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TV Kritik Aiwanger auf Angriffskurs

Published On: 5. Juli 2023 13:37

Die Macht in einer Demokratie geht vom Volk aus. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Am Dienstagabend stritten dennoch in der ZDF-Sendung von Markus Lanz der Moderator und seine Gäste mit dem Chef der bayerischen Freien Wähler und stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes, Hubert Aiwanger, über das genauere Verständnis. Was ist eigentlich genau Demokratie? Um vorzugreifen: Aiwanger verteidigte eine Politik für die Menschen, die Gegenseite warf ihm „AfD-Sprache“ sowie Populismus vor: dem Volk nach dem Mund reden.

Der Bayer, der am Dienstag zum ersten Mal als Gast in der Sendung von Lanz war und mit seiner Person die Sendung dominierte, steht seit seinem Auftritt auf einer Demo in Erding im Juni im Kreuzfeuer der Kritik. Die Grünen-Landtagsfraktion forderte sogar den Rücktritt des Vize-Ministerpräsidenten. Denn Aiwanger rief den rund 13.000 Protestteilnehmern gegen das Heizungsgesetz der Ampel-Regierung zu, dass „endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss“.

Lanz gibt den Spracherzieher Und auch bei Lanz gab es zu dessen Demo-Auftritt keine Ruhe. Aiwanger zeigte sich daher weniger in sich selbst rechtfertigender Verteidigungshaltung, sondern misstrauisch und betont angriffslustig. Immer wieder glitt die insgesamt hitzige Diskussion auch von der Sachebene auf die Metaebene über, also in eine Diskussion über die Art und Weise, wie miteinander diskutiert wird. Dabei spielte Markus Lanz wiederholt die Sprachpolizei, bewertete zum Beispiel Aiwangers Wortfetzen „diese Syrer“ kontextlos pauschal als stereotyp fremdenfeindlich. Wie Aiwanger rede, was er sage: Das sei Verrohung der Sprache. „Sie reden ja, was in ihrem Kopf ist. Dass Sie sich die Demokratie zurückholen wollen.“ Auch Donald Trump und der AfD-Politiker Alexander Gauland würden so reden mit: sich „das Land zurückholen“, „wir werden sie jagen“. Genauso der Bayer mit Ausrufen wie „sich die Demokratie wieder zurückholen“ und „haben die in Berlin den Arsch offen?“. Lanz wirkte dabei wie der Erzieher eines unmündigen Kindes mit unflätiger Sprache. „Wir können doch streiten: Aber warum müssen wir das in dieser Sprache machen?“, fragte er. Vielleicht vergaß er, dass er mit dem Sohn eines Landwirts aus der bayerischen Provinz sprach und der gehobene sprachliche Ausdruck der journalistischen Elite bislang nicht deutschlandweite Verbreitung fand.

Aiwanger: Demokratie ist Politik im Sinne des Volkes

Interessant wurde die inhaltliche Diskussion über Demokratie. Der Moderator fragte den Politiker: „Was ist Ihre Definition von Demokratie?“ Worauf dieser entgegnete: „Politik im Sinne des Volkes, von den Bürgern legitimiert.“ Die Freien Wähler seien sehr basisdemokratisch und wollten eine direkte Wahl des Bundespräsidenten, argumentierte Aiwanger. Das Vorgehen beim Heizungsgesetz sei dagegen nur formal noch demokratisch. Auf Dauer führe es bei den Regierten zu Frust, wenn gegen die Mehrheit regiert werde. Die Politologin Münch gab dem studierten Landwirt recht: Ja, es finde eine Rückkopplung zwischen Politik und Bürgern statt. „Aber“, kritisierte sie Aiwanger sogleich, „das bedeutet nicht, dass eine Regierung im ständigen Einklang mit der Bevölkerung sein muss“. Es könne nicht sein, dass die Politik ständig das machen müsse, was sie demoskopisch vom Volk abfrage.

„Finden Sie das gut? Sind Sie stolz darauf?“

fragte Lanz hinsichtlich Aiwangers Rede in Erding, sich die Demokratie „zurückzuholen“. Und der bayerische Vize-Ministerpräsident beharrte: „Ich habe die Leute dort abgeholt, wo sie waren.“ Er habe den Demonstranten gesagt, die Regierung dürfe nicht gegen sie, gegen die Mehrheit regieren. Politik sei, die frustrierten Bürger abzuholen, wo sie stehen, damit sie nicht die AfD wählten. Auf der Demo in Erding habe er den Leuten gesagt: „Wir können euch mit diesem Heizungsgesetz nicht an die Wand fahren lassen.“ Die Politologin Ursula Münch warf ein, die Redner auf der Demo hätten falsche Dinge behauptet, so dass man nicht mehr Mama und Papa sagen dürfe. „Sie haben den Leuten Worte in den Mund gelegt und die Stimmung angeheizt. Das finde ich nicht angemessen.“ Sie nerve die Behauptung, das seien Sprachverbote. Auch Lanz fragte Aiwanger, wann ihm zuletzt jemand das Fleischessen verboten habe. Und der Politiker verteidigte sich: Die Meinungsmaschiner

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Die Macht in einer Demokratie geht vom Volk aus. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Am Dienstag abend stritten dennoch in der ZDF-Sendung von Markus Lanz der Moderator und seine Gäste mit dem Chef der bayerischen Freien Wähler und stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes, Hubert Aiwanger, über das genauere Verständnis. Was ist eigentlich genau Demokratie? Um vorzugreifen: Aiwanger verteidigte eine Politik für die Menschen, die Gegenseite warf ihm „AfD-Sprache“ sowie Populismus vor: dem Volk nach dem Mund reden. Der Bayer, der am Dienstag zum ersten Mal als Gast in der Sendung von Lanz war und mit seiner Person die Sendung dominierte, steht seit seinem Auftritt auf einer Demo in Erding im Juni im Kreuzfeuer der Kritik. Die Grünen-Landtagsfraktion forderte sogar den Rücktritt des Vize-Ministerpräsidenten.

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