Auch nicht in unserem Namen

Von Malca Goldstein-Wolf. Fast 200 Juden haben einen Gegenbrief zur Solidaritätsbekundung mit Claudia Roth veröffentlicht. Daraufhin wurde ich von weiteren Interessenten scherzhaft gefragt, ob sie denn zum Judentum konvertieren müssten, um ebenfalls unterschreiben zu können. Hier gibt es einen Offenen Brief für Nicht-Juden.

Der Hintergrund

50 umstrittene jüdische Akteure haben im Spiegel eine Solidaritätsbekundung mit Claudia Roth veröffentlicht, nachdem diese beim jüdischen Musikwettbewerb Jewrovision von jugendlichen Teilnehmern ausgebuht worden war (Achgut berichtete). Fast 200 Juden haben einen Gegenbrief dazu veröffentlicht und unterzeichnet. Daraufhin wurde ich von weiteren Interessenten scherzhaft gefragt, ob sie denn zum Judentum konvertieren müssten, um ebenfalls unterschreiben zu können.

Der Offene Brief für Nicht-Juden

Ohne Zweifel hat der Offene Brief auch bei Nicht-Juden wie eine Bombe eingeschlagen. Auch ihnen brennt es unter den Nägeln, die Arbeit der Kulturstaatsministerin Roth zu kritisieren. Vielen Nicht-Juden ist es ein Bedürfnis, ihren jüdischen Freundinnen und Freunden solidarisch zur Seite zu stehen und einer Politik zu widersprechen, die Antisemitismus oftmals Tür und Tor öffnet. Die bekundete Solidarität, die uns in zahlreichen Nachrichten und Kommentaren erreichte, war herzerwärmend. Deshalb gibt es nun für unsere nicht-jüdischen Unterstützer eine Möglichkeit, auch mit ihrem Namen unser Anliegen in einem erweiterten Offenen Brief öffentlich zu bekunden. Wer also mitmachen möchte, schickt bitte seinen Namen an folgende Email-Adresse: [email protected]

Der Offene Brief

AUCH NICHT IN UNSEREM NAMEN
Wir, die Unterzeichnenden, solidarisieren uns ausdrücklich mit dem Offenen Brief unserer jüdischen Freundinnen und Freunde. Der Offene Brief ist hier nachzulesen. Wir stimmen der Kritik an der Arbeit der Kulturstaatsministerin Roth zu und erklären ausdrücklich, dass weder sie, noch ihre Unterstützer in unserem Namen handeln. Wir stehen vereint gegen jede Form von Antisemitismus und verlangen von der Kulturstaatsministerin nicht nur klare Worte, sondern endlich auch Taten. Wir schämen uns für eine Kulturpolitik, wie sie nicht nur auf der Documenta der Schande gezeigt wurde. Wir schämen uns für eine Appeasement gegenüber dem iranischen Mörderregime. Kulturstaatsministerin Claudia Roth repräsentiert uns nicht!

