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Skandal in Upahl: Asylcontainer kommen jedoch

Published On: 7. Juli 2023 15:47

Was für eine verrückte Situation: Die kleine Gemeinde Upahl in Nordwestmecklenburg wird nun doch ein Asyl-Containerdorf vor die Tür gestellt bekommen. Noch vor ein paar Wochen schien es, als hätten sich die Bewohner erfolgreich gegen dieses Vorhaben gewehrt. Lesen Sie hier Auszüge aus einer Reportage von Paul Klemm. Der vollständige Text wurde im COMPACT-Magazin „Querfront: Wie Rechte und Linke die Kriegstreiber stoppen können“ veröffentlicht. Erfahren Sie hier mehr.

Upahl hat sich auf eine Belagerung vorbereitet. Der Erdwall am Ortseingang ist mit Holzschildern gespickt. Neonfarbene Sprüche wie „Politik hat versagt“ oder „Wacht endlich auf!“ leuchten darauf. Im Dorf gibt es kaum eine Familie, die ihr Haus nicht mit Bannern schmückt oder ihren Garten mit besprühten Paletten umgibt. Neben einer Werbetafel, die frische Eier und Kartoffeln aus der Region bewirbt, steht ein großer Obelix-Aufsteller. In der Sprechblase steht: „Die spinnen, die Politiker!“. „Upahl wird ein Moloch.“ Demonstrant Lübbert Selten war der Vergleich mit einem gallischen Widerstandsnest so passend. Es ist der Abend des 10. März und überall im Ort knallen Autotüren. In Grevesmühlen, der nächstgelegenen Stadt, beginnt gleich eine Demonstration vor dem Rathaus. Ein Großteil der 500 Dorfbewohner macht sich auf den Weg.

Bis Ende Januar wusste außerhalb der Region wohl kaum jemand von der Existenz Upahls. Das änderte sich, als der Landkreis Nordwestmecklenburg ankündigte, dort eine Containersiedlung für 400 Migranten errichten zu wollen – die meisten von ihnen junge Männer aus Syrien und Afghanistan. Dieser Beschluss sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Denn dadurch würde sich die kleine Gemeinde schlagartig fast verdoppeln. „Das ist ein Wahnsinn mit Ansage!“, meint Martin Lübbert, ein Finanzberater aus Testorf, einem Nachbarort von Upahl. Der Familienvater, der mit einem Megafon auf die Straße geht, sorgt sich vor allem um die innere Sicherheit: „Es bildet sich Langeweile, und junge Männer kommen nun mal auf komische Gedanken. Das ist völlig unabhängig von der Hautfarbe, von der Herkunft. Das wird ein Moloch. Da wird es Opfer geben.“ Auch die Art der Unterbringung findet er unmenschlich. „Das ist wie Massentierhaltung, darauf haben wir keine Lust.“

Geschlossen trat das Dorf dem Vorhaben entgegen, organisierte Protestaktionen und konnte sogar durch eine Eilklage einen ersten Etappensieg erringen: Das Verwaltungsgericht Schwerin verhängte Anfang März einen vorläufigen Baustopp, obwohl die Bauarbeiten bereits in vollem Gange waren. Die Richter argumentierten, dass das Beteiligungsrecht der Gemeinde missachtet worden sei, zumal noch keine Baugenehmigung vorlag. Jetzt geben sich der CDU-Landrat und der SPD-Innenminister gegenseitig die Schuld dafür. Beide wollen jedoch einen Weg finden, um das Containerdorf doch noch zu realisieren. Upahl hat sich vom verschlafenen Hinterland zum Brennpunkt der Asylpolitik entwickelt. „Aufstand! Aufstand!“ Das ist kein Einzelfall, sondern eher ein extremes Beispiel für eine Agenda, die das ganze Land umkrempelt. Nachdem in der Flüchtlingskrise ab 2015 vor allem Städte Unterkünfte bereitstellen mussten, sollen nun auch im ländlichen Raum massenhaft Migranten angesiedelt werden. In Mecklenburg-Vorpommern, wo die Infrastruktur schwach und die Bevölkerungsdichte bundesweit am niedrigsten ist, hat dies dramatische Folgen. Alle sechs Landkreise stoßen an ihre Aufnahmekapazitätsgrenzen. Der Zustrom ist beispiellos: Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund 5.000 Asylsuchende in das nördliche Bundesland. Das ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021. Hinzu kommen mehr als 22.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Zusammen übertreffen diese Zahlen sogar die des Krisenjahres 2015. Und der Trend ist steigend. Auf der Demonstration in Grevesmühlen lässt der Familienvater Martin Lübbert seinem Ärger freien Lauf. „Es fehlt einfach an Personal“, klagt Grit Wuschek, Mitglied der Bürgerschaft in Greifswald, wo ebenfalls ein Containerdorf geplant ist. „Wir haben keine Dienste, die sich um die Integration kümmern können. Man muss ewig auf Deutschkurse warten. Wir haben auch keine Wohnungen, um die Menschen unterzubringen.“ Es bräuchte eine politische Kehrtwende, aber die ist nicht in Sicht. Auf dem Flüchtlingsgipfel im Schweriner Schloss am 9. März bekräftigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig den radikalen Kurs – keine Obergrenze, sondern eine weitere Erhöhung der Kapazitäten. Keine konkrete Unterstützung für die Kommunen. Der vollständige Text wurde im COMPACT-Magazin „Querfront: Wie Rechte und Linke die Kriegstreiber stoppen können“ veröffentlicht. Erfahren Sie hier mehr

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Skandal in Upahl: Asyl-Container kommen doch

Was für ein Wahnsinn: Jetzt bekommt die kleine Gemeinde Upahl in Nordwestmecklenburg doch noch ein Asyl-Containerdorf vor die Tür gesetzt. Noch vor ein paar Wochen schien es so, als hätten sich die Bewohner erfolgreich gegen dieses Anliegen zur Wehr gesetzt. Lesen Sie hier Auszüge aus einer Reportage von Paul Klemm. Der ganze Text erschien im COMPACT-Magazin „Querfront: Wie Rechte und Linke die Kriegstreiber stoppen können“. Hier mehr erfahren. Upahl hat sich gerüstet, als wolle es einer Belagerung standhalten. Der Erdwall am Ortseingang ist gespickt mit Holzschildern. Darauf leuchten in Neonfarben Sprüche wie «Politik hat versagt» oder «Wacht endlich auf!». Im Dorf gibt es so gut wie keine Familie, die ihr Haus nicht mit Bannern behängt oder ihren Garten mit angesprühten

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