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Der Fall Adler Group ein Wirecard-Skandal auf Raten
Milliardenverluste, schwindendes Eigenkapital und steigende Schulden – die Adler Group, ein Immobilienkonzern mit Sitz in Luxemburg und Wohnungsbeständen in Deutschland, befindet sich in einer äußerst prekären Lage. Der Verwaltungsratschef spricht von „kommerziellen Nahtoderfahrungen“. Der Fall erinnert in Teilen an den Wirecard-Skandal, der vor drei Jahren die deutsche Finanzwelt erschütterte. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ist wieder mit von der Partie.
Auf ihrer Bilanzpressekonferenz Ende April gab die Adler Group bekannt, dass sich der Verlust des Unternehmens 2022 auf 1,67 Milliarden Euro ausgeweitet hat, nach einem Minus von 1,17 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Als Grund dafür wurden Wertminderungen des Immobilienvermögens sowie Abschreibungen auf Forderungen und den Geschäfts- und Firmenwert genannt. In der Folge schrumpfte das Eigenkapital im Konzern um fast die Hälfte auf 1,91 Milliarden Euro. Zugleich nahm die Verschuldung auf 74,5 Prozent des Immobilienvermögens zu, nach 62,7 Prozent Ende 2021.
Die Adler Group hat eine Restrukturierung mit einem Teil der Anleihe-Gläubiger vereinbart und damit eine Insolvenz abgewendet. Bei der Adler Group handelt es sich um einen Wohnungskonzern, der 2020 aus der Fusion der Immobilienunternehmen Ado Properties, Consus Real Estate und Adler Real Estate entstanden ist. Mit fast 70.000 Wohneinheiten vor allem in Großstädten zählte Adler Ende 2020 zu den sechs größten Immobilienkonzernen Deutschlands.
Das Bemerkenswerte an dem Fall Adler ist, dass er einige Parallelen zum Wirecard-Skandal von vor drei Jahren aufweist. So war es erneut der britische Finanzinvestor Fraser Perring, der als Erstes auf Missstände aufmerksam machte, und nicht etwa die Wirtschaftsprüfer oder die Finanzaufsicht Bafin.
Die Kanzlei Rödl & Partner hat sich inzwischen als Prüfer gefunden, doch das ist nur ein halber Erfolg. Denn die Kanzlei übernimmt nur die deutsche Kerngesellschaft und nicht den in Luxemburg eingetragenen Gesamtkonzern. Eine weitere Parallele zum Fall Wirecard ist, dass auch Bundeskanzler Olaf Scholz wieder mit von der Partie ist.
Unter dem Strich lässt sich sagen, dass die Entwicklungen bei der Adler Group erneut kein gutes Licht auf den Finanzplatz Deutschland werfen. Der Fall zeigt erneut, dass die Wirtschaftsprüfer und die Finanzaufsicht versagt haben. Dass ein Konzern in der Größenordnung von Adler gut ein Jahr lang ohne Prüfer unterwegs ist, ist ein bislang einmaliger Vorgang in der deutschen Wirtschaftsgeschichte
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Der Fall Adler Group – ein Wirecard-Skandal auf Raten?
Milliardenverlust, Eigenkapital fast weg, die Schulden steigen, Insolvenz in letzter Minute abgewendet, und der Verwaltungsratschef spricht von „kommerziellen Nahtoderfahrungen“. Das ist kurz gefasst der aktuelle Zustand der Adler Group, einem Immobilienkonzern mit Sitz in Luxemburg und Wohnungsbeständen in Deutschland. Das Pikante dabei: Der Fall erinnert in Teilen an den Wirecard-Skandal, der vor drei Jahren die deutsche Finanzwelt erschütterte. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ist wieder mit von der Partie. Von Thomas Trares. Wie die Adler Group auf ihrer Bilanzpressekonferenz Ende April bekannt gab, hat sich der Verlust des Unternehmens 2022 auf 1,67 Milliarden Euro ausgeweitet, nach einem Minus von 1,17 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Als Grund dafür wurden Wertminderungen des Immobilienvermögens sowie Abschreibungen auf Forderungen und den Geschäfts- und Firmenwert
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