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Menschen brechen Menschen steuern

Published On: 1. Juli 2023 11:58

Das CIA-Programm MK-Ultra

Über 20 Jahre lang zog die CIA ihr Programm MK-Ultra im Verborgenen durch. Dann ermittelte ein Untersuchungsausschuss des US-Senats, doch alles verlief im Sand. Erst die Aussagen einer jungen Frau durchbrachen die Schweigemauer. Es folgen Auszüge aus dem Artikel „Menschen brechen, Menschen steuern“, den Sie vollständig in der aktuellen COMPACT 07/2023 lesen können. Diese Ausgabe können Sie in digitaler oder gedruckter Form hier bestellen. _ von Timo Beil

MK-Ultra: Ein geheimes CIA-Programm

MK-Ultra ist der Name eines Programms der CIA, das im Jahre 1953 auf Anordnung des damaligen Direktors Allen Dulles gestartet wurde und 1973 – offiziell – endete. Wie der Psychologe Harold Wolff von der Cornell University formulierte, sollte erforscht werden, «wie Menschen dazu gebracht werden können, entsprechend den Wünschen anderer Menschen zu denken, zu ”fühlen” und sich zu verhalten, und umgekehrt, wie es ein Mensch vermeiden kann, auf diese Weise beeinflusst zu werden».

Die Anwendung von LSD-25 und die Verbindung zu Nazi-Experimenten

Ein zentraler Forschungsgegenstand von MK-Ultra waren die Anwendungsmöglichkeiten der damals noch nicht sehr verbreiteten Droge LSD-25. Der Geheimdienst hoffte, dadurch ein Wahrheitsserum zu erhalten. Das bis dahin oft verwendete Natriumpentothal brachte die Leute zwar zum Reden, doch plapperten sie dann zumeist nur das, was ihnen gerade durch den Kopf ging. Die CIA knüpfte damit an die Folterexperimente an, die die Nazis im Konzentrationslager Dachau mit Meskalin durchgeführt hatten – konzeptionell und personell. Selbst an NS-Kriegsverbrecher wurden Persilscheine verteilt, um sie wieder in Dienst zu nehmen, dieses Mal für «Freedom and Democracy». Prominentes Beispiel ist der Reichsärzteführer und Biowaffenexperte Kurt Blome. Auch Mediziner der gefürchteten japanischen Biowaffeneinheit 731 wurden rekrutiert. Zentrum dieser Aktivitäten war Fort Detrick im Bundesstaat Maryland. Dieser Militärstützpunkt beherbergt auch das Forschungsinstitut der US-Armee zur Erforschung von Infektionskrankheiten.

Die brutalen Experimente und die Ermittlungen des US-Senats

Bald jedoch gab man die Suche nach der Wahrheit auf und probierte stattdessen herum, wie man Leute sozusagen umdrehen konnte: Man wollte perfekte Attentäter und Agenten so kontrollieren, dass sie zum Beispiel bei Nennung eines Codewortes in Aktion traten, ohne selbst davon zu wissen. Spätere Ermittlungen des US-Senats auf Vorladung des Church Committee (1975/76) ergaben, dass die Experimente der CIA zur Programmierung von Schläfern so brutal und willkürlich waren, dass sie keinerlei wissenschaftlichen Wert hatten. Es ging den Agenten von MK-Ultra-Chef Sydney Gottlieb offenbar mehr um die Wirkungen, die sie erzielen konnten. Unter seiner Leitung ging man auch dazu über, den Probanden ohne ihr Wissen Drogen zu verabreichen. (…)

