Die US-Legende von den chinesischen Spionen auf Kuba – umgeschrieben

Die Kleinstadt Bejucal befindet sich im Nordwesten Kubas, etwa 27 Kilometer von Havanna entfernt. Seit vielen Jahren hat die Stadt keinen chinesischen Einwohner mehr gesehen. Die Bewohner waren überrascht, als sie erfuhren, dass Bejucal angeblich geheime chinesische Stützpunkte beherbergt, von denen aus China Washington ausspionieren soll. Diese Nachricht verbreitete sich weltweit. Laut anonymen Quellen des Wall Street Journal verhandelt China angeblich sogar über die Einrichtung eines militärischen Ausbildungszentrums in Kuba, das Tausende von Soldaten in die Nähe der Küste Floridas bringen würde. Einige Fotos von Bejucal zeigen eine rostige Parabolantenne, die inmitten von Nirgendwo steht und angeblich zu einer Militäreinrichtung gehört. Es gibt jedoch keine polizeiliche Bewachung vor Ort, was Zweifel an der Existenz chinesischer Spione aufkommen lässt. Solche Geschichten erinnern an die Märchen des Kalten Krieges, in denen James Bond ständig mit internationalen Phantomen konfrontiert wird und die Karibik als Operationsbasis dient.

Im Jahr 2002 beschuldigte der damalige stellvertretende US-Außenminister John Bolton die Regierung von Fidel Castro, biologische Waffen herzustellen und heimlich an den Irak, Libyen und Syrien zu liefern. Er identifizierte das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie in Havanna als Fabrik für bakteriologische Bomben. Diese Geschichte wurde jedoch widerlegt, als der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter die Einrichtung besuchte und keine Beweise für solche Aktivitäten fand. Unter der Regierung von Donald Trump wurden erneut Gerüchte über Spione in der Karibik verbreitet, diesmal mit angeblichen Schallangriffen auf US-Diplomaten in Havanna. Diese Gerüchte führten zu zusätzlichen Sanktionen gegen Kuba und zur Wiederaufnahme des Landes auf die Liste der staatlichen Sponsoren des Terrorismus.

Ein Bericht des US-Außenministeriums zeigt jedoch, dass die Entscheidung, die Botschaft in Havanna aufzulösen, auf politischen Gründen und Missmanagement beruhte. Obwohl Joe Biden einige konsularische Dienste in Havanna wiedereröffnet hat, bleiben die meisten Sanktionen seines Vorgängers bestehen. Die USA haben seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in den spanisch-kubanischen Krieg eingegriffen und betrügen immer wieder, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Die Geschichte der Maine, einem US-Kriegsschiff, das 1898 im Hafen von Havanna sank, wurde als Vorwand für den Krieg genutzt und ist ein Beispiel dafür, wie die USA Verschwörungstheorien verbreiten, um ihre politischen Ziele zu erreichen. In Bezug auf die angeblichen chinesischen Spionagebasen vor der Küste Floridas bleibt die Realität von Bejucal bestehen, aber es scheint, dass dies niemanden interessiert

Original Artikel Teaser

Die US-Legende von den chinesischen Spionen auf Kuba

Die Kleinstadt Bejucal liegt im Nordwesten, 27 Kilometer von Havanna entfernt, und hat seit Jahrzehnten keinen Chinesen mehr gesehen. Die Einwohner waren verblüfft, als die Stadt in den Nachrichten als die Ortschaft auftauchte, in der Peking streng geheime Stützpunkte eingerichtet hat, um Washington von Kuba aus auszuspionieren. Eine Nachricht, die um die Welt ging. Von Rosa Miriam Elizalde. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Die anonymen Quellen des Wall Street Journal, der Zeitung, die den Sensationsbericht brachte, gingen noch weiter und behaupteten, während Außenminister Antony Blinken sich mit Präsident Xi Jinping traf, dass China über die Einrichtung eines militärischen Ausbildungszentrums in Kuba verhandelt, was Tausende Soldaten 90 Meilen vor die Küste Floridas bringen

Details zu Die US-Legende von den chinesischen Spionen auf Kuba