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Deutschlands Unvermeidbarkeit von Alternativen | Von Roberto J. De Lapuente

Published On: 8. Juli 2023 14:48

gen Parteien, die sich tatsächlich von der AfD unterscheiden, sind diejenigen, die sie vehement bekämpfen. Die AfD ist der größte Wahlkampfhelfer für sich selbst. Die Kritiker der Partei ignorieren, beschimpfen und entmündigen die Wähler, anstatt sie mit politischen Alternativen zu überzeugen. Dies spielt der AfD in die Hände, da Schimpfen und Tadeln niemanden überzeugt.

Diejenigen, die die politische Korrektheit verteidigen, glauben fälschlicherweise, dass sie die „Abweichler“ wieder auf Linie bringen können, indem sie sie ignorieren und beschimpfen. Doch warum sollten die Wähler vom „rechten Rand“ wieder auf den „rechten Weg“ zurückkehren, wenn sie zuvor ignoriert, beschimpft und wie kleine Kinder behandelt wurden? Die Tatsache, dass Wähler die AfD wählen, ist oft weniger ein Bekenntnis zur neoliberalen, rechtskonservativen Gesinnung der Parteiführung, sondern ein Ausdruck der Verzweiflung und des Protests gegen die eintönige Programmatik der etablierten Parteien.

Einpeitscher wie Jan Böhmermann oder der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer glauben ernsthaft, dass sie den Siegeszug der AfD stoppen können, indem sie die Wähler pauschal als ungebildete Nazis beschimpfen. Doch damit erreichen sie das genaue Gegenteil. Böhmermann hat kürzlich Sandra Maischberger via Twitter vorgeworfen, Nazis in ihre Sendung einzuladen, damit sie eingeladen wird, wenn die Nazis die Macht übernehmen. Mit Nazis meinte er natürlich Mitglieder der AfD. Solche Nazi-Vergleiche sind typisch für Böhmermann. Er blockiert auch fleißig auf Twitter. Als Redakteur eines anderen Magazins ist mir aufgefallen, dass er uns ebenfalls blockiert hat, obwohl wir nie etwas miteinander zu tun hatten. Blockiert er uns, um konfrontative Meinungen zu vermeiden? Auf diese Weise erreicht er nur noch Anhänger seiner Kleinstkunst.

In den letzten Tagen fühlten sich viele an den Januar 1933 erinnert, als ein AfD-Mitglied den Posten eines Landrats im Landkreis Sonneberg erhielt. Ein kleiner Sieg für die AfD, aber einige verglichen dies mit dem Fackellauf durch das Brandenburger Tor von damals. Manche glauben sogar, dass Sonneberg bald Polen überfallen wird. Der Vergleich mit der NSDAP tauchte erneut auf, als ob die AfD ihre Nachfolgepartei wäre, obwohl die Union und die FDP mehr ehemalige Nationalsozialisten in ihren Reihen hatten. Die Medien und die Social-Media-Blase drehten völlig durch, ohne wirkliche Analysen, nur Wut und Raserei. Selbst der Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, spricht mittlerweile wie Böhmermann und bezeichnet 20 Prozent der Wähler als rechtsextrem. Die Strategie der Nichtbeachtung hat nicht funktioniert, hieß es. Doch diese Strategie wurde nicht gegenüber der AfD angewandt, sondern gegenüber den Wählern. Die Wähler fühlen sich seit Jahren nicht mehr gesehen, da die Politik immer weiter von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt ist. Statt sich mit dieser Ursache auseinanderzusetzen, spricht man nur über rechtsextreme Wähler und wie man sie überzeugen kann. Der Bodensatz soll bloß nicht glauben, dass er gesehen und wahrgenommen wird.

Es ist Unsinn zu behaupten, dass die AfD strategisch ignoriert wurde. In den letzten Jahren hat sich jede Partei in diesem Land genau an dieser Partei orientiert. Kaum eine Partei hat ein Profil, das sie von den anderen abhebt oder ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von den anderen unterscheidet. Die einzigen Parteien, die sich tatsächlich von der AfD unterscheiden, sind diejenigen, die sie vehement bekämpfen. Die AfD ist somit ihr eigener größter Wahlkampfhelfer

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Alternativlosigkeit für Deutschland | Von Roberto J. De Lapuente

Ein Standpunkt von Roberto J. De Lapuente. Die größten Wahlkampfhelfer der AfD sind ihre Kritiker: Sie ignorieren, beschimpfen und entmündigen die Wähler, statt sie mit politischen Alternativen zu überzeugen — die Partei profitiert davon. Schimpfen und Tadeln hat noch niemanden überzeugt. Und dennoch meinen die Sittenwächter der — alternativlosen — politischen Korrektheit, sie würden genau damit die „Abweichler“ wieder auf Linie bringen. Gemeint sind jene Bürger, die im zunehmenden Maße die AfD wählen. Wenn diese erst ignoriert und schlussendlich beschimpft und wie kleine Kinder behandelt wurden, warum sollten sie vom „rechten Rand“ wieder auf den „rechten Weg“ zurückkehren? Dass Wähler ihr Kreuz bei der AfD setzen, dürfte in vielen Fällen weniger ein Bekenntnis zur neoliberalen, rechtskonservativen Gesinnung der Parteiführung sein

Details zu Alternativlosigkeit für Deutschland | Von Roberto J. De Lapuente

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