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Mittelalterfest bei Wasseralfingen – Hubert der Henker hat nix zu tun: Hexenverbrennung abgesagt

Published On: 10. Juni 2023 1:54

Hexenverbrennung auf Mittelalterfest fällt aus

Es sollte eine Riesensause werden: Die Hexenverbrennung auf dem Mittelalterfest am Schloss Wasseralfingen in Baden-Württemberg. Hubert der Henker wollte seines grausamen Amtes walten und eine Malefikantin zum Scheiterhaufen führen. Doch nun muss der Meister Däumchen drehen. Die Hexenverbrennung fällt aus.

Nicht, weil das arme Weiblein etwa freigesprochen oder auf ihrem Besen einfach davongeflogen wäre, sondern wegen moralischer Empörung des üblichen Klientels, neudeutsch Shitstorm. „An alle, die jetzt so tun, als wäre es völlig harmlos und normal eine Hexenverbrennung nachzuspielen…“, schreibt allen Ernstes eine gewisse Andrea Snurb auf Facebook, „Sollen wir demnächst auch den Holocaust nachspielen, weil das ja nunmal Teil der Geschichte ist?“ Himmel, was für ein Furor.

Ein vielseitiges Programm

Und dabei sollte doch alles nur ein Spiel sein, ein Spaß, klar, mit etwas Spannung vor historischer Kulisse. Edle Ritter und stolzierende Hübschlerinnen „Ein vielseitiges Programm erwarte die Besucher“, versprach Ortsvorsteherin Andrea Hatam noch Anfang der Woche gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Eine Zeitreise vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Hochmittelalter.

Und die hat auch einiges zu bieten: Am Schloss gastiert dieses Jahr zum fünften Mal der Mittelalter Markt. Edle Ritter im Turnier, Gaukler, Handwerker selbst Medici zeigen vom 9. bis zum 11. Juni ihre Künste. Fahrende Händler bieten ihre Ware feil und ältere Herren können ihre lüsternen Augen auf vorbeistolzierende Hübschlerinnen werfen. Speziell für Schwaben attraktiv: Außer dem Konzert mit „Des Geyers schwarzer Haufen“ ist der Eintritt kostenlos.

Mittelalterfeste sind eh reaktionär

Die Jahrhunderte der edlen Ritter, der weniger edlen spanischen und englischen Eroberer, eines Martin Luthers, eines Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen oder eben einer heldenhaften Katharina Henot waren kein Zuckerschlecken. Ende des Mittelalters bis in die Neuzeit wurden 60.000 Menschen, so schätzen Experten heute, Opfer des Hexenwahns in Europa.

Aber, um hier mal mit ein paar Märchen aufzuräumen: 2/3 der Unglücklichen waren Frauen, 1/3 Männer. Die wenigsten wurden lebendig verbrannt. Die katholische Inquisition war eine ausgewiesene Gegnerin der Hexenverfolgung. Einer der schärfsten Kritiker war Friedrich Spee (1591-1635), ein Jesuit und, nach neusten Forschungen, selbst Hexenbeichtvater. In seinem Buch Cautio Criminalis spricht er sich vehement gegen die Verfolgung und gegen die Folter aus.

Und weder die protestantische noch die katholische Kirche verurteilten die Angeklagten, dass war die Aufgabe der weltlichen Gerichtsbarkeit. Doch, warum sollten auch dauerempörte Spielverderber sich um historische Fakten kümmern? Die stören nur. Nun haben sich alle im Planungsteam des Festes drauf geeinigt, dass die Hexenverbrennung im katholischen Wasseralfingen ausfällt.

Und im kommenden Jahr fällt dann irgendwem auf, dass die Hübschlerinnen vor Kinderaugen auf einem Familienfest ebenfalls nichts zu suchen haben. Genauso wenig wie Ritter, Schmiede und Gaukler. Mittelalterfeste sind eh reaktionär

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Mittelalterfest bei WasseralfingenHubert der Henker hat nix zu tun: Hexenverbrennung abgesagt

Es sollte eine Riesensause werden: Die Hexenverbrennung auf dem Mittelalterfest am Schloß Wasseralfingen in Baden-Württemberg. Hubert der Henker wollte seines grausamen Amtes walten und eine Malefikantin zum Scheiterhaufen führen. Doch nun muß der Meister Däumchen drehen. Die Hexenverbrennung fällt aus. Nicht, weil das arme Weiblein etwa freigesprochen, oder auf ihrem Besen einfach davongeflogen wäre, sondern wegen moralischer Empörung des üblichen Klientels, neudeutsch Shitstorm. „An alle, die jetzt so tun, als wäre es völlig harmlos und normal eine Hexenverbrennung nachzuspielen…“, schreibt allen Ernstes eine gewisse Andrea Snurb auf Facebook, „Sollen wir demnächst auch den Holocaust nachspielen, weil das ja nunmal Teil der Geschichte ist?“ Himmel, was für ein Furor. Und dabei sollte doch alles nur ein Spiel sein, ein Spaß, klar

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