Liste der Unterzeichner

1 Ahlswede, Christiane
2 Akalin, Dylan
3 Allam, Karim
4 Anderle, Angelika
5 Andreoli, Daniel
6 Anft, Holger
7 Antes, Stefan
8 Apelt, Frank
9 Arafa, Alexia
10 Arafa, Josephin
11 Armbruster, Birgit
12 Auerbach, Angelika
13 Baake, Holger
14 Bänsch, Andreas
15 Baranj, Robert
16 Barndt, Claudia
17 Bauer, Gabriele
18 Bauer, Gunnar
19 Baumann, Günter
20 Bausch, Michaela
21 Bebensee, Torsten
22 Beckedahl, Jürgen
23 Becker, Hans-Josef
24 Beer, Michael
25 Benning, Jürgen
26 Benser, Dr. Bernd
27 Benze, Michael
28 Bergmann-Reuter, Adelheid
29 Berlin Esther
30 Bernt, Florian
31 Betz, Andre
32 Biermann-Volke, Ingrid
33 Bierod, Ilja
34 Bimmler, Uwe
35 Björkson, Snorre
36 Blotenkämper, Sandrine
37 Bock, Andreas
38 Bohn, Gabriele
39 Bohrer, David
40 Bons-Reichstein, Mechthild
41 Borath, Rudolf
42 Bornholdt, Daniel
43 Böttger, Christel
44 Bradtmüller, Marion
45 Braun, Michael
46 Breternitz, Peter
47 Brockmann, Thomas
48 Brück, Gerlinde
49 Brückner, Karenina
50 Brühl, Anke
51 Bucher, Klaus
52 Bühlmann, Sabine
53 Burkart, Martin
54 Buschmann, Dr. Mirko
55 Busse, Björn
56 Capel, Raimond
57 Carolus, Bernhard
58 Christl, Ulrike
59 Claasen, Heiko
60 Claassen, Simone
61 Clauss, Ute
62 Conradt, Simon
63 Cosola, Christine
64 Cupi, Sabine
65 Dachwitz, Dr. Eberhard
66 Dähnhardt, Tanja
67 Damkier, Anders
68 de Vries, Christoph
69 Degerkolb, Peter
70 Deißner, Sebastian
71 Demir, Nihat
72 Deuster, Carsten
73 Dierks, Michael
74 Dierks, Ulrike
75 Dieske, Holger
76 Döme, Natascha
77 Dörge, Jonas
78 Drach, Eliana
79 Drost, Claudia
80 Dünzl, Frank
81 Ehrlich, Constanze
82 Eitelbach, Ingo
83 Elsässer, Georg
84 Ender, Annett
85 Eremias, Katrin
86 Exner, Roland
87 Feiler, Stefan
88 Fernandez, Miguel Arias
89 Fiedler, Johannes
90 Fietz, Thomas
91 Fischer, Dr. Gert
92 Fischer, Peter
93 Flemming, Angela
94 Fleps, Christa
95 Fliesgen, Dirk
96 Fondacaro, Michael
97 Förster, Maic
98 Francucci-Martens, Maria
99 Fraske, Daniel
100 Frey, Helmut
101 Frischauf, Jörg
102 Früh, Rainer David W.
103 Furman-Damatov, Viktoria
104 Fuß, Bernhard
105 Fux, Ursula
106 Gadalla-Nickel, Ulaya
107 Gangl, Tanja
108 Geurts, Martin
109 Gießmann, Paul
110 Glaß, Carsten
111 Göhler, Thomas
112 Goldschmidt, Eva Isabella
113 Gottschalk, Hermann
114 Gottschall, Jochen
115 Gottschlich, Dr. Andreas
116 Graf von Fab

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„Auch nicht in unserem Namen“

Von Malca Goldstein-Wolf. Fast 200 Juden haben einen Gegenbrief zur Solidaritätsbekundung mit Claudia Roth veröffentlicht. Daraufhin wurde ich von weiteren Interessenten scherzhaft gefragt, ob sie denn zum Judentum konvertieren müssten, um ebenfalls unterschreiben zu können. Hier gibt es einen Offenen Brief für Nicht-Juden. 50 umstrittene jüdische Akteure haben im Spiegel eine Solidaritätsbekundung mit Claudia Roth veröffentlicht, nachdem diese beim jüdischen Musikwettbewerb Jewrovision von jugendlichen Teilnehmern ausgebuht worden war (Achgut berichtete). Fast 200 Juden haben einen Gegenbrief dazu veröffentlicht und unterzeichnet. Daraufhin wurde ich von weiteren Interessenten scherzhaft gefragt, ob sie denn zum Judentum konvertieren müssten, um ebenfalls unterschreiben zu können. Ohne Zweifel hat der Offene Brief auch bei Nicht-Juden wie eine Bombe eingeschlagen. Auch ihnen brennt es unter den Nägeln

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