Wie sich der Westen in der Ukraine verkalkuliert hat und warum es keinen Waffenstillstand geben wird
Veröffentlicht am 30. Mai 2023 von CP.
Die Bedeutung von Mackinders Werk für die heutige Politik
Als geopolitische Analysten stehen wir alle in der Schuld von Halford John Mackinder. Sein Werk „The Geographical Pivot of History“, das im Jahr 1904 veröffentlicht wurde, bildet die Grundlage für fast alle strategischen Überlegungen in den heutigen politischen Gremien, Think Tanks und Militärakademien des Westens. Die ersten drei Regeln von Mackinder sind allgemein bekannt: Wer Osteuropa beherrscht, beherrscht das Kernland. Wer das Kernland beherrscht, beherrscht die Weltinsel. Wer die Weltinsel beherrscht, beherrscht die Welt.
Warum der Westen keinen Verlust der Ukraine zulassen darf
Für die Mackinderisten an der Spitze der Machtstrukturen in London, Washington D.C. und Brüssel bedeutet der Verlust der Ukraine den Verlust der gesamten Welt, denn sie haben eine sehr veraltete Sicht der Weltgeographie. Der Westen hat sich selbst in den Ruin getrieben – wirtschaftlich, moralisch und vor allem spirituell – in seinem einzigartigen Bestreben, das Kernland zu gewinnen. Dies hat zu einer politischen Krise geführt, die an der Mitte der westlichen Gesellschaft nagt. Die Kosten-Nutzen-Analyse der Fortsetzung des Ukraine-Projekts hat den Kipppunkt erreicht.
Die Strategie des Westens und die Antwort Russlands
Wenn man weiß, dass der Gegner alles, was er hat, in einen Konflikt wirft, dann ist die Strategie einfach: Man muss alles zerstören, was er in den Konflikt wirft, bis ihm das Geld, die Männer und das Material ausgehen, das er in den Konflikt werfen kann. Und genau das hat Russland getan. Das Projekt Ukraine-Krieg begann 2014/2015. Der Westen hat Viktor Janukowitsch aus der Macht geworfen und Russland hat ihm die Krim weggenommen. Seine „Shock and Awe“-Antwort bestand dann darin, den Ölpreis von 125 Dollar auf 25 Dollar pro Barrel abstürzen zu lassen. Dies war die erste Aktion der „Rubel-zu-Trümmer-Kampagne“ („Ruble to Rubble“). Sie hat damals nicht funktioniert. Vielmehr hat sie Russland und die Welt auf den Weg gebracht, auf dem sie sich heute befinden. Es gibt eine direkte Verbindungslinie von 2014 bis heute, nicht nur geographisch, sondern auch auf den Finanzmärkten und in der Politik des übrigen Osteuropa – dem Kernland.
Aber unabhängig davon wird es im Kernland keinen Waffenstillstand geben. Russland wird nicht klein beigeben. China wird es bis zum Ende unterstützen, ebenso wie die OPEC+ und der Rest von Zentralasien. Aber sie werden nicht einen Zentimeter weiter eskalieren, als sie müssen. Dem Westen zu erlauben, weiterhin zu glauben, dass er gewinnen kann, ist die ultimative Form, einen überlegenen Gegner zu zermalmen
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Wie sich der Westen in der Ukraine verkalkuliert hat und warum es keinen Waffenstillstand geben wird
Bild: K. Demeter/Midjourney Veröffentlicht am 30. Mai 2023 von CP. Wir alle, die sogenannten geopolitischen Analysten, stehen in der Schuld von Halford John Mackinder. Sein 1904 veröffentlichtes Werk «The Geographical Pivot of History» ist die Grundlage für fast alle strategischen Überlegungen in den heutigen politischen Gremien, Think Tanks und Militärakademien des Westens. Wir alle kennen die ersten drei Regeln von Mackinder: Wer Osteuropa beherrscht, beherrscht das Kernland. Wer das Kernland beherrscht, beherrscht die Weltinsel. Wer die Weltinsel beherrscht, beherrscht die Welt. … Deshalb darf es für den Westen keine Niederlage in der Ukraine geben. Für die Mackinderisten an der Spitze der Machtstrukturen in London, Washington D.C. und Brüssel bedeutet der Verlust der Ukraine den Verlust der gesamten Welt, denn sie haben diese
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