompass: „Der arbeitende Souverän“

Axel Honneth beschäftigt sich in seinem neuen Buch „Der arbeitende Souverän. Eine normative Theorie der Arbeit“ mit der Arbeit als verbindendes Element in einer immer weiter auseinander fallenden Gesellschaft. Axel Honneth muss als Schüler der Kritischen Theorie betrachtet werden. Nach seiner Promotion beim Schweizer Soziologen und Schriftsteller Urs Jaeggi über Foucault und die Kritische Theorie, habilitierte er im Jahr 1990 mit „Kampf um Anerkennung“ bei Jürgen Habermas. Seine Habilitationsschrift wurde eine seiner bekanntesten Schriften. Einerseits gelang ihm somit der Durchbruch vor einem breiten Publikum. Andererseits konnte er im darauffolgenden Jahr eine Professur für Philosophie an der Universität Konstanz antreten. Im Jahr 1996 kam er als Ordinarius für Sozialphilosophie zu seiner Alma Mater, der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main

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