corona-kollateralschaden-wenig-respekt-fuer-nebenwirkungenCorona Kollateralschaden wenig Respekt für Nebenwirkungen
der-westliche-doppelstandard-rechtfertigt-russlands-krieg-nichtDer westliche Doppelstandard rechtfertigt Russlands Krieg nicht
jetzt-fuhrt-die-ubs-das-dunkle-mosambik-kapitel-der-cs-weiter

Jetzt fuhrt die UBS das dunkle Mosambik-Kapitel der CS weiter

Published On: 18. Juni 2023 8:41

dass sie die Klage des Staates Mosambik gegen die ehemalige CS abweisen möchte, ist kein gutes Zeichen. Der Kreditskandal in Mosambik, in den die Credit Suisse verwickelt war, ist eine der noch nicht verdauten Altlasten, welche die UBS übernommen hat und für welche die Steuerzahler jetzt teilweise haften. Die Anwälte der CS/UBS wollen den Thunfischflotten-Prozess zum Platzen bringen und helfen damit der korrupten Elite in Mosambik.

Milliardenkredite und Bestechungsgelder wurden 2013 respektive 2014 von der CS London und der russischen Bank VTB London an Mosambik vergeben. Die CS zahlte zwei Kredite in der Höhe von 1’004 Millionen Dollar an die libanesische Firma Privinvest für den Bau einer Küstenschutz- und Thunfisch-Fischereiflotte in Mosambik. Das afrikanische Land sollte für diese Kredite geradestehen. An die gleichen Projekte finanzierte die russische Staatsbank VTB weitere 1’003 Millionen. Im Vorfeld waren Bestechungsgelder von rund 200 Millionen Dollar geflossen. Die Kredite waren verfassungswidrig, weil sie vor dem Parlament Mosambiks, das sie hätte absegnen müssen, geheim gehalten worden waren. Und sie waren auch weder dem IWF noch den Geber-Ländern gemeldet worden.

Als das Ausmass des Skandals im April 2016 international publik wurde, froren IWF und die Geberländer die Budgethilfe an Mosambik während der folgenden fünf bis sechs Jahre ein. Das Land musste Insolvenz anmelden, und mindestens eine Million Menschen fiel unter die Armutsgrenze. Die Schiffbaufirma lieferte übrigens nach und nach die Schiffe. Von mosambikanischer Seite verlautete aber, sie hätten sich als unbrauchbar erwiesen. Überteuert waren sie auch. Seit einigen Jahren rosten sie im Hafen von Maputo still vor sich hin.

Drei Investmentbanker der CS London hatten zwei dieser Kredite vorbereitet und dafür eine zweistellige Millionen-Summe kassiert. Zwei der Banker verliessen gleich danach die Bank und eröffneten in einem schmucken Zürcher Altstadthaus – als Filiale des libanesischen Schiffbauunternehmens – eine Firma namens Palomar Capital Advisors, die den Zahlungsverkehr zwischen dem Schiffbauer und Mosambik abwickeln sollte. Im März 2016, als einer der Kredite umgeschuldet wurde, waren die beiden Ex-Banker wieder mit von der Partie, diesmal aber auf der Gegenseite.

Die Klage des Staates Mosambik

Im September oder Oktober sollten am London Court diverse Klagen und Gegenklagen zu diesem Kasus verhandelt werden, darunter auch eine Klage des Staates Mosambik gegen die ehemalige CS. Jetzt ist unsicher, ob diese Klage überhaupt verhandelt werden wird. Die Credit Suisse hat am 14. Juni beim Gericht die Abweisung dieser Klage beantragt. Die Anwälte der CS/UBS wollen den Thunfischflotten-Prozess zum Platzen bringen und helfen damit der korrupten Elite in Mosambik.

Die Reaktion der Audit-Firma Kroll

Als die Audit-Firma Kroll 2017 sechs Monate lang den Fall Mosambik untersuchte, kooperierte die CS nicht und beschwerte sich im Nachhinein stattdessen bei der Audit-Firma, sie habe die von der Bank eingenommenen Gebühren viel zu hoch angesetzt. Die CS-Chefs waren Meister im Wegsehen und Verdrängen der internen Probleme. Diese (und diverse andere) eigenartigen Vorfälle fielen alle in die Ära, als Urs Rohner den CS-Verwaltungsrat präsidierte.

Die Rolle der Medien und Bankenaufsicht

Weder von der Bankenaufsicht Finma noch von den Medien ging jemals der geringste Druck auf die Teppichetage der CS aus, die obskuren Vorfälle zu untersuchen. Die Chefs sahen keinen Anlass, proaktiv tätig zu werden und die interne Kultur auch nur zu durchleuchten. Die grösseren Schweizer Medien griffen das Kredit-Schlamassel mit Mosambik nie ernsthaft auf. Ganz anders die Beschattungsaffäre gegen Iqbal Khan im Spätsommer 2019. Genüsslich wurde diese wochenlang von den Medien hin- und hergewälzt. Den um Dimensionen schwerer wiegenden Mosambik-Skandal hatten sie hingegen kaum auf dem Radar. Mangelnder Druck von aussen dürfte dabei mitgespielt haben, dass der CS-Verwaltungsrat dem Zerfall des Firmen-Ethos weiterhin freien Lauf liess – mit den Folgen, die inzwischen jeder kennt

Original Artikel Teaser

Jetzt führt die UBS das dunkle Mosambik-Kapitel der CS weiter

Thomas Kesselring / 18.06.2023  Die Anwälte der CS/UBS wollen den Thunfischflotten-Prozess zum Platzen bringen und helfen damit der korrupten Elite in Mosambik. Red. Thomas Kesselring berichtete auf Infosperber seit 2016 über den Kreditskandal in Mosambik, in den die Credit Suisse verwickelt war.  Es ist eine der noch nicht verdauten Altlasten, welche die UBS übernommen hat und für welche die Steuerzahler jetzt teilweise haften. Kesselring unterrichtete jahrelang an einer Universität in Mosambik. Folgender Beitrag erschien am 17. Juni in etwas kürzerer Form auf InsideParadeplatz. Zum schmuddeligen Teil des Erbes, das die UBS von der CS übernahm, gehören die Aktenordner zum Kreditskandal mit Mosambik. Im September oder Oktober sollten am London Court diverse Klagen und Gegenklagen zu diesem Kasus verhandelt werden, darunter auch eine Klage

Details zu Jetzt führt die UBS das dunkle Mosambik-Kapitel der CS weiter

Categories: Deutsch, Infosperber, Medien, QuellenTags: Daily Views: 1Total Views: 15
corona-kollateralschaden-wenig-respekt-fuer-nebenwirkungenCorona Kollateralschaden wenig Respekt für Nebenwirkungen
der-westliche-doppelstandard-rechtfertigt-russlands-krieg-nichtDer westliche Doppelstandard rechtfertigt Russlands Krieg nicht