Bundesregierung verfehlt Ziel bei Neubauwohnungen Baubranche warnt vor Einbruch
Wohnungsbau in Deutschland legt leicht zu, aber Aussichten sind trübe
Der Bedarf an Wohnungen in Deutschland ist groß. Doch die Bundesregierung hat ihr Ziel für den Neubau erneut verfehlt – trotz eines überraschenden Anstiegs 2022. Wie sind die Aussichten für dieses Jahr?
Beim Wohnungsmangel in Deutschland ist vorerst keine Besserung in Sicht: Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 neuen Wohnungen bleibt trotz eines leichten Anstiegs klar außer Reichweite. 2022 wurden ungeachtet hoher Baupreise, knapper Materialien und gestiegener Zinsen 295.300 Wohnungen fertiggestellt – 0,6 Prozent mehr als 2021, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Ökonomen warnen vor trüben Aussichten am Neubau und sozialen Folgen
Ökonomen warnen vor trüben Aussichten am Neubau und sozialen Folgen – denn auch wegen der Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine bleibt der Wohnungsbedarf groß. Dieses Jahr rechnet die Baubranche mit höchstens 250.000 fertiggestellten Wohnungen. Gewerkschaften forderten abermals ein milliardenschweres Sondervermögen für den Wohnungsbau.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) kündigte an, den Neubau von Einfamilienhäusern mit einem neuen Förderprogramm anzukurbeln. Den leichten Anstieg bei der Zahl neugebauter Wohnungen im vergangenen Jahr bewertete sie positiv. „Der Bau bleibt auch in der Krise stabil“, sagte Geywitz.
Stornierungswelle im Wohnungsbau
Tatsächlich steht der Neubau von allen Seiten unter Druck. Wegen der gestiegenen Zinsen halten sich viele Bauherren mit Projekten zurück oder stornieren sie – von privaten Hausbauern bis Großinvestoren. Seit Monaten beobachtet das Ifo-Institut eine Stornierungswelle im Wohnungsbau. Im Februar berichteten 14,3 Prozent der befragten Unternehmen davon. Zwischen 2012 und 2019 lag der Wert kein einziges Mal über 3 Prozent. Zugleich sind Handwerker weiter knapp und die Baupreise rasant gestiegen. Obendrein hat die Bundesregierung die staatliche Neubauförderung gesenkt und die energetischen Auflagen erhöht.
Gegen eine Erholung am Bau spricht auch, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten am Boden liegt – viele Menschen wollen oder können sich mit teureren Krediten kein Eigentum leisten. Im ersten Quartal brach das Neugeschäft laut Verband deutscher Pfandbriefbanken um fast die Hälfte ein, gemessen am Rekordquartal des Vorjahres
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Bundesregierung verfehlt Ziel bei Neubauwohnungen – Baubranche warnt vor Einbruch
Der Wohnungsbau legte 2022 leicht zu, die Aussichten sind aber nicht so gut.Foto: Mickis-Fotowelt/iStock Der Bedarf an Wohnungen in Deutschland ist groß. Doch die Bundesregierung hat ihr Ziel für den Neubau erneut verfehlt – trotz eines überraschenden Anstiegs 2022. Wie sind die Aussichten für dieses Jahr? Beim Wohnungsmangel in Deutschland ist vorerst keine Besserung in Sicht: Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 neuen Wohnungen bleibt trotz eines leichten Anstiegs klar außer Reichweite. 2022 wurden ungeachtet hoher Baupreise, knapper Materialien und gestiegener Zinsen 295.300 Wohnungen fertiggestellt – 0,6 Prozent mehr als 2021, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Ökonomen warnen vor trüben Aussichten am Neubau und sozialen Folgen – denn auch wegen der Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen
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