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Jan David Zimmermann Eine totalitaere Transformation

Published On: 18. Juni 2023 15:00

Sind wir als Gesellschaft in den Fluss „Lethe“ gestiegen? In der griechischen Mythologie ist das der Fluss des Vergessens. Wer in ihn steigt oder von seinem Wasser trinkt, vergisst. Der österreichische Schriftsteller und Journalist Jan David Zimmermann beleuchtet in seinem Buch LETHE. Vom Vergessen des Totalitären die Entwicklungen der Corona-Zeit in unserer Gesellschaft. Darin kommt er zu dem Schluss, dass viele in unserer Gesellschaft vergessen haben, „wie das Totalitäre aussieht, nur weil es in einem neuen Gewand wiederkam“ . Im Interview mit den NachDenkSeiten erläutert Zimmermann unter anderem, warum er vom Totalitären in unserer Gesellschaft spricht und wie es sich auch in der Sprache abbildet. Von Marcus Klöckner.

Das Totalitäre und Autoritäre in der Sprache

Herr Zimmermann, in Ihrem Buch kommen die Begriffe „autoritär“ und „totalitär“ jeweils über 70-mal vor – auf rund 140 Seiten. Ihr Buch handelt aber nicht von einer dunklen Vergangenheit, sondern von der aktuellen Zeit. Würden Sie uns das erklären? Mein Punkt ist: Auch wenn hier von der Gesellschaft verdrängt wird; uns hat das Totalitäre erneut heimgesucht, allerdings in einem anderen, neuen Gewand und unter ungeahnten Umständen. Mein Buch handelt von der jüngsten Vergangenheit. Darin sind meine politischen Essays der Jahre 2021 und 2022 versammelt, und sie protokollieren die politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen der Corona-Zeit. Die Nachwirkungen dieser Hochphase sind immer noch zu spüren und werden uns noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte beschäftigen.

Können Sie das Autoritäre, das Totalitäre, das Sie beobachten, näher skizzieren? Gerne, zuerst muss ich aber vielleicht kurz den Unterschied zwischen den beiden Begriffen erläutern. Das Autoritäre ist, wenn man so will, ein wenig schwächer als der Totalitarismus. Autoritär kann demnach – salopp formuliert – auch jemand sein, der hierarchisch seine Meinung durchsetzen will, und alle müssen dem folgen. Das kann unangenehm, bedrohlich und gewalttätig sein, aber es ist nichts gegen die Systematik des Terrors, die der Totalitarismus als Staatsform bereithält. Das Totalitäre ist eine Steigerungsform des Autoritären und arbeitet noch stärker mit Angst, Druck, Nötigung und Zensur und dringt dabei in alle Lebensbereiche ein.

Die Sprache als Indikator für den demokratischen Zustand einer Gesellschaft

Ich habe daher oft den Begriff Totalitarismus in

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Jan David Zimmermann: „Eine totalitäre Transformation“

Sind wir als Gesellschaft in den Fluss „Lethe“ gestiegen? In der griechischen Mythologie ist das der Fluss des Vergessens. Wer in ihn steigt oder von seinem Wasser trinkt, vergisst. Der österreichische Schriftsteller und Journalist Jan David Zimmermann beleuchtet in seinem Buch LETHE. Vom Vergessen des Totalitären die Entwicklungen der Corona-Zeit in unserer Gesellschaft. Darin kommt er zu dem Schluss, dass viele in unserer Gesellschaft vergessen haben, „wie das Totalitäre aussieht, nur weil es in einem neuen Gewand wiederkam“ . Im Interview mit den NachDenkSeiten erläutert Zimmermann unter anderem, warum er vom Totalitären in unserer Gesellschaft spricht und wie es sich auch in der Sprache abbildet. Von Marcus Klöckner. Herr Zimmermann, in Ihrem Buch kommen die Begriffe „autoritär“ und „totalitär“ jeweils

Details zu Jan David Zimmermann: „Eine totalitäre Transformation“

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