Die Ermittlungen Anlass von MK-Ultra waren offiziell die Geständnisse von im Koreakrieg (1950 bis 1953) gefangenen Amerikanern, die auf Tribunalen in Pjöngjang überzeugend allerlei Verbrechen bekannten, die sie niemals begangen hatten. Die Yankees begannen, sich zu fragen, welche – vielleicht unmerklichen – Veränderungen man noch an den Heimkehrern vorgenommen hatte. Man befragte also die Veteranen nach den Methoden, mit denen sie gequält worden waren. Diese Untersuchungen leitete Albert Biderman, und er stellte eine Liste der Mittel auf, mit denen man jemanden brechen könne. Das Ergebnis ist wenig überraschend und zeigt Techniken, die in der einen oder anderen Form schon immer und überall angewandt wurden. Interessant ist Bidermans Feststellung, dass es sich kaum um direkte Gewalt handelte, da dies der humanistischen Ideologie der kommunistischen Rotchinesen und Nordkoreaner widersprochen hätte. MK-Ultra-Opfer Frank Olson sprang nach der Verabreichung von Drogen aus dem neunten Stock – tot! Foto: www.thedailybeast.com Bidermans Diagramm des Zwanges: 1. Isolation; 2. Monopolisierung der Wahrnehmung, karge Umgebung, Dunkelheit oder helles Licht; 3. Entkräftung und Erschöpfung; 4. Bedrohung; 5. Gelegentliche Ablenkung und Gefälligkeiten; 6. Demonstration von Allmacht und Allwissenheit seitens der Folterer; 7. Erniedrigung; 8. Durchsetzung trivialer Forderungen.

Das Church Committee und die Enthüllungen

Kommen wir noch einmal zum Church Committee. Der umständliche Titel des Senatsausschusses «zur Untersuchung des Regierungshandelns mit Bezug zu Aktivitäten der Nachrichtendienste» lässt für sich genommen bereits tief blicken. Das klingt ein wenig so, als gäbe es auch Geheimdienstaktivitäten, die keinen Bezug zum Regierungshandeln hätten. Schlupflöcher und Hintertürchen, wohin man sieht, und das unter den angeblich so sauberen Post-Watergate-Präsidenten Gerald Ford und Jimmy Carter. (…)

Der „Mandschurische Kandidat“ und das Misstrauen gegenüber Politikern

Dass in den USA etwas faul war, spürten Kritiker schon frühzeitig. Regisseur John Frankenheimer setzte 1962 Richard Condons Roman The Manchurian Candidate (auf Deutsch: Botschafter der Angst) in Szene. Darin entpuppt sich ein Heimkehrer aus dem Koreakrieg als hypnotisch programmierter Schläfer, der einen liberalen Präsidentschafts-Kandidaten ermorden soll. Dessen ehemaliger Vorgesetzter, ausgerechnet vom Kennedy-Kumpel Frank Sinatra gespielt, kommt ihm auf die Spur und kann das Attentat in letzter Sekunde verhindern. In den USA ist der Begriff «mandschurischer Kandidat» mittlerweile sprichwörtlich für Politiker und einflussreiche Personen, denen man zwar vertrauen möchte, es aber dennoch nicht tut. Weshalb nicht? Weil man nach den Morden an Martin Luther King und den Kennedy-Brüdern den eigenen Geheimdiensten das Gleiche zutraute, was Anfang der 1960er Jahre noch als typisch kommunistisch galt: Politiker per Gedankenkontrolle zu steuern. (…)

_ Timo Beil ist Magister der Volkskunde und Philosophie. Er befasst sich mit historischen und aktuellen Ungereimtheiten. In COMPACT 6/2023 schrieb er über Geheimdienst- und Nazi-Verstrickungen in das Attentat auf John F. Kennedy. Dieser Artikel erschien vollständig in der aktuellen COMPACT 07/2023. Diese Ausgabe können Sie in digitaler oder gedr

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Das CIA-Programm MK-Ultra.  Über 20 Jahre lang zog die CIA ihr Programm MK-Ultra im Verborgenen durch. Dann ermittelte ein Untersuchungsausschuss des US-Senats, doch alles verlief im Sand. Erst die Aussagen einer jungen Frau durchbrachen die Schweigemauer. Es folgen Auszüge aus dem Artikel „Menschen brechen, Menschen steuern“, den Sie vollständig  in der aktuellen COMPACT 07/2023 lesen können. Diese Ausgabe können Sie in digitaler oder gedruckter Form hier bestellen. _ von Timo Beil MK-Ultra ist der Name eines Programms der CIA, das im Jahre 1953 auf Anordnung des damaligen Direktors Allen Dulles gestartet wurde und 1973 – offiziell – endete. Wie der Psychologe Harold Wolff von der Cornell University formulierte, sollte erforscht werden, «wie Menschen dazu gebracht werden können, entsprechend den Wünschen

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