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Der Zwang zur Freiwilligkeit

Published On: 10. Juni 2023 1:55

Ich mag das Sportfreunde-Stiller-Lied „Tischtennis“ sehr. Es ist nicht wegen seiner herausragenden Musikgeschichte oder seiner genialen Produktion, sondern wegen einer Strophe oder genauer gesagt wegen einem einzigen Wort charmant. Der Refrain lautet: „Mag doch einfach Tischtennis, mein Kind / Schau, wie gut Chinesen darin sind.“ Heutzutage wird dies wahrscheinlich als rassistisch angesehen, da es behauptet, dass Chinesen anders als andere Menschen sind. Wahrscheinlich darf man bei uns auch nicht mehr öffentlich behaupten, Chinesen seien in irgendetwas „gut“, weil das die westliche Propaganda unterläuft. Aber was mich sofort beim ersten Hören gepackt hat, war die Aufforderung: „Mag doch!“

Ich erinnere mich an eine Szene in meiner Kindheit, die mich an diese Aufforderung erinnert hat. Meine Mutter hatte mir etwas angeschafft, vermutlich Hausaufgaben oder so einen Schmarrn, den ich nicht tun wollte. Auf die Frage, wieso ich mal wieder nicht getan hatte, was man mir zu tun angeschafft hatte, antwortete ich wahrheitsgemäß: „Weil ich nicht will!“ Meine Mutter sagte daraufhin: „Dann will halt!“ Es ist der gleiche Fehler wie in Rüdiger Linhofs Text. Man kann niemandem befehlen oder anschaffen, etwas zu mögen oder zu wollen. Das gilt auch fürs Können.

Es gibt bestimmte Dinge, zu denen ein Mensch, weil er Mensch ist, nicht gezwungen werden kann. Die muss er freiwillig tun oder gar nicht. Ich mag den Gedanken, dass man sie tun mögen, wollen oder können nur freiwillig muss, weil man nur dann ein Mensch ist, wenn man in der Lage ist, etwas zu mögen, zu wollen und zu können. Seit einiger Zeit wird uns jedoch eingeredet, dass es unbedingt angebracht sei, Chinesen nicht zu mögen. Mit Tischtennis hat das diesmal nichts zu tun; es geht vielmehr darum, dass unser imperialer Herr, die Führung der Vereinigten Staaten von Amerika, beschlossen hat, es sei nötig, Krieg gegen die Volksrepublik China zu führen.

Die Geschichte hinter dem Konflikt

Die Ursprünge des Konflikts liegen in der Gründung der sogenannten Republik China auf Taiwan im Jahr 1949. Die von den deutschen Nazis unterstützte Kuomintang-Partei unter ihrem Führer Chiang Kai-shek war im chinesischen Bürgerkrieg Mao Tse-tungs Kommunisten unterlegen und auf die ehemals von Japan besetzte Insel Formosa geflohen, wo Chiang als Diktator sein Regime errichtete und fortan behauptete, der alleinige legitime Herrscher und Vertreter von ganz China und seiner Milliarde Einwohner zu sein. Taiwan wurde bis in die siebziger Jahre als „offizielles“ China und dessen Gesamtvertreter gesehen und saß sogar im UN-Sicherheitsrat.

Die Idee der Annäherung

US-Außenminister Henry Kissinger hatte die Idee, sich ein bisserl an die verhassten Rotchinesen „annähern“ und damit einen Keil zwischen diese und die noch viel verhasstere Sowjetunion treiben. Eventuell könne man auf diese Weise sogar die ebenfalls kommunistischen Nordvietnamesen, mit deren Ausrottung die USA beschäftigt waren, besiegen. Die Idee der Annäherung wurde von Präsident Richard Nixon unterstützt und führte schließlich zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und China im Jahr 1972. Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Ländern immer wieder verschlechtert, insbesondere in den letzten Jahren unter der Führung von Donald Trump und Joe Biden.

Der Konflikt heute

Heute ist der Konflikt zwischen den USA und China aufgrund von Handelsstreitigkeiten, Menschenrechtsverletzungen und territorialen Ansprüchen im Südchinesischen Meer eskaliert. Die USA haben Sanktionen gegen China verhängt und versuchen, ihre Verbündeten davon zu überzeugen, dass China eine Bedrohung für die Weltordnung darstellt. China seinerseits hat mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht und versucht, seine Position als aufstrebende Supermacht zu stärken. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Konflikt in Zukunft entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Welt haben wird

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Der Zwang zur Freiwilligkeit

Ich mag das Sportfreunde-Stiller-Lied „Tischtennis“ sehr. Nicht weil es ein einsamer Höhepunkt der Musikgeschichte oder herausragend genial produziert wäre; aber ich finde es charmant, auch oder vor allem wegen einer Strophe oder vielmehr dem Chorus und genauer gesagt wegen einem einzigen Wort. Der Refrain geht so: „Mag doch einfach Tischtennis, mein Kind / Schau, wie gut Chinesen darin sind.“ Heute ist das wahrscheinlich rassistisch — wegen der Behauptung, Chinesen seien anders als andere Menschen. Wahrscheinlich darf man bei uns auch gar nicht mehr öffentlich behaupten, Chinesen seien in irgendetwas „gut“, weil das die westliche Propaganda unterläuft, der zufolge Chinesen vor allem „aggressiv“ und „immer aggressiver“ sowie auf „rücksichtslose Expansion“ aus sind — was streng genommen wiederum rassistisch sein könnte, weshalb

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